Harmonie trotz Schnelllebigkeit

  28.08.2015 Bildung, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region

In der Senevita Burgdorf ist seit dem 10. August 2015 die Kunst des Bildhauers Martin Bill aus Gwatt bei Thun zu bestaunen. Die ältesten ausgestellten Werke Bills entstanden 2006, die jüngsten dieses Jahr. Das Thema der Ausstellung mit 45 grossen und kleinen Skulpturen heisst «vERBINDUNGEN», auch Netzwerke spielten für den Künstler eine grosse Rolle, als er seine Werke schuf. Martin Bill stellte zuletzt 2012 in der Senevita aus. Am letzten Donnerstag gab es eine Vernissage mit Musik. Die Old Man River Jazzband gab bekannte Titel wie den «Bill Street Blues», aber auch «Won’t you please come home», «Sweet Georgia Brown» oder «Exactly like you» zum Besten.

Die Liebe zum Holz schon früh entdeckt
Seine Begeisterung für Holz entdeckte der 1947 geborene Martin Bill schon früh, den Werkunterricht in der Schule besuchte er immer gerne. Holz sei sein liebstes Material, so der Künstler. Er bearbeite es gerne, da während der Arbeit verschiedene Strukturen zum Vorschein kämen. Bei der Bearbeitung von Holz könne es immer Überraschungen geben, zum Beispiel, wenn ein Holz mit Hohlräumen versehen ist oder wenn es faul ist. Trotzdem gibt es für Martin Bill kein «minderes» Holz, er mag Weich- genauso wie Hartholz und arbeitet mit Hölzern des Ahorn-, des Kirsch- und Apfelbaums, der Eiche, der Lerche, der Linde, des Nussbaums, der Birke, des Wacholders, des Birnbaums und der Kastanie. Um die Färbung des Holzes zur Geltung zu bringen, arbeitet Bill mit Öl.

Ein Geben und ein Nehmen
Holz bearbeitet Martin Bill zuerst mit der Kettensäge und entledigt sich so der grossen Stücke. Danach widmet er sich mit Meissel und Raspel der Feinarbeit. «Der schnellen Arbeit mit der Kettensäge wirke ich mit der Feinarbeit mit den kleineren Werkzeugen entgegen. Dies schafft eine Harmonie, die mir wichtig ist und meine Arbeit prägt», so Bill. Die Harmonie ist auch in den Zeitsäulen zu erkennen, die neu zum Inventar der Senevita gehören. In der rechten Säule schiesst eine Wasserfontäne hoch, die über den Stein umgelenkt wird und sich wieder beruhigt. Die Säule ist ein Symbol der Idealzeit. Harmonie bedinge auch manchen Kompromiss, es sei ein Geben und ein Nehmen. «Während des World Wood Day in Xianyou, China, und einer Gruppenarbeit in der Türkei pflanzten wir Teilnehmenden hunderte von Bäumen. Auf diese Weise bedanken wir uns bei der Natur und geben ihr etwas zurück», erzählte der Künstler. Diese und andere Reisen ins nahe und ferne Ausland prägen die Arbeiten Martin Bills stark: «Verbindung und Netzwerk, das heisst, dass man auf andere Menschen zugehen muss, man lernt Menschen, Länder und Kontinente kennen». Die Ausstellung Bills kann bis am 9. Dezember 2015 in der Senevita besucht werden. Mehr Informationen zum Künstler finden Sie unter www.mart-art.com.

mwb


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