Modernes Wachstum auf dem Wohnungsmarkt

  02.10.2016 Aktuell, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik

Burgdorf befindet sich im Aufbruch; gemäss der Homepage «Burgdorf 25» (www.burgdorf25.ch) steht eine Fülle von Entwicklungsprojekten an. Burgdorf wird im Jahr 2025 einen gewaltigen Entwicklungsschritt vollzogen haben. «Dank zahlreicher Inves­toren, die auf Burgdorf setzen und durch sorgfältige städtebauliche Planung und Umsetzung Verbesserungen bewirken werden, sollen verschiedene Interessen geschickt unter einen Hut gebracht werden», heisst es im Leitbild. «Damit Burgdorf ein attraktiver und vitaler Wohn- und Wirtschaftsstandort bleibt entsprechend dem Motto: ‹Burgdorf baut Zukunft›».

Rund 150 Wohnungen gehen in Bau
Neben den städtebaulichen Massnahmen interessieren die Bevölkerung respektive die Wohnungssuchenden vor allem die geplanten oder demnächst startklaren Wohnüberbauungen. Hier listet Peter Hänsenberger, Leiter der Baudirektion Burgdorf, die anstehenden Bauprojekte nach den zeitlichen Abläufen auf. «Die Abbruch- und Vorbereitungsarbeiten für die Überbauung Heubach – auf dem Areal der früheren Gärtnerei an der Bernstrasse – kommen gut voran. Dieses Projekt wird nach der Fertigstellung rund 60 Wohnungen im Angebot haben. Die Überbauung Hofgut am Ludwig-Schläfli-Weg rechnet mit rund 52 Wohnungen. Die gültige Baubewilligung liegt vor; sie ist vor rund einem Monat rechtskräftig geworden. An der Thunstrasse sind ca. 90 Wohnungen geplant. Hier ist ein Generationenwohnprojekt vorgesehen, das später von einer Wohngenossenschaft betrieben werden soll.» Hänsenberger zeigt sich zuversichtlich, dass dieses Bauprojekt noch 2016, spätes­tens Anfang 2017, in Angriff genommen wird, da auch hier eine gültige Baubewilligung vorhanden ist.
Das bedeute, dass spätestens zu Beginn des nächsten Jahres rund 150 Wohnungen in Bau gehen. Der Baustart bei den zwei Häusern am Ludwig-Schläfli-Weg (Hofgut) ist per Frühling 2017 vorgesehen. Für diese Überbauungen rechnet er mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Seiner Meinung nach «ist es nötig, dass wieder neue Wohnungsangebote auf den Markt kommen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen nach vielfältigem Wohnraum gerecht werden zu können».

Weitere Arealentwicklungen
In der Baudirektion Burgdorf wird «zusammen mit Investoren und Grundeigentümern an weiteren Projekten gearbeitet, bei denen mit einem Baubeginn in den nächsten fünf Jahren zu rechnen ist. So sollen am Uferweg anstelle der bestehenden Mehrfamilienhäuser neue Wohnungen entstehen. Diese Überbauung soll frühes­tens 2019 begonnen werden», hält Hänsenberger fest. «Beim Bucherareal, wo rund 60 neue Wohnungen geplant sind, wird in absehbarer Zeit ein Projektwettbewerb durchgeführt, nachdem das Amt für Gemeinden und Raumordnung die vom Gemeinderat beschlossene Überbauungsordnung Nr. XXIII Buchegg genehmigt hat und diese mit der Publikation vom 8. September rechtskräftig geworden ist.»
In den Gebieten Suttergut Nord, Hunyadigasse, Schlössli, Bahnhof Steinhof und Alpinaareal sind weitere Projekte geplant.
Auch auf dem Gelände der früheren KEB (Kunsteisbahn Burgdorf), das der Burgergemeinde Burgdorf gehört, wird man sich in absehbarer Zeit damit auseinandersetzen, was hier einmal realisiert werden soll. Hier steht noch die Umzonung an, welche im Rahmen der laufenden Teilrevision der baurechtlichen Grundordnung erfolgen soll. Damit befasst sich der Stadtrat im Dezember 2016.

Moderates Wachstum bei moderaten Mieten
Hänsenberger rechnet bei den erwähnten Neubauprojekten mit zeitgemässen Wohnungen, die mehrheitlich nicht luxuriös, aber zweckmässig ausgebaut werden sollen und zahlbare Mieten aufweisen. «Das sind Wohnungen für den Mittelstand und entsprechend auch für Familien. Deshalb muss gleichzeitig auch geprüft werden, ob der bestehende Schulraum genügt. Am Ludwig-Schläfli-Weg soll nach Angaben der Projektverfasser beispielsweise eine Dreieinhalbzimmer-Wohnung auf 1450 Franken zu stehen kommen.» Auch beim Uferweg versprechen die Verantwortlichen, teilweise kostengünstigen Wohnraum anzubieten.
Hänsenberger weist noch darauf hin, dass je nach Lage der Überbauung auch andere Interessenten angesprochen werden. Das Suttergut Nord mit seiner zentralen Lage dürfte wie das Suttergut Süd eine andere Mieterschaft respektive Käuferschaft anziehen als die übrigen Wohnbauprojekte wie Thun­strasse oder Uferweg. Künftige Mieter im Hofgut haben den Vorteil, dass die S-Bahn-Haltestelle unmittelbar vor ihrer Haustüre liegt.

Zu wenig Eigentumswohnungen
Rückblickend hält Hänsenberger fest, dass «seit 2000 ca. 100 Neubauwohnungen pro Jahr auf den Markt gekommen sind, was durchaus einem Bedürfnis entsprochen hat. Der Markt hat gezeigt, dass diese Anzahl sehr gut aufgenommen worden ist. Wir gehen davon aus, dass sich diese Wohnraumentwicklung fortsetzt». Auf die Frage nach Land für Einfamilienhäuser antwortet er: «Das gibt es praktisch nicht mehr. Zudem haben wir kürzlich bei einer Diskussion mit Fachleuten einmal mehr festgestellt, dass es sich dabei um eine Wohnform handelt, die verschwinden wird. Es gibt zu wenig Boden für solche Wünsche. Davon abgesehen weist Burgdorf ein Defizit an normalen Eigentumswohnungen auf.» Er kommt auf dieses Wohnungsmodell im Suttergut Süd zu sprechen: «Diese Wohnungen sind erfreulich schnell verkauft worden.»

Gerti Binz


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