Grosse Mehrheit für Umfahrungslösungen

  06.04.2016 Aktuell, Bildung, Oberburg, Rüegsau, Wirtschaft, Burgdorf, Hasle bei Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik, Lyssach

«Hüt isch ganz e wichtige und e guete Tag!» Mit diesen Worten eröffnete SP-Regierungsrätin und Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin des Kantons Bern, Barbara Egger-Jenzer, die Medienorientierung vom 31. März 2016 im kantonalen Verwaltungszentrum Neumatt, Burgdorf, zu den Verkehrssanierungen Aarwangen – Langenthal Nord sowie Burgdorf – Oberburg – Hasle. Die Bevölkerung hatte dazu im Rahmen einer öffentlichen Mitwirkung bis am 13. November 2015 Stellung beziehen können.

Überwältigendes Interesse
Das Interesse an den Vorprojekten während der Mitwirkung sei in beiden Regionen überwältigend gewesen, liess Egger-Jenzer wissen. 3922 schriftliche Eingaben sind allein zur Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle eingegangen. Ihre Fachleute vom Tiefbauamt, Kreisoberingenieur Emmental-Oberaargau Roger Schibler sowie die Projektleiter Jürgen Seeber und Daniel Zoller, hätten hervorragende Arbeit geleistet. Es seien nicht bloss Strichlisten mit den Befürwortern der Umfahrungslösungen beziehungsweise der Null+-Varianten geführt worden, sondern die Eingaben seien auch nach geografischer und politischer Herkunft usw. ausgewertet worden. Alle Vorschläge für Projektanpassungen und -änderungen seien geprüft und bei Zweckmässigkeit auch berücksichtigt worden, führte die Regierungsrätin aus.

Mitwirkungsergebnisse zu den Verkehrssanierungen
Von den 3922 schriftlichen Eingaben zu den Verkehrssanierungen Emmental sind 3743 Eingaben von Privaten, 104 durch das Gewerbe, 37 von Gemeinden, 13 von politischen Parteien und 25 von Verbänden erfolgt. Etwas mehr als die Hälfte der Eingaben stammen aus den direkt betroffenen Gemeinden Burgdorf, Oberburg, Hasle und Lyssach. Grundsätzlich ist sich eine überwiegende Mehrheit der Mitwirkenden einig, dass auf der Achse Lyssach – Burgdorf – Oberburg – Hasle ein grosser Handlungsbedarf besteht. In Bezug auf die Variantenwahl spricht sich eine klare Mehrheit (68 Prozent) der Mitwirkenden für die Variante Umfahrung aus. Bei der Auswertung nach Herkunftsorten sprechen sich die Mitwirkenden aus Hasle und Oberburg sehr deutlich mit 70 und 87 Prozent für die Umfahrungsvariante aus, während in Burgdorf eine deutliche Mehrheit (65 Prozent) die Variante Null+ unterstützt.

Weiteres Vorgehen
Im Oberaargau soll die enge Ortsdurchfahrt von Aarwangen mit dem Bau einer Umfahrung wirksam entlastet und aufgewertet werden. Im Emmental erhalten die Ortschaften Oberburg und Hasle bei Burgdorf in einer ersten Etappe eine Umfahrung. Parallel dazu soll das bestehende Strassennetz in Burgdorf und Lyssach-Schachen optimiert werden. In Burgdorf sollen insbesondere die beiden Bahnübergänge Buchmatt und Spital durch Unterführungen ersetzt und der Verkehrsfluss mit intelligent gesteuerten Ampelanlagen optimiert werden. Sollten diese Massnahmen der ersten Etappe nicht ausreichende Wirkung zeigen und ein Handlungsbedarf nach wie vor bestehen, müsste die Umfahrung Burgdorf in einer zweiten Etappe realisiert werden.

Rund 421 Millionen Franken
Für die Umfahrung Aarwangen betragen die geschätzten Grobkosten voraussichtlich rund 136 Mio. Franken. Die Kosten der ersten Etappe für den Raum Burgdorf – Oberburg – Hasle werden grob auf rund 421 Mio. Franken geschätzt. Finanziert sollen beide Bauvorhaben mit den ordentlich zur Verfügung stehenden Mitteln und den im kantonalen Investitionsspitzenfonds für diese Projekte reservierten Mitteln von mindestens 280 Mio. Franken. Zudem habe der Bund namhafte Beiträge in Aussicht gestellt, ist von Egger-Jenzer zu erfahren. Als Nächstes wird der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Kredit für die Projektierung der beiden Bauvorhaben beantragen. Das Kantonsparlament wird darüber voraussichtlich in der Septembersession dieses Jahres befinden. Mit der Realisierung der beiden Projekte kann voraussichtlich ab dem Jahr 2022 begonnen werden. «Noch nie waren wir der Beseitigung der Verkehrsprobleme im Emmental und Oberaargau so nahe wie heute. Wir haben gute Projekte, dank den Fondsmitteln und den signalisierten Bundesmitteln eine gute Finanzierungsgrundlage und eine grosse Akzeptanz in der Bevölkerung für die Notwendigkeit der Vorhaben und die konkreten Projekte.» Mit diesen Worten schloss Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer ihre Medienorientierung.

Barbara Schwarzwald

 

Positive Reaktionen überwiegen in den Medienmitteilungen vom 31. März / 1. April 2016
«Die Geschäftsleitung der Regionalkonferenz Emmental ist zufrieden mit dem Mitwirkungsergebnis zum Projekt Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle und mit dem Vorgehen des Kantons.»

«Berner KMU, der grösste Wirtschaftsverband im Kanton Bern, erwartet nun, dass die dringend notwendigen Entlastungen rasch realisiert werden.»
«KBB, Kantonal-Bernischer Baumeis­terverband, ist überzeugt, dass nur Umfahrungen die Engpässe im Strassennetz rund um Burgdorf und Langenthal befreien können.»

«Der Verein ‹Zukunft Emmental› ist erfreut über die Resultate der öffentlichen Mitwirkung.»

«Das Komitee ‹Emmental mobil› vermisst bei der Lösung der Kantonsregierung das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Mobilität. Immerhin wird dem Damm durch das Meienmoos in Burgdorf eine Absage erteilt – vorläufig.»

«Vorsichtig positiv bewertet die ‹VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental› die Situation mit der Lösung Null+ für die Stadt Burgdorf, absolut gar kein Verständnis hat der VCS für den Umfahrungsentscheid im Oberaargau.»

«Die ‹glp – Grünliberale Partei Sektion Emmental› begrüsst grundsätzlich den Variantenentscheid Null+ in Burgdorf.»

 


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