«Woodoism» knorzt und knarrt

| Mi, 14. Okt. 2015

BURGDORF: Das Jazz-Quartett «Woodoism» war zu Besuch im B5. Die Formation bestehend aus Flo Weiss (Posaune), Linus Amstad (Saxophon), Valentin von Fischer (Kontrabass) und Philipp Leibundgut (Schlagzeug) stapfte durch das Unterholz des Jazz. Mit eingesetzten Verzerrungen wurden die Melodien abstrakt und spannend. mwb

Seit 2012 spielen jährlich zehn talentierte Bands am jeweils ersten Dienstag im Monat in der Lounge des Hotels Berchtold beim Bahnhof Burgdorf. Der Anspruch an die Künstler ist hoch: Sie sollen selbstgeschriebene Stücke sowie eine Ausbildung in den Bereichen Musik und Komposition vorweisen können. Dazu soll ihre Musik qualitativ überzeugen. So fanden sich bereits Schweizer Künstler wie LEVIN, Oli Kehrli und Nadja Stoller, aber auch Singer-Songwriter aus Slowenien und Holland im B5 ein.

Auf «Clapophonic» folgt «Woodoism»
Nach Clapophonic im September waren vergangene Woche «Woodoism» zu Besuch in der Zähringerstadt. Das Jazzquartett, bestehend aus Flo Weiss an der Posaune, Linus Amstad am Saxofon, Valentin von Fischer am Kontrabass und Philipp Leibundgut am Schlagzeug, stapft durch das Unterholz des Jazz. Im Zentrum steht dabei Flo Weiss’ Posaune, aus der er herausholt, was sonst nur wenige wagen. Mit eingesetzten Verzerrungen werden die Melodien abstrakt und spannend. So werden aus den Stücken moderne Jazzstücke mit humoristischen Titeln wie «Tanz der Blauwale». An die Posaune als Hauptinstrument im Jazz war lange Zeit nicht zu denken, spöttisch wurde und wird sie «Blechbratsche» genannt. Im Modern Jazz wird der Posaune seit einigen Jahren mehr Beachtung geschenkt, ist sie doch ein wichtiger Teil der Instrumentenzusammenstellung und unterstützt Trompete und Saxofon mit einem harmonischen Hintergrund.

Kein steifes Sitzen und Zuhören
Mit der Konzertreihe «Young Artists» haucht das B5 in Zusammenarbeit mit dem Gründer der Reihe, Adrian Hässig aus Burgdorf, dem Burgdorfer Nachtleben unter der Woche Leben ein. Der sonst wenig frequentierte Dienstag wird so monatlich zu einem Highlight. Alle Konzerte sind kostenlos, gespielt wird in einer angenehmen Lautstärke,
sodass weiterhin geschwatzt werden kann. Wer die Musik mag, gibt einen Beitrag an die Kollekte. Bis Dezember spielen diverse Künstler der Hochschule der Künste Bern. Im November wird ein Gitarrist auftreten, der zum Träumen einlädt. Und im Weihnachtsmonat ein Tenorsaxofonist, ein absolutes Unikum seiner Sparte. Der rote Faden dieses Semesters heisst Philipp Leibundgut, Burgdorfer und begnadeter Schlagzeuger, der Teil mehrerer Formationen ist und regelmässig verschiedene Projekte und Konzerte spielt.

«Junge Musiker tanzen heutzutage nicht mehr nur auf einer Hochzeit, so funktioniert das Überleben in dieser Szene», so Hässig. Er selbst sei kein Musiker, aber ein grosser Musikliebhaber. Mit Herzblut wählt er nun schon im vierten Jahr die «Young Artists» aus. Weiter hat er sich als Förderer von verschiedenen Kulturprojekten profiliert, so zum Beispiel als Organisator der musikalischen Umrahmung der Burgdorfer Märkte. Diese Aufgabe hat diese Saison seine Tochter Mirjam, talentierte Gesangsstudentin, übernommen. Auch sie ist, wie ihr Vater, grosse Musik- und Kulturliebhaberin. Für das Frühlingssemester im B5 hat Adrian Hässig, passend zur Jahreszeit, leichtere und poppigere Ensembles ausgewählt. Schliesslich soll es auch im fünften Jahr der Serie niemandem langweilig werden.

mwb

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