10 Jahre Tagesstätte Bueche

  16.10.2017 Aktuell, Bildung, Wirtschaft, Utzenstorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Region

Wer von Bätterkinden durch Utzens­torf fährt, erblickt bei der Abzweigung Richtung Bahnhof das Haus mit den farbigen Totems, den zahlreichen Gartenstäben und dem rotgelben Gartenzaun sofort. Hier, an der Bahnhofstrasse 19, befindet sich die Tagesstätte Bueche, die auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken kann. Die Tagesstätte Bueche gehört zum Wohnheim Bueche, gelegen an der Landshutstrasse 2. Letzteres ist eine sozialpsychiatrische Kleininstitution, die zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern im Erwerbsalter mit einer psychischen und/oder geistigen Beeinträchtigung eine Lebensform in einer familienähnlichen Wohn- und Lebensgemeinschaft ermöglicht.

Wie alles begann
Geschäftsführerin Rosmarie Ammann-­Güdel und Ehemann sowie Werkstattleiter Hans Ammann, gelernte Pflegefachfrau Psychiatrie und ausgebildeter Bäcker-Konditor, hatten vor bald 30 Jahren die Idee, für psychisch beeinträchtigte Menschen, die Betreuung benötigen, eine möglichst alltagsnahe Lebensform als Alternative zu einer Klinik zu schaffen. Das Ehepaar Ammann fand in Utzenstorf das passende Haus, eine ehemalige Ärztevilla, an der Landshutstrasse 2. Zu dritt betreuten sie in den Anfangszeiten ganz privat fünf Klienten, wohnten und arbeiteten mit ihnen zusammen. Nach sieben Jahren wurde vergrössert, da immer mehr Anfragen eingingen. Es werden Langzeitplätze im Wohnheim Bueche angeboten, das heisst, es gibt eigentlich keine Wechsel. Die Bewohner sind im Dorfleben integriert, gehen einkaufen, besuchen Vereine usw.

Vom «Pflanzplätz» zur Tagesstätte
Das Wohnheim Bueche bietet seit 2007 in der Tagesstätte, bestehend aus Atelier, Werkstatt und Verkaufsladen, Beschäftigungsplätze für Bewohnerinnen und Bewohner der Bueche sowie seit 2009 auch für externe Klientinnen und Klienten an. «Wir sind sanft gewachsen. Hätten wir gewusst, wie das einmal wird – es hätte uns Angst bereitet», ist von Rosmarie Ammann zu vernehmen. Während vor 30 Jahren  «Pflanzplätze» zur Selbstversorgung des Grosshaushaltes mit ebenfalls drei Ammann-Kindern bewirtschaftet wurden, entstehen heute in der Tagesstätte unter Anleitung von jeweils drei bis vier Betreuenden kunsthandwerkliche Kostbarkeiten.
Von farbenprächtigen Totems bis zu rostigen Bienenhotels
Wer den Verkaufsladen in der Tagesstätte betritt (geöffnet Montag bis Freitag, 14.00 bis 17.00, Samstag, 9.00 bis 12.00 Uhr) wird von der Vielfalt an ausgestellten Gegenständen und vom geschmackvollen Interieur überrascht. «Ungefähr die Hälfte der Artikel produzieren wir selber. Den Rest kaufen wir dazu», lässt Rosmarie Ammann wissen. Die mannshohen, farbenprächtigen Totems (indianische Schutzfiguren, gefertigt aus dem Baustoff Ytong) fallen besonders ins Auge. Aber auch die mit Schweissbrenner hergestellten Körbe, die filigranen Karten, die Taschen, Mobiles usw. sind nicht weniger schön. Das Atelier ist ein wahres Paradies für kreatives Werken. Dank der riesigen Auswahl an meist natürlichen Materialien entstehen unter den geschickten Händen der Mitarbeitenden vielseitigste Objekte.

Weihnachtsausstellung am 10., 11. und 12. November 2017
Sie ist legendär, die Weihnachtsausstellung der Tagesstätte Bueche an der Bahnhofstrasse 19 in Utzenstorf. Wenn sich die Türen am ersten Ausstellungstag um 17.00 Uhr öffnen, stehen die Besucher bereits Schlange. Dass sich die Mitarbeitenden bereits seit den Sommerferien mit der Herstellung von Weihnachtskarten, -gläsern, -sternen usw. beschäftigen, sei nur nebenbei erwähnt. – Sie lieben ihre Arbeit und sie freuen sich riesig auf die Ausstellung. Sehr viel Lob für die einzigartigen Kreationen wird ihnen jeweils entgegengebracht, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnheims Bueche, den externen Mitarbeitenden und den Betreuenden – die grösste Anerkennung für geleistete Arbeit.

Barbara Schwarzwald


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