Sparpaket 2018 bedroht Spitex-Leistungen

Mo, 04. Sep. 2017

BURGDORF: Aktuell profitieren alle Bewohner/innen des Emmentals von einer gut funktionierenden öffentlichen Spitex. Das Entlastungspaket 2018 des Kantons Bern führt dazu, dass Spitex-Organisationen und Klienten rund 24 Prozent der geplanten Einsparungen mittragen müssen. red

Laut Entlastungspaket 2018 des Kantons Bern sollen Spitex-Organisationen und Klienten rund 24 Prozent der geplanten Einsparungen mittragen. Dies ist ein Frontalangriff auf die öffentliche Spitex und die Versorgung in der ambulanten Pflege. Viele Patientinnen und Patienten müssten aufgrund der neu geregelten Prämienbeteiligung deutlich mehr bezahlen. Der ganze Transfer der Kosten in die Ergänzungsleistungen hat negative Konsequenzen für die Prämien- und Steuerzahlenden. Zahlreiche Spitex-Organisationen sind bereits heute unterfinanziert, und das grosse Engagement in der Aus- und Weiterbildung ist bei einer erneuten finanziellen Kürzung infrage gestellt. Weitere Aspekte dieses unausgegorenen Sparpakets finden sich im Faltprospekt, der dieser Zeitung beiliegt.
Aktuell profitieren alle Bewohnerinnen und Bewohner des Emmentals von einer gut funktionierenden öffentlichen Spitex, die aufgrund des Versorgungsauftrags auch Kurzeinsätze wie Augentropfen verabreichen, Insulin spritzen usw. in den abgelegensten Siedlungen erbringt.
In unserer Region bekommt die Spitex sowie betroffene schwerkranke Personen und deren Angehörige bereits jetzt die kantonalen Sparmassnahmen im palliativen Bereich zu spüren. Die öffentlichen Spitex-Organisationen haben zum Beispiel mit den beteiligten Gesundheitsinstitutionen ein professionelles und umfassendes Konzept erarbeitet mit dem Ziel, ein Leben bis zum letzten Atemzug zu Hause zu ermöglichen. Und was macht der Kanton? Er zieht sich aus der Finanzierung von Palliative-Care-Projekten zurück. Das entsprechende Vorhaben ist deshalb gefährdet.
Von diesen Sparvorhaben sind alle betroffen, Jung und Alt, Pflegeabhängige und Gesunde, Stadt- und Landbewohnende. Wer möchte, dass die Spitex-Versorgung auch weiterhin umfassend gewährleistet ist und das Sparpaket 2018 nicht zum grossen Teil zu Lasten der öffentlichen Spitex erfolgt, der oder die muss das Entlas­tungspaket 2018 in der Öffentlichkeit diskutieren. Auch ist jede sich bietende Möglichkeit zu nutzen, Grossrätinnen und Grossräte im Vorfeld der Finanzdebatte die Schwachstellen des Sparvorhabens vor Augen zu führen und auf die vielen negativen Folgen für die ambulante Gesundheitsversorgung hinzuweisen. Leserbriefe zu schreiben ist eine Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu äussern.

Die öffentlichen Spitex-Organisationen im Emmental
AemmePlus, Burgdorf-Oberburg, Region Langnau, Lueg, Region Konolfingen

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