Sieben Wege zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl

  19.04.2014 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft

 

Viele Menschen leiden unter einem  Mangel an Selbstwert und stehen sich damit selber im Weg. Wie man aus eigener Kraft höhere Wertschätzung erlangen kann, erläuterte der Lebensberater und Seelsorger Christian Frei in einem Referat. Er bezeichnete den Mangel an Selbstwertgefühl als unsichtbare Behinderung.

Menschen mit niederem Selbstwertgefühl fürchten sich vor Neuem, vor Kommunikation mit andern und leben weniger bewusst als solche mit hohem Selbstwertgefühl. Gerne sind sie mit Leuten zusammen, die sich selber auch wenig Wertschätzung entgegenbringen. Sie wagen es nicht, Glück zu geniessen oder Liebe unvoreingenommen entgegenzunehmen. Neben Charaktereigenschaften wie Neid und Missgunst fürchten sie sich davor, ihr Ansehen zu verlieren. Sie flüchten sich in Ängste, bis hin zu Depressionen. Sie fürchten sich vor Kummer und Leid, statt nach Glück und Freude zu streben.

Ein Mensch mit hohem Selbstwertgefühl kann zu eigenen Stärken und Schwächen stehen, Komplimente annehmen und Gefühle der Zuneigung ausdrücken. Er  kann für sich selber einstehen, vereint Körperausdruck und Wortklang in einer Harmonie. Er ist belastbar, freut sich über witzige Situationen und ist offen für Neues. Er glaubt an sein Bauchgefühl und denkt unabhängig. Er bekundet keine Mühe, zu eigenen Fehlern zu stehen und empfindet andern Menschen gegen-über Mitgefühl.

Der Selbstwert eines jeden Menschen hängt von äusseren, gegebenen Faktoren ab, aber auch von inneren, die wir persönlich beeinflussen können.

Die sieben Wege zu einem gestärkten Selbstwertgefühl soll man etappenweise gehen, sich auf einen oder zwei Punkte fokussieren: Will ich bewusster leben oder konzentriere ich mich darauf, mich selber besser zu respektieren? Will ich konsequent Verantwortung für mein eigenes Handeln übernehmen und versuche ich, meine persönlichen Ziele zu erreichen? Kann ich mich selbstsicher behaupten und offen zu meiner Meinung stehen? Bin ich gerecht im Umgang mit anderen und stimmen meine Worte mit meinem Verhalten überein? Gebe ich meinem Leben einen Sinn?

Über diese Fragen wurde im Detail referiert und dann in Kleingruppen diskutiert. Diese offenen und sehr persönlichen Gespräche zeigten Möglichkeiten auf, wie jeder und jede an sich arbeiten kann. Beruhigend ist die Tatsache, dass 60 bis 70 Prozent aller Sorgen, die man sich macht, unbegründet sind. Zu guter Letzt soll sich jeder bewusst sein, dass jede noch so kleine Veränderung, vor allem am Anfang, äusserst viel Energie erfordert. Aber es lohnt sich, diese Kraft aufzuwenden, sich selber lieb zu sein. Das ist der Anfang einer Veränderung, der erste Tag vom Rest des eigenen Lebens.

Der Vortrag wurde organisiert durch die Liga Leben und Gesundheit (LLG). Dieser Verein ist parteipolitisch unabhängig und – obgleich im Jahr 1954 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet – konfessionell neutral.

Die LLG möchte die Freude an der Natur und an allen beständigen Werten des Lebens näherbringen. Die angebotenen Vorträge und Seminare sollen zu einem positiven und gesunden Lebensgefühl beitragen und den Mut stärken, selbst die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Das nächste Seminar findet an fünf Abenden im Mai statt. Das Thema lautet «Nein sagen ohne Schuldgefühle – Ja sagen ohne Bitterkeit».

Helen Käser

 


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