Spatenstich zu Um- und Neubau im «OberburgPark»

  27.03.2017 Aktuell, Bildung, Oberburg, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik

Im «OberburgPark» an der Krauch­thalstrasse 18 herrschte am vergangenen Freitag reger Betrieb. BEWO-Geschäftsführer Hakan Kurtogullari konnte 200 geladene Gäste zum Lunch begrüssen, bevor ab 14.00 Uhr die Festreden gehalten wurden und im Anschluss der Spatenstich zum Um- und Neubau der BEWO erfolgte. «E längi und spannendi Gschicht, wo mir da hinger üs hei», fasste Marc Winzenried, BEWO-Verwaltungsratspräsident, in seiner Eröffnungsrede zusammen. Am 15. März 1985 als Genossenschaft gegründet und mit 20 Mitarbeitenden gestartet, zählt die BEWO aktuell 257 Beschäftigte. In den vergangenen Jahren hat sich die BEWO zu einer der grössten geschützten Werkstätte zwischen Burgdorf und Thun vor allem für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen entwickelt.

Ausgangslage
Die Genossenschaft BEWO betreibt die geschützte Werkstätte von Beginn an auf dem Coop-Areal in der ehemaligen Möbelfabrik Progressa in Oberburg. Von einem kleinen Holzfertigungsbetrieb hat sie sich innerhalb von 30 Jahren zu einem Dienstleistungsunternehmen mit einer Verpackungs-, Montage- und Druckereiabteilung, mit einer Abteilung für berufliche Integration und mit einer Beschäftigungs- und Fördergruppe entwickelt. Die Platzverhältnisse und Produktionsabläufe sowie die vorhandene Infrastruktur am jetzigen Standort entsprechen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Ein Weiterbetrieb wäre nur mit umfassenden und teuren Eingriffen und Sanierungen möglich. Der Standortwechsel kann nun mit dem Zeitpunkt des auslaufenden Mietvertrages koordiniert werden. Im «OberburgPark» konnten zwei Gebäude gekauft werden. Das Längsgebäude wird saniert und umgebaut, das rechtwinklig angebaute abgerissen und durch einen Neubau mit vier Geschossen (inklusive UG) ersetzt.

Meilensteine in der Firmengeschichte
Im Jahr 1988 wurde die BEWO von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern offiziell als geschützte Werkstätte anerkannt. Voraussetzung dazu war, dass die BEWO einen vollamtlichen Geschäftsführer anstellte. Das Amt wurde an Peter Oberli übertragen, der es bis Anfang 2008 innehatte. «Oberli machte die BEWO zu dem, was sie heute ist», so Winzenried. Als weitere wichtige Persönlichkeit erwähnte er den pensionierten Ruedy Minder, der das Amt des Geschäftsführer-Stellvertreters belegte. 1999 wurde ein prozessgesteuertes Managementsystem mit ISO-Zertifizierung in Betrieb genommen. Das Angebot für praktische berufliche Abklärungen für die IV-Stellen wurde im Jahr 2002 von vier auf 16 Plätze erhöht. In Zusammenarbeit mit der IV wurde 2006 ein Pilotprojekt für arbeitsmarktlich-medizinische Abklärungsplätze (AMA) lanciert und 2008 anerkannt.

«I schänke dir mis Härz»
Gemeinderatspräsidentin von Oberburg und BEWO-Verwaltungsrätin Rita Sampogna verglich die BEWO-Geschichte mit dem Entstehen einer CD. Musikstücke würden bei einer CD-Produktion hie und da wieder verworfen, Texte neu geschrieben. So sei es sicher auch den Verantwortlichen der BEWO ab und zu mit ihrer Arbeit ergangen. Sampogna schenkte Geschäftsführer Hakan Kurtogullari zum Dank für seine Arbeit nicht ihr Herz, aber die gleichentags erschienene neue CD «Love» der Rockband Züri West. «I schänke dir mis Härz», das wohl bekannteste Stück der Berner Band, symbolisiere für sie die Arbeit der BEWO. Menschen mit Beeinträchtigungen würden in der geschützten Werkstätte mit viel Herz und grossem Engagement Tag für Tag betreut und gefördert.

Objektfakten
Ueli Arm, Generalplaner Kaufmann und Arm Architekten, Burgdorf, äusserte sich als letzter Referent zum 25,4-Mio.-Franken-Um- und Neubauprojekt. Das bestehende Gebäude im «OberburgPark» wird in Minergie-Eco umgebaut, der Neubau in Minergie-P-Eco ausgeführt. Der Um- und Neubau biete ideale Raumstrukturen für die BEWO und werte den zentral gelegenen «OberburgPark» städtebaulich auf. Das bestehende Gebäude weist eine Geschossfläche von 4136 m2 auf, der Neubau wird eine von 3236 m2 umfassen. – Nach dem offiziellen Spatenstich durften sich BEWO-Mitarbeitende und weitere Interessierte nicht mit der Schaufel, sondern mit dem Bagger versuchen. Für viele ein einmaliges Erlebnis.

Barbara Schwarzwald


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