Saisonvorschau: UHC Grünenmatt-Sumiswals

  29.09.2014 Aktuell, Gesellschaft, Sport, Unihockey

Leicht verjüngter Kader mit Stammkräften und einigen Neulingen
Wie bereits in den Jahren zuvor, ist es der sportlichen Leitung gelungen, die arrivierten Kräfte im Verein zu halten. Der Kern der Mannschaft ist zusammengeblieben, so verlängerten zum Beispiel die Stammkräfte Christian Beer, Simon Liechti, Jo Dennis Bärtschi, Sandro Aeschbacher und Markus Lajunen frühzeitig ihre Verträge. Ein wichtiges Zeichen an die Mannschaft, aber auch ein positives Signal für den Trainer: «Das sind Spieler mit Potenzial, das ist wichtig für die Mannschaft, aber auch ein Zeichen an den ganzen Staff», so Chefcoach Hanspeter Hiltbrunner. Dennoch mussten in der Sommerpause einige Wechsel vollzogen werden. Ein regelrechter Umbruch erfolgte auf der Goalie-Position, wo nach dem Rücktritt von Pascal Haab (neu Goalie-Trainer) eine Lücke klaffte. Diese wurde geschlossen durch die Neuverpflichtung von Lukas Bauer, Matthias Stern und Michel Schwendimann. Ein schlagkräftiges Trio, welches für den entscheidenden Rückhalt sorgen soll. Auch in der Verteidigung erfolgten Zuzüge: Der Schwede Robin Markström sowie Marco Studer sind beide eine klare Verstärkung für die Defensive der Mätteler. Handlungsbedarf bestand insbesondere auch im Angriff, wo verschiedene Abgänge zu verzeichnen waren. Kompensiert werden diese durch die Verpflichtung von Victor Ferraresi, Simon Flühmann, Michael Hofer, Jan Danis und Tobias Steiner. Hervorzuheben ist hier nebst dem schwedischen Top-Shot Ferraresi insbesondere Rückkehrer Simon Flühmann. Nach zwei erfolgreichen Saisons und dem Gewinn eines Meister- sowie eines Cuptitels beim SV Wiler-Ersigen zieht es den 26-jährigen Oberaargauer zurück ins Emmental. Bekannt für seine Skorerqualitäten trägt der Flügelstürmer in dieser Saison erstmals auch die Captainbinde – eine besondere Verantwortung. In den Testspielen liess er verschiedentlich seine Qualitäten aufblitzen und erzielte beispielsweise im Testspiel gegen die Schweizer Nationalmannschaft gleich fünf Tore. Hanspeter Hiltbrunner zur Rückkehr Flühmanns: «Klar, wir erwarten viel von ihm. Er kann und wird auch ein Leader in diesem Team sein.» Mit einem Durchschnittsalter von gut 22 Jahren präsentiert sich der UHCG in dieser Saison in jugendlicher Frische. Dies hat vor allem auch mit dem Einbau von Eigengewächsen in den NLA-Betrieb zu tun. Wie bereits in den Jahren zuvor wurden nebst den Fixspielern fünf Förderkaderspieler ins NLA-Team eingebaut. Sie sind allesamt noch mit einer U21-Lizenz ausgestattet, sollen aber in den NLA-Trainings und in Teileinsätzen schrittweise ans höhere Niveau herangeführt werden. «Die jungen Spieler sind willig und topmotiviert. Auf der anderen Seite fehlt ihnen halt noch etwas die Geduld und Erfahrung. Daran müssen wir arbeiten», so Hiltbrunner zur Nachwuchsarbeit. Auch diese Saison vertraut der UHCG auf den Support von ausländischen Verstärkungsspielern. Das Söldner-Quintett wird gebildet vom Finnen Markus Lajunen, den beiden Tschechen Lukas Bauer und Jan Danis sowie den beiden Schweden Robin Markström und Victor Ferraresi. Von diesen Spielern erwartet Chefcoach Hanspeter Hiltbrunner, dass sie eine Leaderrolle einnehmen und in entscheidenden Spielphasen auch mal den Unterschied ausmachen. Gleichzeitig mahnt er aber auch zu Geduld, denn gerade neue Verstärkungsspieler bräuchten erfahrungsgemäss häufig ein paar Monate Zeit, um sich zu akklimatisieren. Schliesslich gab es auch an der Bande eine Veränderung: Neu als Assistenztrainer mit dabei ist Tomas Chrapek. Der langjährige UHCG-Spieler und tschechische Internationale wird versuchen, der Mannschaft seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz weiterzugeben.

