Imposanter 10-Jahr-Jubiläumsanlass

  06.05.2013 Aktuell, Wirtschaft, Burgdorf, Region, Politik

«Das Zelt» – Chapiteau Postfinance gastiert in diesem Jahr zum ersten Mal in Burgdorf. Das mobile Tourneetheater mit einem Hauptzelt von 40 Metern Durchmesser und mit kleineren Nebenzelten ist auf der Schützenmatte stationiert und bietet seit Samstag bis nächsten Sonntag Schweizer Künstlern eine Plattform. Dr. h.c. Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates, Hauptaktionär und CEO der Ypsomed AG, suchte für seine 10-Jahr-Jubiläumsfeier eine passende Räumlichkeit, gelangte mit dem Anliegen an die Organisatoren von «Das Zelt», überzeugte sie von einem Zwischenhalt in Burgdorf und so konnte vergangenen Freitag das High-Tech-Unternehmen im Bereich der Medizintechnik mit über 1000 Mitarbeitenden weltweit und mit einem Vertrieb in mehr als 60 Ländern seine Gäste aus Politik und Wirtschaft im Zelt begrüssen.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann
«Der Name ist Programm», so Bundesrat Johann Schneider-Ammann bei seiner Ansprache in Burgdorf über die Ypsomed («ypso» = Selbst, «med» = Medikation). Seinen Freund Willy Michel führe er häufig als positives Beispiel in der Wirtschaft an. Die Ypsomed AG sei ein Selfmade-Unternehmen von einem Selfmade-Unternehmer. Erfolgreich könne nur sein, wer den Markt kenne und ein Gespür für Marktlücken entwickle. Danach gelte es, Mut zum Risiko zu beweisen, benötige es einen langen Atem, Ausdauer und Arbeit, Arbeit, Arbeit. Das alles habe Willy Michel bewiesen, er biete Perspektiven für die nächste Generation.

Von Disetronic zu Ypsomed
Willy und Peter Michel, Laborant und Physiker, zwei Brüder aus Burgdorf, gründeten vor 29 Jahren mit staatlicher Unterstützung das Unternehmen Disetronic, das sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Infusionssystemen in der Medizin beschäftigte. Bekanntheit erlangte Disetronic durch die Entwicklung neuartiger Insulinpumpen für die Therapie von Diabetes mellitus. 2003 wurde das Insulinpumpengeschäft an den Pharma-Konzern Roche verkauft. Das Pen-Geschäft, der Injektionsbereich, wurde als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Ypsomed weitergeführt und 2004 an die Börse gebracht. Innert weniger Jahre stieg Ypsomed zur Weltmarktführerin im Bereich Entwicklung und Herstellung von Injektionssystemen auf. 2006 erwirtschaftete Ypsomed über 60 % des Umsatzes mit dem grössten Kunden Sanofi-Aventis. Die Zusammenarbeit brachte aber starke Abhängigkeiten mit sich. «Nach schwierigen Jahren», so Willy Michel, habe man sich seither breiter diversifiziert. Seit 2008 werden unter der Dachmarke «mylife» Diabetesprodukte von Ypsomed in über 60 Ländern vertrieben. 2014 lanciert Ypsomed zudem eine eigene Insulinpumpe: zurück zu den Wurzeln – so lautet der Ausblick in die Zukunft.

Von Nik Hartmann zu Siderato
Nik Hartmann, Moderator bei Radio und Fernsehen SRF, führte nicht von ungefähr durch das Programm im Zelt. In Burgdorf geboren, wusste er einige Müsterchen über die Michel-Brüder Peter und Willy zu erzählen, die er von seiner Grossmutter erfahren hatte, die als Nachbarin von Michels die zwei innovativen Brüder hatte aufwachsen sehen. Siderato, Prof. Dr. phil. nat. Peter Mürner von Reichenbach im Kandertal, hatte sein Zauberprogramm Willy und Sohn Simon Michel, dem Diabetologen Peter Diem, Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch und Andreas Rickenbacher auf den Leib geschrieben. Geschickt zauberte er die Wünsche von Zäch in die Hände von Regierungspräsident Andreas Rickenbacher und kürte Simon Michel zum Schirmherren von Ypsomed.

Selbstbehandlung wird Selbstverständlichkeit
Simon Michel, Sohn von Willy Michel, verantwortlich für Marketing und Vertrieb, hat an der Hochschule St. Gallen Wirtschaft studiert und gehört seit 2008 der Geschäftsleitung an. Er referierte über die Zukunftsaussichten von Ypsomed. Mit der Vision «Selbstbehandlung wird zur Selbstverständlichkeit» führe der Weg fort vom Medizinprodukt für kranke Menschen hin zum Konsumgüterprodukt. Bei den Pens will Ypsomed die Nr. 1 bleiben und im Diabetesbereich mit dem schlauchlosen Omnipod und der eigenen Insulinpumpe weltweit erfolgreich sein. Untermalt wurde der feierliche Anlass nicht nur vom studierten Mathematiker, Physiker und Astronomen Siderato, sondern auch vom Ypsomed-eigenen Chor sowie der Ypsomed-Band «The DiaBeatles and the Needlehorns». Der Chor unter der Leitung vom Burgdorfer Gymnasiallehrer Marc Flück sang sich mit «I have a dream» und «Amazing Grace» in die Herzen der 300 Gäste im Zelt und die Band brachte fast jeden Fuss zum Wippen.

Barbara Schwarzwald


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