Nach 18 Monaten Bauzeit konnte im Januar termingerecht der Neubau bezogen werden: «64 Einzelzimmer, die den heutigen Anforderungen der Langzeit- und Demenzpflege entsprechen», freute sich Lucia Schenk, Leiterin des Pflegedienstes.

Die bravouröse Meisterung der logis­tischen Herausforderungen beim Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner wurde nun gefeiert. Ehrengäste und Festredner waren Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch, GEF-Abteilungsleiterin «Alter» Andrea Hornung, Guido Ugolini, Architekt FRB + Partner, sowie die Co-Präsidenten des Stiftungsrates Doris Iseli Schlegel und Peter Ritter.
Andrea Hornungs Gratulation galt dem Pflegezentrum Schlossmatt als bedeutendes KMU, das mit dem Neubau die Infrastruktur für die nächste Zukunft garantiere. Es erfülle hiermit die wachsenden Anforderungen in der Pflege, denn eine der Kernkompetenzen im Zentrum Schlossmatt sei Qualität, nicht Quantität – ein Massstab, der aber auch in den Ausbildungen gefordert werde.

«Das Pflegezentrum investiert seit Jahren sehr viel in die Ausbildungen, trotz aller Sparmassnahmen im Sozialbereich», meinte Andrea Hornung. Zu diesem Engagement gratulierte sie.

Oase der Menschlichkeit
Als Oase der Menschlichkeit bezeichnete Elisabeth Zäch das Pflegezentrum, «und wenns so funktioniert wie hier, ist es eine gefreute Sache». Ihre Laudatio galt unter anderem dem ehemaligen Stiftungsratspräsidenten Klaus R. Eichenberger, den ehemaligen Führenden der Geschäftsleitung, welche sie für den «Mut zum Projekt» bewundere. «Qualität der Gesellschaft misst sich daran, wie sie mit dem Alter umgeht», zitierte sie Helmut Kohl. Mit Restaurant, Übergangsstation und KITA sei das Pflegezentrum ein Beispiel für ein zukunftsgerichtetes KMU. Sie werde sich auf politischer Ebene dafür einsetzen, dass das Zentrum Schlossmatt immer diese Oase der Menschlichkeit bleibt, versprach die Stadtpräsidentin.

Architekt Guido Ugolini, Ittigen, stellte sich zu Beginn der Neubauplanung die Frage: «Reicht mir in der Altersbetreuung ein Einzelzimmer mit Bad, schwellenlos, in Einkaufszentrumsnähe? Will ich aufs Land oder in die Stadt?» In humoristischen Worten schilderte er, was sich schon mancher überlegte. Der Reiz des Pflegezentrums Schlossmatt und die Umgebung hatten es ihm angetan. Die Verbindung zwischen Alt- und Neubau sei gut geraten. Die Bauten sollten sich anpassen und nicht anbiedern, und das sei gelungen. Die Zimmer seien grosszügig bemessen, sehr hell, die Atmosphäre gefalle ihm. «Und wenn ich an die Suche nach einem guten Daheim für meine nun verstorbene Mutter denke, bin ich froh zu wissen, dass es die Schlossmatt gibt. Hier trifft man den richtigen Ton….»

Allen Leuten rechtgetan ...«...ist eine Kunst, die niemand kann», ergänzte Pflegedienstleiterin Lucia Schenk. Lange vor Baubeginn wurden Wünsche notiert und Anregungen gesammelt, als Ideen für die Bedürfnisse, die dann besonders für Architekt Ugolini zur Herausforderung wurden. Ihm wand Lucia Schenk ein besonderes Kränzli. «Mit grosser Begeisterung, viel Tatkraft und der Hilfe von ‹Zivildienstlern› wurden 70 Bewohner/innen in den Neubau gezügelt, daneben aber der laufende Betrieb aufrechterhalten», blickte sie zurück. Viele Hände hätten für ein gutes Ankommen der Bewohnerinnen und Bewohner in den neuen Räumen gesorgt.

«Es macht Freude zu sehen und zu spüren, dass die zwei neuen Häuser nun mit Leben gefüllt sind», sagt sie, stolz auf das nun erweiterte bedürfnisgerechte Dienstleistungsangebot. Doris Iseli Schlegels und Peter Ritters Baumpflanzaktion fiel buchstäblich ins Wasser, sie «pflanzten» statt des Ahorns im Garten symbolisch einen Rosmarinstock um. Pfarrerin Anne-Katherine Fankhauser sieht dies als Symbol für Neues und Beständiges für gemeinsames Unterwegssein.

Das Quartett «Fortissimo» der Stadtmusik Burgdorf, die Grosszügigkeit der Küche und das herzliche Willkommen beim Rundgang waren neben Feierlichkeiten die Garanten für ungezwungene Fröhlichkeit.

Sylvia Mosimann