Qualität und Bestand am GeburtstagsVest

  23.09.2014 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Region

Bereits vor 25 Jahren kam die Idee auf, ein Bier eigens für Burgdorf zu brauen. Der Realisierungsprozess brauchte seine Zeit, sodass erst zehn Jahre später mit dem Brauen begonnen werden konnte. Mit dem Bierausschank kurz vor der Solätte im Jahr 1999 begann dann die offizielle Geschichte des heimischen Biers. Im selben Jahr wurden 700 Hektoliter vom nicht pasteurisierten und nur wenig filtrierten und deshalb aromatischen Bier produziert. Das Bier erfreut sich grosser Beliebtheit, sodass heute jährlich fast 6000 Hektoliter produziert werden. Seinen Erfolg feierte die Burgdorfer Gasthausbrauerei dieses Wochenende mit einem grossen GeburtstagsVest. Wie die beiden grossgeschriebenen Buchstaben G und V vermuten lassen, war die Geburtstagsfeier eine Generalversammlung, diesmal jedoch nicht nur für Aktionäre, sondern für alle Freundinnen und Freunde des Burgdorfer Biers und somit öffentlich.

 


Endlich angekommen
Burgdorfs Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch erwähnte in ihrer Rede am Samstag, dass das Burgdorfer Bier lange von der Stadt Burgdorf unterschätzt worden sei. Doch das Unternehmen, dem gepflegte Bierkultur ein wichtiges Anliegen ist, setzte sich gegen Zweifler durch. Die Brauerei brauchte weniger als ein Jahr, um die ersten 2000 Aktien zu verkaufen. Heute besitzen fast 5500 Aktionäre 8000 Aktien und auf der Warteliste sind rund 200 Namen eingetragen. «Bier braucht Heimat und nun ist das Burgdorfer Bier endlich angekommen», so Zäch weiter. Damit spielte sie auf den Umzug ins 1770 erbaute Kornhaus im Dezember 2012 an, in die «schönste Brauerei der Welt».

 


Qualitätskontrolle auch am GeburtstagsVest
Das GeburtstagsVest startete am Samstag denn auch bei der neuen Brauerei. Gemeinsam mit der Stadtmusik Burgdorf marschierte die Festgemeinde zur Reithalle auf der Schützenmatte. Dort wurde das eigens für die Geburtstagsfeier gebraute Festbier angestochen. Wie alle Biere der Gasthausbrauerei musste sich auch das Festbier einer strengen externen Qualitätskontrolle unterziehen. Umgesetzt wurde diese Kontrolle durch die Festgemeinde, die mit einem Gratisbecher probierte und das Festbier für gut befand. Mit seinem Bernsteinton und der feinen Caramelnote erinnert das vollmundige Festbier entfernt an das dunkle Burgdorfer Aemme, welches im Jahr 2010 an den Solothurner Biertagen mit dem Titel «Schweizer Bier des Jahres» ausgezeichnet wurde.

 


Echte Biere mit Bestand
Was die Burgdorfer Gasthausbrauerei auszeichnet, sind die charakterstarken Biere. Im Sortiment hat die Brauerei zwei Klassiker, das Burgdorfer Helle und das Aemme. Mit seinem milden Abgang hebt sich das Helle von der Masse ab, weshalb es auch unter Frauen ein gerne getrunkenes Bier ist. Das Aemme, eigentlich ein klassisches Winterbier, erfrischt mit seiner zurückhaltenden Bitterkeit und seiner einmaligen Süsse und wird ganzjährig angeboten. Zu den Klassikern gesellt sich jeweils ein immer neues Bockbier im Winter und diverse Spezialbiere wie beispielsweise das Mittelalterbier oder das Handballerbier. Alle Biere der Gasthausbrauerei sind stark mit ihrer Heimat verbunden, so wurde das Mittelalterbier speziell für das jährlich auf der Schützenmatte stattfindende Mittelalterfest und das Handballerbier für den Handballclub Burgdorf entwickelt und gebraut. Auch das neue Sommerbier 2014, das Burgdorfer Indian Pale Ale, war kein Produkt des Zufalls, sondern der Heimatliebe. Die Brauerei ehrte damit Henri Schiffmann, Burgdorfs ersten prominenten Indienfahrer, der zugleich Begründer des Burgdorfer Völkerkundemuseums war. Trotz ihrem Erfolg will die Burgdorfer Gasthausbrauerei die in der Region gut verwurzelte Kleinbrauerei bleiben, die sie heute ist, auch wenn die Brauerei im Kornhaus eine Produktionskapazität von gut 10 000 Hektolitern hat. In einem Bereich strebt sie sogar Verkleinerung an: In naher Zukunft sollen auch kleinere Flaschen zu 3,3 Deziliter abgefüllt werden.

 

mwb
 


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