«London swings» – Burgdorf schwingt!

  27.08.2013 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Region

Vor fast genau einem Jahr fanden in London die Olympischen Spiele statt. Der Anlass hielt die Stadt wochenlang in Atem und in Schwung. Vor dem «House of Switzerland» unter der London Bridge liessen die Tourismusverant­wortlichen einen Sägemehlring herrichten. Darin erklärten die Schwinger Matthias Sempach, Roger Brügger, Simon Luginbühl und Ex-Schwingerkönig Silvio Rüfenacht staunenden Engländern den Schwingsport – oder «Swiss wres­tling», wie es auf Englisch heisst. 1998 hatte ich fürs Schweizer Fernsehen vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Bern berichtet. Doch kurz danach hatte ich die Schweiz verlassen und ab da kein Schwingfest mehr besucht. Deshalb war es für mich ein unverhofftes und berührendes Wiedersehen mit dem Schwingsport – und das ausge­rechnet am Themseufer.

«Swinging London» ist ein Begriff, der in den Sechzigerjahren die neue Jugendkultur in der britischen Hauptstadt umschrieb. Es war eine eigentliche Kulturrevolution, welche die gängigen Regeln in Musik, Tanz und Mode aufbrach, und auch einen tiefen gesell­schaftlichen Wertewandel bewirkte. Noch heute liest man oft den Begriff «London swings». Mit dem Schwingsport hat dieser «Swing» zwar nichts gemein. Der Begriff beschreibt die dynamische und äusserst vielfältige Kulturszene Londons. Und für zwei Tage wurde im letzten August der Schweizer Schwingsport zu einem Teil von «Swinging London».

Eigentlich will das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest eher das Gegenteil von «Swinging London»: keine Kulturrevolution, sondern die Pflege uralter Bräuche. Doch der Schwingsport wandelt sich derzeit fast so schnell wie die Londoner Kulturszene. Alles ist grösser, teurer, professioneller geworden. Und noch nie war der Schwingsport so populär wie heute.

Burgdorf steht für ein Wochenende im Zentrum der nationalen Aufmerksamkeit. Ich hoffe, dass dieses Fest die Stadt und die Region Burgdorf so beschwingen wird, wie es vor einem Jahr die Olympischen Spiele mit London gemacht haben. Möge es ein unvergess­liches Fest werden mit einem verdienten Schwingerkönig. Oder wie man in London sagen würde: Let the games begin. May the best man win!


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