«Ein Traum wurde wahr!»

Mi, 23. Apr. 2014

OBERBURG: Für den in Oberburg wohnhaften Schiedsrichter Patrick Graf wurde ein Traum wahr: Zum Abschluss seiner 15-jährigen Karriere durfte er am Ostermontag den Cup-Final zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich leiten. red

Den Ostermontag, 21. April 2014, wird der 41-jährige Vater zweier Kinder wohl nie mehr vergessen. Der in Oberburg wohnhafte Schiedsrichter durfte zum Abschluss seiner 15-jährigen Karriere den Cup-Final zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich im «Stade de Suisse» in Bern leiten.

Berechtigt stellt sich die Frage, weshalb der Leiter einer Bankfiliale in Burgdorf den Schritt ins Schiedsrichteramt getätigt hat. Dazu meinte Graf: «Ich habe im Fussball als Goalie begonnen, zog mir dabei immer wieder kleinere Verletzungen zu. Deshalb stand ich vor der Entscheidung, Trainer oder Unpartei­ischer zu werden. Ich entschied mich für die Variante zwei. Bis zum heutigen Tag habe ich mein Wirken auf den zahlreichen Fussballfeldern, nicht nur in der Schweiz, nie bereut.»

Grossen Respekt vor der Aufgabe
Lange hat sich Graf gewünscht, dass er zum Abschluss seiner Karriere als Schiedsrichter den Cup-Final leiten darf. Die Verantwortlichen des Schweizerischen Fussballverbandes kamen am sehr akribischen Graf nicht mehr vorbei, sodass ihm zusammen mit Sandro Pozzi und Walter Brosi, den beiden Assistenten, sowie Stephan Klossner, als viertem Offiziellen, die grosse Verantwortung übertragen wurde, das Prestigeduell zwischen den beiden Giganten des Schweizer Fussballs – FC Basel und FC Zürich – zu leiten. Glücklich äusserte sich der Oberburger: «Ein Traum ging für mich in Erfüllung!» Sachlich und gleichzeitig realistisch führte Graf weiter aus: «Ich habe grossen Respekt vor dem heutigen Spiel, da das ‹Stade de Suisse› vermutlich bis auf den letzten Platz besetzt sein wird und über 30 000 Augenpaare nicht nur auf mich, sondern auch auf meine drei Kollegen gerichtet sein werden. Ich werde alles geben, damit man uns zwar wahrnimmt, aber das Spiel der beiden Grossklubs das Hauptaugenmerk geniessen wird.» Leider fanden nur 23 312 Fans den Weg in die Hauptstadt.

Emotionaler Match
Direkt nach der Stellungnahme zum zweiten Platzverweis des FC Basel bei SRF äusserte sich Patrick Graf gegenüber SportGuide Media ruhig und besonnen: «Für mich war dies heute eine super Sache. Ich hatte zusammen mit meinen Assis­tenten den Final jederzeit im Griff, war sicher in meinen Entscheiden und erfuhr von beiden Mannschaften die nötige Akzeptanz. Es war für mich klar, dass die gesamte Begegnung sehr emotional werden würde. Je länger diese dauerte, desto hektischer wurde der Final. Dadurch liess ich mich nicht aus der Ruhe bringen und zog meine Linie bis zum Schluss durch.» Dem ist rein gar nichts beizufügen. Graf hat es immer verstanden, mit seinem Stellungsspiel die richtigen Entscheide zu treffen. Die Basler haben sich ihr Grab selber mit den zwei völlig unnötigen Platzverweisen geschaufelt. Im Gegensatz dazu konnten die Zürcher das nötige Kapital – die beiden Tore zum 2:0-Schlussresultat – daraus schlagen.

Roland Jungi

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