Neue Abteilung für an Demenz erkrankte Menschen

  11.02.2016 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Nun ist auch eine der letzten Etappen im grossen Neubauprojekt des Zentrum Schlossmatt in Burgdorf geschafft: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Abteilung D1 sind neu im Haus E1 daheim und haben sich in ihrem Zuhause bereits zurechtgefunden. In dieser speziell konzipierten Abteilung für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, verbindet sich für sie Gewohntes und Neues im bereits vorher erlebten geschützten Rahmen.

Heidi Vogel gewährt einen Einblick in den Trubel der «Züglete». Lucia Schenk, Mitglied der Geschäftsleitung, ist es ein Anliegen, dass der Umzug der Bewohner nicht zu viel Unruhe in den Tag bringt, dass ein Ankommen in Geborgenheit möglich ist.

Grosszügig gestaltet sind die Wohneinheiten, hell die Räume. Einladend präsentiert sich der Gemeinschaftsraum, Rückzugsmöglichkeiten erweitern diesen, was dem Anspruch der zu betreuenden Menschen auf Respekt und Wohlfühlgefühl in vielen gut durchdachten Details entspricht.

Der sichere Aussenbereich, der zum Spazieren einlädt, kommt dem Bedürfnis der Bewohner nach Bewegung entgegen. Sicher und aufgehoben sollen sich die Menschen hier fühlen. Die Erhaltung wichtiger Fähigkeiten soll – wo immer möglich – er­halten werden, ohne grosse Einschränkungen.

Zivildienstler engagieren sich bei dieser «Züglete», mit Kopf, Herz und Hand – an dieser Stelle ein grosses Dankeschön an die Helfer: Stefan führt eine Frau am Arm, stösst ein mit Pflanzen, Schmusedecke und zwei gefüllten Ikea-Taschen beladenes Wägeli vor sich her. Er erklärt immer wieder, wohin die Reise geht, hält an, lässt die neuen Eindrücke auf seine Begleiterin wirken. Die Ruhe und Gelassenheit, mit der die Betreuer diesen nicht einfachen Umzug begleiten, dokumentiert, was oberste Priorität im Leitbild des Hauses ist: «Unser Bestreben ist das Wohl der Bewohner», erklärt Heidi Vogel auf dem Rundgang durch die Abteilung.

Neu und einem grossen Bedürfnis entsprechend ist die Abteilung F1. Menschen unter 65 Jahren, die auf Pflege angewiesen sind, werden im Zentrum Schlossmatt begleitet, finden ein ihnen gerecht werdendes Umfeld. Herzlich familiär gestalte sich ihr Aufenthalt an diesem Ort, freut sich eine Frau, die bereits vorher stationär auf einer anderen Abteilung gelebt hat. Hier finde sie Menschen, mit denen sie sich unterhalten könne, und Abwechslung in Aktivitäten, die ein gelebtes Zusammensein ermöglichen.

Dadurch, dass auch Menschen willkommen sind, die zur Entlastung der pflegenden Angehörigen kurzzeitig hier mitleben, werde ihre Erlebniswelt grösser, erklärt Helene Aeschbacher. «Es ist nicht dasselbe, ob der Tischnachbar 95 oder 62 Jahre alt ist», definiert sie den Unterschied und Vorteil zur vorherigen Situation. Sie geniesst die neue Wohnsituation, die Aufenthaltsräume, den familiären Mittagstisch. «Guet überdänkt isch alles», fasst sie zusammen. Von den 16 Plätzen sind bis anhin deren acht belegt. Helene Aeschbacher freut sich, wenn ihre Schicksalsgemeinschaft grösser wird.

Sylvia Mosimann


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