Die Frienisberger Blasmusikanten und die Thalgrabenjodler boten abwechslungsreiche Unterhaltung – geniessen und innehalten war das Programm. Eine bunte Vielfalt aus den Ateliers des Heims, Zeugnisse emsigen Schaffens in der Aktivierung, wurde zum Verkauf geboten und erstaunte das Publikum, das sich gar oft der «Qual der Wahl» stellen musste.

Feiner Hammeduft zog um die Nasen der Besucher und weckte den Appetit. Aber auch der Backwarenverkauf lief auf Hochtouren, man war gut beraten, Taschen oder einen Rucksack mitzubringen. Frische, kräftige Setzlinge für den Gemüse- oder Blumengarten fanden reissenden Absatz. «Ig hole miner Setzlinge immer hie», strahlte Frida Balsiger aus Hasle, ihre Pflanzen in einer mitgebrachte Harasse verstauend.

Fünf Pferde liessen sich bereitwillig, mit kleinen Mädchen und Buben im Sattel, auf eine Spazierrunde führen.

Der Innenhof zwischen den verschiedenen Häusern und Hausverbindungen mutierte zum Dorfplatz, der im Nachmittagssonnenlicht zum Verweilen einlud. Er wurde zur Plattform der Begegnungen zum Gedankenaustausch zwischen Bewohnern und Besuchern.

Heimgeschichte
1897 erwarben 53 Gemeinden aus den Amtsbezirken Burgdorf, Fraubrunnen und Trachselwald die Domäne des seit 1131 bestehenden Zisterzienserklos-ters durch Kauf. Unter dem Namen Wohn- und Pflegeheim Frienisberg besteht seitdem eine Genossenschaft. Das Heim dient der Aufnahme von Personen, die nicht in der Lage sind oder es nicht mehr wünschen, ihr Leben selbstständig zu führen. Besondere Berücksichtigung finden betagte, pflegebedürftige, geistig oder körperlich behinderte Menschen. In 19 weitgehend unabhängigen Wohngruppen werden 250 Bewohnerinnen und Bewohner professionell gepflegt und betreut. In Führungen durch die Anlage erhielten die Besucher Einblick in den Heimbetrieb. 

Sylvia Mosimann