Gelungene Derniere von «Todärnscht»

  25.10.2014 Aktuell, Bildung, Kultur, Gesellschaft, Jugend, Region, Grafenried

17 Laienschauspieler standen in diesem Jahr bei der fast dreistündigen Komödie «Todärnscht» von Donald Payton an den zwei vergangenen Wochenenden im Einsatz – und sie überzeugten von der ersten Minute an. Was das Sofa-Theater auf den ersten Blick von anderen Laientheatern unterscheidet, ist die Altersdurchmischung der Spieler und deren Vertrautheit untereinander. Nach einem ersten Blick auf den Programmflyer mit den Namen der Beteiligten, wurde bereits einiges klar: verwandtschaftliche Bande. Etienne Meuwly, der die Komödie «Todärnscht» ins Berndeutsche übersetzte und bearbeitete, führte nicht nur Regie und spielte die Rolle von Aschi, einem Emmentaler Cowboy, er ist auch der Vater der zum ersten Mal mitspielenden Yves und Julia Meuwly, als Lars und Leonie, und der Ehemann von Franziska Meuwly, die für den Bühnenbau und als Souffleuse im Einsatz war. Erna und Marcel Meuwly, die Eltern von Etienne, besorgten das Ticketing. Und eine der Hauptrollen besetzte Alexandra Meuwly – eine Schwester von Etienne – als Tante Erika.

«Dr gröscht Blindgänger»
Guschti (Patrik Berger in der Hauptrolle), ein liebenswerter, gutmütiger Pechvogel – «dr gröscht Blindgänger, wo d Wäut je het gseh!» –, verliert nacheinander den Job, sein Zimmer in der Pension Erika und die Freundin. Des Lebens überdrüssig, kauft er sich mit den letzten Franken 17.85 bei zwei Obdachlosen seinen Tod. «Ernst» soll sich seiner entledigen. Aber ab diesem Moment wendet sich alles zum Guten: Der geschäftliche Reinfall entpuppt sich als Coup und Guschti wird wieder angestellt, seine Verwandtschaft setzt sich für den Verbleib in der Pension Erika ein und seine Freundin Nadine (Carla Scheidegger) ist reumütig und kehrt zu Guschti zurück. Aber der erkaufte Tod… treibt Guschti beinahe in den Wahnsinn!

Eine kurzweilige Komödie in drei Akten, spritzig, witzig, aber mit Tiefgang. Was Etienne Meuwly mit seiner Theatercrew erreicht hat, ist einzigartig. Stellvertretend für sämtliche ausgezeichneten Leistungen seien hier nur zwei erwähnt: Sabrina Stähli als Lena mit ihrer ausdrucksstarken Mimik und Matthias Salzmann, der den Jugendlichen Tobias nicht echter und natürlicher hätte spielen können. Hut ab! Wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr, wenn es wieder heisst: Die Theatergruppe Sofa-Theater lädt in den «Löwen» nach Mülchi ein.

Barbara Schwarzwald
 


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