Viele interessierte Besucher/innen im «Repair Café»

  21.03.2018 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft, Vereine

Sie – die «ehrenamtlichen Profis» – sind Ansprechpersonen für defekte Spieldosen, Staubsauger, Kaffeemaschinen, Handys, Filmprojektoren und, und, und … Kurz: für Gegenstände, die beim Fachhändler zur Reparatur abgelehnt werden. «Das rentiert kaum mehr, da ist eine Neuanschaffung billiger», wird oftmals argumentiert.

Problemlösungen und Alternativen bietet hier das Team des «Repair Café». Hier wird repariert, was repariert werden kann, unentgeltlich und in entspannter Atmosphäre, bei Kaffee und Kuchen. Hier wird geschraubt, genäht, geleimt oder genagelt, und so können Lieblingsgegenstände vor der endgültigen Entsorgung bewahrt werden. Egal, ob Mixer oder Föhn, Puppenwagen oder Textilien, für jeden Gegenstand findet sich die richtige Fachperson. «Und für ganz ausgefallene, gelungene Reparaturen gab es auch schon mal Applaus von den Klienten», freut sich Marina Saladin. Sie ist Gastgeberin der vom Gemeinnützigen Frauenverein und vom Konsumentenschutz gestützten Aktion.

«Repair Cafés» brechen erneut Rekord
Die Öko-Bilanz dieser Repariertage spricht für sich: Am zweiten Schweizer Reparaturtag wurden in 33 «Repair Cafés» fast 1500 Gegenstände repariert. Damit wurde Abfall mit einem Gesamtgewicht von annähernd 4,5 Tonnen verhindert. Die Reparaturtage werden immer mehr als Plattform für Begegnungen, für Gespräche und Fachsimpeleien genutzt.

Kuriositäten gehören zu den Erlebnissen der Reparatur-Fachkräfte. «Da hatten wir einmal eine lebensgrosse Marionette, deren Fäden total verknüpft waren. Zu dritt ist uns aber die Entwirrung geglückt», erzählt Albert Ernst und erinnert sich weiter: «Witzig war auch die Reparatur eines grossen Stoff-Affen. Als ‹Caruso-Verschnitt› war seine Stimme erlahmt. Aber einer unserer Profis fand den Defekt, und danach tanzte der Affe wieder und sang ein inbrünstiges ‹O sole mio› auf Knopfdruck.»

So gegen 50 Gegenstände landen in dieser Aktion jeweils auf den Tischen der Profis, und nur ganz selten kann mal ein Lieblingsstück nicht vor der Entsorgung gerettet werden.

Sylvia Mosimann


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