Die Gymnasiasten der Aktivitas studieren jedes Jahr ein Theaterstück ein, das einem breiten Publikum präsentiert wird. So fand sich das Publikum am Donnerstag, Freitag und Samstag im ersten Akt in einer italienischen Provinzhauptstadt wieder, in der Stunden zuvor ein neuer Präfekt sein Amt antrat. Präfekt De Caro, gespielt von Rocco Manz («Alfa»), und sein Kabinettssekretär Franci, Dominik Gerber («Lento»), richten sich soeben ein, als sie Meldung erhalten, dass jemand seit den frühen Morgenstunden auf die Gewährung einer Audienz wartet. Es handelt sich um Oreste Campese, Joël Nussli («Poulet»), den Kopf einer fahrenden Schauspielgruppe. Dieser berichtet von einem Brand, der sein Theater zerstörte, und möchte den Präfekten dazu bewegen, seine nächste Vorstellung zu besuchen. Mit dem durch die ausverkaufte Vorstellung verdienten Geld soll die Weiterreise der Schauspieler gesichert werden.

Abweisung mit ungeahnten Folgen
De Caro lässt sich jedoch nicht überreden und weist Campese barsch zurück. Campese hingegen will die Abweisung nicht akzeptieren und fordert De Caro heraus, indem er diesem zu verstehen gibt, dass er seine Schauspieler zur Audienz schicken könnte: Kann De Caro zwischen Schauspiel und Realität unterscheiden? In der Folge erscheinen ein verrückter Arzt, ein verzweifelter Pfarrer, eine hysterische Lehrerin und ein Apotheker mit suizidalen Absichten zur Audienz und stellen die Präfektur auf den Kopf.
 «La Commedia» folgte auf das letztjährige Theater «Der verkaufte Grossvater», in dem sich ein Erbschleicher an einem hinterlistigen Grossvater die Zähne ausbeisst. Das diesjährige Stück stammt aus der Feder des berühmten italienischen Schauspielers und Theaterautors Eduardo De Filippo. «La Commedia» zeigt ein absurd komisches Geschehen, in dessen Zentrum das einfache Volk steht. Die scharfsinnigen Dialoge und starken Pointen des Stücks brachten die Damen und Herren des Schauspielensembles, unter der Leitung von Daniel Rothenbühler, anmutig auf die Bühne.

mwb