Der grosse Traum vom Race Across America

  21.02.2016 Aktuell, Utzenstorf, Gesellschaft, Sport

Der Utzenstorfer Samuel Flückiger hält gleich mehrere Weltrekorde im Bereich des Extremsports: 104 Stunden Nonstop-Fahren auf dem Rad (2010 km), 100 km, 200 km und 24 Stunden Nonstop-Inline-Skating (478 km in 24 Stunden). Nun will er sich einen alten Traum erfüllen: Er möchte 2017 am Race Across America, dem härtesten Velorennen der Welt, teilnehmen.

Angefangen habe die Liebe zum Velorennsport in der Lehre, erzählt Samuel Flückiger: «Ich machte meine Lehre im Tösstal und fuhr jedes Wochenende mit meinem Fünfgänger die rund 30 Kilometer nach Herrliberg nach Hause, wo meine Eltern wohnten.» Auf der Wegstrecke sei ihm irgendwann in einem Schaufenster ein wunderschönes Rennvelo aufgefallen: «Dieses Velo gefiel mir so sehr, dass ich meinen Lehrlingslohn zusammensparte und mir dieses Velo leistete.» Der Velohändler sei per Zufall der Präsident des Velorennclubs Meilen gewesen – und der habe ihn gefragt, ob er nicht am nächsten Clubrennen mitmachen wolle: «Und ich habe zugesagt – und kam natürlich, völlig unvorbereitet wie ich war, als Letzter ins Ziel. Da erwachte mein Ehrgeiz und ich begann zu trainieren.»

Zu 80 bis 90 Prozent Kopfsache
Den Sprung zum Ultrasport – extrem langen Zeiten und Distanzen – habe er aber erst Anfang der 80er-Jahre gemacht: «Damals stellten zwei Östrreicher mit 866 km den Nonstop-Rekord im Velofahren auf – und ich sagte mir, was die können, kann ich auch…» So begann Samuel Flückiger, Langdistanzen zu trainieren. «Interessant am Langdistanzfahren ist, dass es zwar eine gewisse Grundkondition braucht, die über Jahre hinweg aufgebaut werden muss, dass aber bei diesen Distanzen die Frage, ob du ein Ziel erreichst oder nicht, zu 80 bis 90 Prozent über den Kopf entschieden wird.»

Grosser Aufwand, auch finanziell
Den Traum, einmal am Race Across America mitzufahren, hat Samuel Flückiger schon lange. «Ich hätte bereits vor zwanzig Jahren die Starterlaubnis gehabt – aber damals scheiterte ich schlicht am Finanziellen.» Denn um die 3000 Meilen (= 4830 km) von der amerikanischen West- zur Ostküs­te zu schaffen, ist ein relativ grosser Begleittross nötig. Der Utzenstorfer Ausdauersportler rechnet für seinen nächsten Anlauf mit neun Begleitpersonen inklusive Coach, Arzt, Physio­therapeut und Mechaniker, einem Camper für die zwei Stunden Schlaf pro 24 Stunden, einem Begleitauto und einem Versorgungsfahrzeug – das geht schon rein materialmässig ins Geld…

Aus diesem Grund ist Samuel Flückiger bereits jetzt am Suchen von Sponsoren und Gönnern. «Für private Unterstützer haben wir einen 50er-Club gegründet – da kann jeder Mitglied werden, der mindestens 50 Franken an mein Projekt bezahlt.» Für Firmen bestehen verschiedene Sponsoring-Varianten wie zum Beispiel Werbe-Aufdrucke auf Trikot, Hose, T-Shirts des Begleit-Teams oder auf den Begleit-Fahrzeugen: «Ich bin offen für Vorschläge…»

36 Stunden für 1000 km und 14 500 Höhenmeter
Bevor der Utzenstorfer aber zum Race Across America zugelassen wird, muss er sich an der Tortour 2016 für das grosse Rennen im Amerika qualifizieren. Das heisst konkret, dass Samuel Flückiger in höchstens 42 Stunden 1000 km und 14 500 Höhenmeter hinter sich bringen muss. «Momentan rechne ich mit rund 36 Stunden für diese Strecke – so habe ich noch sechs Stunden für Unvorhergesehenes…»

Andrea Flückiger

 

Interessiert mitzuhelfen, dass ein Traum in Erfüllung geht?
Als Privatperson wie auch als Firma stehen Ihnen diverse Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung offen. Interessiert? Melden Sie sich doch bei Samuel Flückiger unter 079 194 68 35 oder samuel.flueckiger@gawnet.ch.


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote