Dialogwoche Alkohol in Burgdorf

  10.05.2013 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft

Alkohol wird seit je als Nahrungsmittel, als Heil-, Genuss- und Rauschmittel verwendet und Bier, Wein, Schnaps waren und sind Kultur- und Konsumgüter von symbolischer und ökonomischer Bedeutung. In der Schweiz trinken 85 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Alkohol, 71 Prozent dieser Gruppe nicht mehr als ein bis zwei Gläser pro Tag, womit sie Alkohol auf sogenannt risikoarme Weise konsumieren. 250 000 bis 300 000 Menschen sind jedoch alkoholabhängig und mit ihnen jeweils noch fünf weitere Menschen im nahen Umfeld von der Abhängigkeit mitbetroffen. 400 000 Personen sind pro Jahr wegen Alkoholproblemen in Behandlung, 2100 Jugendliche und junge Erwachsene landen jährlich wegen Alkoholvergiftung oder Alkoholabhängigkeit im Spital.

Um diese gefährdete Gruppe kümmert sich die Stiftung Berner Gesundheit, welche auf Beratung, Prävention und Schulungen spezialisiert ist und sich für eine wirkungsvolle und professionelle Gesundheitsförderung im Kanton Bern engagiert. Sie bietet Menschen, die sich mit ihrem Trinkverhalten auseinandersetzen wollen, ein grosses Angebot an Beratung und Therapie an. Dazu gehören Einzel- wie auch Paar- und Familiengespräche sowie fortlaufende Gesprächsgruppen. Möglich ist auch ein ärztlich begleiteter, ambulanter Alkoholentzug. Zudem berät die Berner Gesundheit auch Arbeitgeber sowie Lehrkräfte oder Fachpersonen, die in ihrem Berufsalltag mit dem Thema Sucht konfrontiert sind.

«Dialogwoche Alkohol»
Im Bereich Suchtprävention ist auch die «Dialogwoche Alkohol» anzusiedeln, die alle zwei Jahre schweizweit stattfindet und in diesem Jahr vom 18. bis 26. Mai dauert. Während dieser Zeit werden Veranstaltungen und Aktivitäten durchgeführt, die sich an die gesamte Bevölkerung richten und sich rund um das Thema Alkohol drehen.

Auch das Regionalzentrum der Berner Gesundheit in Burgdorf beteiligt sich an dieser Aktion und organisiert am Mittwoch, 22. Mai 2013, von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr den Dialogtag in Burgdorf, der unter dem Thema «Was ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol?» steht. Der Dialogtag ist in zwei grössere Blöcke unterteilt: Von 14.00 bis 17.00 Uhr können alle Interessierten in den Räumlichkeiten der Berner Gesundheit in Burgdorf verschiedene Einführungen zur Thematik hören und sich auf spielerische Weise dem Thema Alkohol annähern. So kann man sich beispielsweise zu Risiko- und Schutzfaktoren informieren oder zum Thema Alkohol und Strassenverkehr. Die Fachmitarbeitenden der Berner Gesundheit präsentieren hierbei diverse Aspekte und erklären, was es zu beachten gilt. Auch eine spielerische Annäherung an das durchaus ernste Thema ist möglich, so kann man etwa selber Tests zum eigenen Trinkverhalten am Computer durchführen und auch Youtube-Videos und Geschichten auf Facebook kommen zum Einsatz.

Nach der Preisverleihung des Wettbewerbs um 17.15 Uhr findet der zweite Teil des Programms statt. Von 17.30 bis 19.00 Uhr findet im «B5» eine Podiumsdiskussion mit Burgdorfer Persönlichkeiten statt. Mit dabei sind Charlotte Gübeli (Gemeinderätin, Ressort Soziales), Thierry Demeuron (Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychologie, Standortleitung Ambulantes Zentrum Buchmatt), Florian Kappeler (Bar-/Lounge- und Clubinhaber obere Altstadt) und Philipp Schmutz (Prävention, Berner Gesundheit). Die Diskussion unter den Teilnehmern, die vielfältigen, unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen, wird von Toni Koller moderiert und von Remo Zumstein, einem Poetry-Slam-Künstler aus Burgdorf, begleitet.

Respektvoller Umgang mit alkoholischen Getränken
Ziel der «Dialogwoche Alkohol» ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die problematischen Aspekte des Alkohols respektive die Vermeidung derselben. Dabei geht es nicht darum, den Alkohol zu dämonisieren, wie Barbara Siegenthaler, Regionalleiterin des Zentrums Emmental-Oberaargau, betont, sondern um einen respektvollen Umgang mit alkoholischen Getränken. Gleichzeitig möchte die Berner Gesundheit natürlich auch auf ihr Angebot aufmerksam machen und auf die Beratungsmöglichkeiten, die nicht nur das Thema Alkohol umfassen, sondern beispielsweise auch Mobbing und Essstörungen.

Ein wichtiges Ziel der Berner Gesundheit ist es, die Suche nach Hilfe bei Suchtproblemen möglichst einfach und niederschwellig zu gestalten. So steht beispielsweise die Mediothek allen Interessierten offen, ist für Direktbetroffene sowie deren Angehörige, Fachleute und Lehrpersonen. Alle Beratungen können auch einmalig und ohne weitere Verpflichtungen in Anspruch genommen werden. Auch der Dialogtag will sich dem Thema Alkohol durch eine ausgewogene Mischung von informativen und spielerischen Teilen und Herangehensweisen nähern und so allfällige Hemmungen und Schamgefühle abbauen.

Jasmin Welte

 

 

Berner Gesundheit
Die Stiftung Berner Gesundheit engagiert sich im Auftrag der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion für eine wirkungsvolle und professionelle Gesundheitsförderung im Kanton Bern. Ihre Kernaufgaben sind Suchtberatung, Prävention und Sexualpädagogik. Die Dienstleistungen sind in der Regel kos­tenlos und werden in den vier Regionalzentren in Bern, Biel, Burgdorf und Thun erbracht. Für die individuelle Beratung stehen der Stiftung weitere 17 Stützpunkte im gesamten Kanton zur Verfügung.

www.dialog-alkohol-bern.ch
www.bernergesundheit.ch
www.mydrinkcontrol.ch

 

 

 


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