Mit einem rollenden Riff beginnt das Piano, das Schlagzeug und ein treibender Bass steigen ein – und dann der Chor: «Can’t Nobody», klingt es aus 80 Kehlen, kraftvoll, zuversichtlich, freudig. Vor diesem groovenden Background erhebt sich mächtig der Solist: «I came to Jesus as I was weary, worn and sad» – «Ich fand zu Jesus, als ich müde war, traurig und matt». So klang es am vergangenen Samstag in der Stadtkirche Burgdorf – und das Wochenende zuvor während zwei Konzerten in der Kirche Rüegsau. Kein Zweifel: Es ist Gospelnight!

In der vollbesetzten Stadtkirche Burgdorf wippen die Besucherinnen und Besucher mit, applaudieren, sind begeistert. Schlag auf Schlag folgen Gospel­songs, Spirituals und afrikanische Lieder: «Let Me Fly» – «Noyana» – «We Belong Together» – «Umahlalela» – «Burden Down» – «Joko Ya Hao»… die gotischen Spitzbogen aus Sandstein der Stadtkirche kommen fast ins Schwingen. Nach einer Stunde setzt der Chor unter der Leitung von Regula Knuchel zum Finale an: «Proud Mary», der Hit von Ike und Tina Turner, reisst alle mit.

Dann «Higher and Higher» und zum Schluss «This Little Light of Mine» mit einem solo gesungenen Intro von Manuela Käser. Jetzt kann niemand mehr ruhig sitzen: Alle gehen mit, stehen auf, klatschen den Takt – verdienter Lohn für ein tolles Konzert. Der Ad-hoc-Gospelchor aus Rüegsau bekommt in Burgdorf eine Standing Ovation. Zu Recht!

Werner Eichenberger