Kapazitätsausbau der Infrastruktur

  12.02.2016 Aktuell, Burgdorf, Region, Politik

Parkplätze keinesfalls streichen
Entsprechend ausführlich äussern sich die Sprecher der verschiedenen Parteien zur Vorlage, die sie zwar durchwegs begrüssen, aber vor allem bezüglich der Ungewissheit betreffend die heute vorhandenen Parkplätze in diesem Gebiet Bedenken anmelden. Nirgends wird explizit erwähnt, ob diese bleiben oder verschwinden. Für den demnächst eröffneten UBS-Neubau sind ein bis zwei Parkplätze vorgesehen. Laut Unterlagen bringt die Neugestaltung von Bushof und Umgebung nicht nur Verbesserungen für den ÖV, sondern auch die Taxistandplätze, das Kurzzeitparking (wo und wie viele?), das «Kiss & Ride» sowie die Veloführung am Bahnhof sollen besser aufeinander abgestimmt werden. Zudem schreibt das Behindertengleichstellungsgesetz vor, bis 2023 alle Haltestellen barrierefrei zu gestalten.
Also fordert die Grünliberale Partei (GLP) eine Begleitgruppe mit Delegierten aller im Stadtrat vertretenen Parteien, um die Wünsche und Bedingungen dieser Volksvertreter bei der Planung einfliessen zu lassen. Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch schlägt nach der Umfrage im Rat sogar vor, diesen runden Tisch um Interessenvertretungen ausserhalb der Parteien (Verbände, Vereine, Leiste usw.) zu ergänzen, damit das endgültige Projekt wirklich von einer breiten Bevölkerungsgruppe getragen sein wird. Alle bürgerlichen Parteisprecher beharren auf Beibehaltung der Parkplätze im Bahnhofareal.

Dank an Agglo-Gemeinden
Mehrfach weisen Sprecher im Rat darauf hin, dass den Agglomerations-gemeinden grosser Dank gebührt. Nachdem das Sanierungsprojekt vor einigen Jahren mangels Burgdorfer Finanzen in der Schublade verschwunden ist, haben vorgenannte Gemeinden entschieden, auf eigene Eingaben um Finanzbeihilfen zu verzichten. Daher kann Burgdorf aus dem Agglomerationsprogramm den Maximalbeitrag von 40 Prozent zugesichert werden, weshalb Burgdorf dank den zusätzlichen Beiträgen des Kantons (mindestens 21 Prozent der Kosten) weniger als 2 Mio. Franken aus der eigenen Schatulle verbleiben. Die Bruttokosten für das jetzt vorgelegte Projekt, inzwischen doppelt so teuer wie das erste, belaufen sich auf 6,6 Mio. Franken. Zäch spricht von einer Win-win-Situation, die es jetzt «zu packen gelte». Und mahnt, dass «die Investoren rund um den Bahnhof eine zeitgemässe Infrastruktur erwarten und keine Pflästerli-Situation, denn der Bahnhof ist die Visitenkarte der Stadt. Allein die Alfred Müller AG investiert in die Entwicklungsgebiete Suttergut Süd und Nord rund 150 Mio. Franken und erwartet einen gut funktionierenden öffentlichen Verkehr.»
Die Stadtpräsidentin und Gemeinderat Martin Aeschlimann (Ressort Bau-direktion) betonen mehrmals, dass «die Gelder aus dem Agglo-Programm nur bei einem Baubeginn bis 2018 fliessen. Dann verfällt der Anspruch, die frei werdenden Finanzmittel von Bund und Kanton gehen an andere Regionen.»

Das steht auf dem Programm
Die Vorlage für den Projektierungskredit in Höhe von Fr. 315 400.– umfasst dataillierte Unterlagen für die Optimierung der Verkehrssicherheit, was die bessere Nutzung des vorhandenen Raumes beinhaltet. Der als Provisorium konzipierte Bushof wird mittelfristig durch einen den Bedürfnissen angepassten Bushof ersetzt und die Leistungsfähigkeit des ÖV-Knotenpunktes Burgdorf erhöht.
Dazu gehörten elf Haltekanten, von denen jede einzeln – auch mit grösseren Gelenkbussen – angefahren werden kann. Der Bahnhofplatz und die Bahnhofstrasse Nord werden umgestaltet, der Kreisel mit dem stets gepflegten Saison-Blumenschmuck entfällt.

Seltene Übereinstimmung
Dem Ergänzungsantrag der GLP bezüglich Einsetzung einer Begleitgruppe stimmen 34 Ratsmitglieder bei einem Nein und einer Enthaltung zu; der Projektierungskredit von Fr. 315 400.– passiert ohne Opposition.
Der Auftrag der SP-Fraktion betreffend Asylunterkunft im AMP wird erwartungsgemäss überwiesen und abgeschrieben, da Bundesrat Ueli Maurer Ende November 2015 Eigenbedarf für die Armee nachgewiesen hat (siehe Bericht letzte Ausgabe).

Gerti Binz


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