 


Zurück zu alten Tugenden
Die Saison 14/15 soll einen UHC Grünenmatt-Sumiswald zeigen, der alte Tugenden wieder aufleben lässt. Soll heissen: Über den Kampf ins Spiel
finden und das einfache, geradlinige Spiel pflegen. Diese Qualitäten liess man in der abgelaufenen Saison gerade in den entscheidenden Momenten vermissen, was mit ein Grund für das Verpassen der Playoffs gewesen sein dürfte. «Die Bereitschaft der Spieler ist das A und O», so Hanspeter Hiltbrunner.

 


Testspiele vor allem gegen starke Gegner – Sollbergers Ausfall
In der Testspielphase hat es sich der UHCG nicht leicht gemacht. Sparring-Partner waren etliche nationale und internationale Topteams. So spielte Grünenmatt Mitte August am «Czech Open», einem internationalen Vorbereitungsturnier in Prag, mit. Dort machte man gegen die vornehmlich tschechische und schwedische Konkurrenz eine gute Figur und sammelte wichtige Erfahrungen auf internationalem Niveau. Es folgte die Teilnahme am «Tigers-Cup», wo man gegen die Kantonsrivalen Langnau, Wiler und Köniz zwei verschiedene Gesichter zeigte. Schliesslich folgte noch ein Test gegen die Schweizer Nationalmannschaft. Dieser ging zwar mit 7:12 verloren, zeigte aber, dass die Mätteler auf gutem Weg sind. «Wir haben bewusst darauf geschaut, dass wir oft gegen starke Teams spielen», so Coach Hiltbrunner. Aus diesen Spielen habe man einiges mitnehmen können, so zum Beispiel das hohe Tempo. Zudem seien solche Spiele wichtig, um zu sehen, wo man stehe und auch mal die Grenzen aufgezeigt zu bekommen, so Hiltbrunner weiter.
Zuvor wurde in einem dreimonatigen Physis- und Konditionstraining die Basis für eine erfolgreiche und vor allem auch verletzungsfreie Saison gelegt. Das bei den Spielern nicht sonderlich beliebte Sommertraining sieht Chefcoach Hiltbrunner als zwingende Voraussetzung, um den Anforderungen der schnellen und extrem belastenden Hallensportart Unihockey gerecht zu werden. «Wir haben das Sommertraining diese Saison umgestellt und etwas mehr die Schnelligkeit trainiert. Ob sich dies auszahlen wird, wird sich zeigen», so Hiltbrunner. Jedenfalls sind bisher wenige Verletzungen zu beklagen, dies sei sicher ein gutes Zeichen. Eine – umso gravierendere – Verletzung gab es dann aber doch noch. Manuel Sollberger, langjähriger UHCG-Captain und Teamleader, war in einem Freundschaftsspiel gegen Floorball Köniz nach einem Ausfallschritt mit vollem Gewicht auf dem verdrehten Knie gelandet und riss sich dabei das Innen- und Aussenband sowie das Kreuzband. Zudem wurde auch der Meniskus beschädigt. Laut den Ärzten handelt es sich um eine komplizierte und nicht alltägliche Verletzung. Ob eine Rückkehr Sollbergers ins Spitzen-Unihockey erfolgen wird, ist derzeit noch offen. Jedenfalls aber ist eine längere Reha erforderlich, das NLA-Team wird daher diese Saison auf seine langjährige Teamstütze verzichten müssen. «Ein herber Verlust», meint Hiltbrunner. Insbesondere die Routine sowie die Führungsqualitäten Sollbergers werden der Mannschaft fehlen.

 


Startprogramm mit Knacknüssen
Der Start in die neue Saison erfolgte anlässlich des Heimspiels vom Samstag, dem 20. September 2014, gegen den UHC Uster. Schon fast traditionell fand dieses Spiel anlässlich des Juniorentrainingslagers in Willisau statt. Es folgen Spiele gegen Aufsteiger Thun sowie gegen Winterthur. Allesamt Gegner, die in Reichweite liegen, müsste man meinen. Genau gegen solche Mannschaften tat man sich aber in der abgelaufenen Saison häufig schwer. Dennoch: Will man diese Saison die Playoffs erreichen, müssen gegen diese Teams Punkte her, dies weiss auch Chefcoach Hiltbrunner. Ungleich schwerer wird es in den nachfolgenden drei Spielen gegen die Kantonsrivalen Köniz, Wiler-Ersigen und Langnau. «Insgesamt bin ich nicht unglücklich mit dem Startprogramm; nach den ersten sechs Spielen wissen wir, wo wir stehen», so Hiltbrunner. Zu den Saisonzielen äussert sich der Mätteler Übungsleiter in aller Deutlichkeit: «Wir wollen die Playoffs erreichen. Dies ist das Ziel der Mannschaft, aber auch von jedem einzelnen Spieler.»

 


Kaspar Mühlemann


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