Etwa 70 Personen mussten zurückgewiesen werden. Prof. Dr. Martin Meyer, Psychologe und Naturwissenschaftler, referierte anhand von Folien und Grafiken aus wissenschaftlichen Vorträgen über unser Gehirn, welches das Zentrum eines jeden Menschen ist. Es ist ein Wunderwerk, der Ursprung des Denkens, Lernens, Entscheidens, von Moral, Bewusstsein, Vernunft und Gefühl.

Multitasking
Die Fragen zur «Alterung» des Gehirns beschäftigen nicht erst ab Mitte 60, wenn spürbar wird, dass die kognitiven Fähigkeiten nachlassen. Was tun? «Die einen lösen Sudoku oder Kreuzwort­rätsel, um die Leistung des Gehirns zu verbessern, andere spielen Schach. Beides fordert Überlegungen, aber keine Intelligenz. Es empfiehlt sich, Multifunktionelles zu trainieren», rät der Referent, der an der Uni Zürich lehrt und über die Veränderungen des Gehirns im Alter forscht. Multifunktionell heisst, möglichst viele Sinne im normalen Leben aktivieren, also das trainieren, worauf es wirklich ankommt. Eine Fremdsprache lernen, mit den Enkelkindern spielen, mit dem Hund trainieren. Alle Wahrnehmungen sind gut für das Gehirn. Bewegung statt Sofa lautet Meyers Credo. «Und Tanzen hilft nachweislich der kognitiven Präsenz», führt er weiter aus.

Hörverlust
«Hören ist wichtig, es ist der Schlüssel zur Sprache. Hören heisst dazugehören», leitet der Referent sein Plädoyer für den rechtzeitigen Besuch bei der Hörberatung ein. Der Hörverlust im Alter greift die sprachliche Funktion an und ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen eine enorme Belastung.

Er rät, mit «Schwerhörigen» unbedingt langsam und nicht lauter zu reden. Betroffene sollten bei einem Gehörtest darauf bestehen, dass «Töne und Sprache» getestet werden. «Das menschliche Gehirn ist die komplexeste Struktur, kein Computer kann da mithalten», schloss der Referent seine interessanten Ausführungen.

Sylvia Mosimann