Verleihung des Forscherpreises 2017

  12.06.2017 Aktuell, Bildung, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend, Region

«Es isch, wie jedes Jahr, nid eifach gsi», meinte Jurymitglied Prof. Dr. Jürg Keller, Hochschule für Technik, Institut für Automation, Brugg, zu der Bewertung der Präsentationen für den Forscherpreis 2017. Prof. Fritz Bircher, Institut iPrint, Hochschule für Technik und Architektur, Fribourg, Renate Schärz, armasuisse, Bern, sowie Ruth Hubacher, Leitung Integration und besondere Massnahmen sowie Schulleiterin Oberstufe Pestalozzi, Burgdorf, vervollständigten das Expertenteam. Was ihm bereits eingangs der Präsentation gefallen habe, sei die Begründung des Gruppennamens «Kreschenery» gewesen, liess Keller leicht schmunzelnd wissen. «Dä cha me nid falsch schribe, wills kei richtigi Schribwiis git», lautete die Erklärung des Trios. Dass «Kreschenery» die Dokumentation sehr schön gestaltet habe, hob der Experte besonders hervor. Das Literaturverzeichnis sei hervorragend. Beim Legoroboter sei die Konstruktion der Wurfmaschine eine ziemliche Tüftelei gewesen. «Das Programm, das ihr dazu erstellt habt, ist sehr schön», lobte er. Auch die gut funktionierende Lösung des Roboters mit Propellern liess er nicht unerwähnt.

Für Wissenschaft und Technik begeistern
Die drei Jungs freuten sich riesig über den Sieg, den Wanderpokal und den 300-Franken-Gutschein. Auf die Frage, was sein Berufswunsch sei, meinte Jonas Beglinger: «Ich werde das Gymnasium besuchen mit dem Schwerpunktfach Musik.» Der 15-Jährige spielt Waldhorn. Herr Stuber habe ihn dazu motiviert, am Forscherpreis 2017 teilzunehmen. Thomas Stuber ist Werklehrer an der Schule Schlossmatt, Burgdorf, unterrichtet an der PH Bern (Pädagogische Hochschule) angehende Lehrpersonen und hat mit Dalia Holzer, schulische Heilpädagogin und Lehrperson für integrative Begabungs- und Begabtenförderung – seit 2009 in der Begabtenförderung Burgdorf tätig –, die Projektleitung des Forschungsprojektes inne. Ziel des Wettbewerbs ist es, die «Generation von morgen» für Wissenschaft und Technik zu begeis-tern.
«Robotik» im Zentrum
Der Forscherpreis ist ein interdisziplinäres Förderangebot für Jugendliche der 8. Klassen der Oberstufenschulen Burgdorf und der angeschlossenen Gemeinden Hindelbank, Bäriswil, Krauchthal, Mötschwil, des Gemeindeverbandes Koppigen und Wynigen, des Gemeindeverbandes Kirchberg sowie der Gemeinde Heimiswil mit einer besonderen Begabung im mathematisch-logischen, im visuell-räumlichen oder im technischen Bereich. Wissenschaft, Interesse an Technik und praktische Arbeit werden in diesem Projekt verbunden. Dabei steht das Thema Robotik im Zentrum. Das Bauen und Programmieren von Robotern mit Lego, das Konstruieren von Robotern im Werkraum, das Forschen rund um das Thema Robotik sowie das Verfassen einer Forscherarbeit beinhaltet das Projekt.   

Zehnmal sieben Lektionen
Die Jugendlichen lernen mittels der Projektarbeit, an komplexe Aufgaben heranzugehen, im Team zu arbeiten, Problemlösungen zu suchen und kreativ umzusetzen. Die 8.-Klässler werden dadurch an die realen Bedingungen der Arbeitswelt herangeführt. Sie forschen, planen, konstruieren, gestalten und testen Roboter. Die Präsenzzeit der Projektarbeit beinhaltet zehnmal sieben Lektionen (fünf Lektionen jeweils am Mittwochvormittag während der ordentlichen Unterrichtszeit und zwei Lektionen am Mittwochnachmittag bis 14.00 Uhr) sowie einen Ausflug und den Schlussevent mit der Vergabe des Förderpreises. Die Präsenztage werden bewusst erst nach dem Übertrittsverfahren ins Gymnasium durchgeführt.

«Fleischlasagne»
«Unser Legoroboter kann einer Linie folgen und anhand der erkannten Farbe den entsprechenden Weg zum richtigen Behälter finden. Er misst die Distanz und wirft ein Geschoss in den Behälter, bevor er zum Ausgangspunkt zurückfährt», lässt das Siegertrio wissen. «Und das Amphibienfahrzeug kann mithilfe von zwei Rotoren sowohl an Land fahren als auch im Wasser schwimmen», erklären «Kreschenery» nicht ohne Stolz. Übrigens: Erwähnter Name ist abgeleitet vom Legospiel «Creationary». Platz drei erreichte die Gruppe «Fleischlasagne». Sie hat sich in ihrem Projekt mit Musik beschäftigt, aber leider das Literaturverzeichnis vergessen. Ihr Preis: ein 150-Franken.-Gutschein. Auch den Zweitplatzierten passierte das gleiche Missgeschick. Ihr Legoroboter kann eine Brücke anheben und diese über einen Fluss ablegen, eine beladene Palette holen und an einen bestimmten Ort transportieren. «Die drei Professoren» haben damit den zweiten Platz und 200 Franken zu Recht verdient.
Barbara Schwarzwald


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