Vorzeitige Abbrucharbeiten beim Schloss

Mo, 27. Nov. 2017

BURGDORF: Die Stiftung Schloss Burgdorf unter Präsident M. Meyer lud zur Nachbarschaftsinfo ein. Vor dem Umbau sind Abbrucharbeiten mit Archäologen und Denkmalpflegern in Teilbereichen geplant. ra

«Baupublikation: Bauherrschaft Stiftung Schloss Burgdorf. Projektverfasserin: Atelier G+S, Architekten und Planer AG, Burgdorf. Bauvorhaben: Abbrucharbeiten in Teilbereichen des Bauwerks zur Durchführung von archäologischen Untersuchungen vor geplantem Baubeginn. Standort: Schlossgässli 1/4, Parzelle Nr. 165, Ensembleschutzzone (ESZ)…» Am 16. November 2017 war dieses Baugesuch in Originallänge im Anzeiger Burgdorf veröffentlicht worden. Die Stiftung Schloss Burgdorf unter Geschäftsführer Urs Weber hatte am 22. November 2017 diesbezüglich zu einer «Nachbarschaftsinformation» ins Restaurant Landhaus eingeladen.

Vorgesehener Terminplan
Falls keine Einsprachen erfolgen, ist vorgesehen, mit den vorzeitigen Abbrucharbeiten beim Schloss im März 2018 zu starten. «Das erwähnte Baugesuch vom 16. November 2017 ist noch nicht dasjenige für die Umnutzung des Schlosses», hielt Dr. Markus Meyer, Präsident Stiftung Schloss Burgdorf, fest. Da beim Schloss relativ viele archäologische Arbeiten anfallen, entschloss man sich zu diesem Schritt. Im Januar 2018 wird das grosse Baugesuch «Umnutzung Schloss Burgdorf» eingegeben. Ebenfalls ab Januar 2018 erfolgt die öffentliche Ausschreibung der Bauarbeiten. Um im Mai 2018 den Entscheid zum Baustart fällen zu können, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Die Baubewilligung muss erfolgt und die Finanzierung sichergestellt sein. «In den nächsten Monaten müssen wir uns diesbezüglich noch kräftig anstrengen», so Markus Meyer. Der Baustart für die Umnutzung des Schlosses Burgdorf ist für Juni 2018 vorgesehen, die Eröffnungsfeier für Mai 2020 eingeplant.

«Ein gepflegter Abbruch»
Architekt Rolf Grossenbacher vom Atelier G+S informierte, dass vor allem im unteren Teil des «Kornhauses» im ganzen Bereich der Boden herausgenommen werde. «Was darunter zum Vorschein kommt, das wissen wir nicht.» Die Arbeiten dauerten eventuell nur ein paar Tage, aber sie könnten sich auch über Monate hinziehen. Weiter gehören zu den vorgezogenen Abbrucharbeiten die früheren Gefängniszellen im 2. Stock und vis-à-vis die Halle beim Treppenturm. Archäologen und die Denkmalpflege werden bei den Arbeiten mit dabei sein, weshalb von einem «gepflegten Abbruch» gesprochen wird.
Zufahrt via Schmiedengasse
Sämtliche Zu- und Wegfahrten für diese erste «Bauphase» erfolgen über die Schmiedengasse. Der Knotenpunkt Kronenplatz mit der Haltestelle Busland AG wird übersichtlicher, indem der Bus vor dem Halten etwas weiter vorfährt, sodass er von der Schmiedengasse her jederzeit sichtbar ist. Ein Ampelsystem regelt den Verkehr zum und vom Schloss. Eine erste Ampel befindet sich auf dem Kronenplatz, genauer beim «Falken». Die zweite Ampel wird beim Alten Markt vor der Verengung Richtung Kronenplatz aufgestellt und eine dritte beim Schloss installiert. Beim Alten Markt werden Mulden deponiert. Kleine Fahrzeuge werden den Abbruch vom Schloss dorthin bringen, Lastwagen ihn von dort wegtransportieren. Das Schloss­areal ist während der Abbrucharbeiten für Fussgänger gesperrt, der Armsünderweg ab Rütschelengasse sowie der Katzensteg ab Sägegasse werden nicht passierbar sein.

Fragerunde
«Was geschieht mit dem Gemüsemarkt am Donnerstag?», wollte eine Anwohnerin wissen. Er ist sichergestellt. Am Donnerstagvormittag ist die Schmiedengasse auch während der Abbrucharbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt. «Das isch super! De chume ig zu mim Salat», zeigte sich die Dame erleichtert. Vor Beginn der Arbeiten wird ein Bestandesprotokoll erstellt, einige Gebäude werden zudem «physisch geschützt», so Grossenbacher auf die Frage nach allfälligen Schäden infolge Durchfahrt der Transportfahrzeuge. «Wir gehen von einer Zeitdauer von ungefähr eineinhalb Monaten aus», war eine weitere wichtige Aussage von Architekt Rolf Grossenbacher. Vor dem eigentlichen Abbruch erfolgt eine Asbestsanierung, da fast im ganzen Schloss Bereiche asbestbelastet sind. – Trotz der noch nicht ausreichenden Sicherstellung der Gelder für den Gesamtumbau des Schlosses wurden die Anwohner im Anschluss an den Infoanlass von der Stiftung Schloss Burgdorf unter Präsident Markus Meyer und mit den anwesenden Stiftungsratsmitgliedern Ueli Arm (Bau), Elisabeth Zäch (Kommunikation, Marketing) und Geschäftsführer Urs Weber zu einem Bier eingeladen. Die weiteren Stiftungsratsmitglieder Stefan Berger (Vertreter Stadt Burgdorf), Reto Heiz (Finanzen), Beatrice Imboden-Engler (Betrieb) und Dr. Susanne Jost (Museum, Kultur) hatten anderweitige Verpflichtungen und liessen sich entschuldigen.
Barbara Schwarzwald

Neuen Kommentar schreiben

CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und automatisiertem Spam vorzubeugen.

Kommende Events

Stellen

Immobilien

Diverses