Funktionalität, Schlichtheit und einfache, klare Strukturen prägen das neue Bauwerk an der Bernstrasse 90 in Jegenstorf. Microspot wird in den nächsten Monaten zu einer umfangreichen Non-Food-Plattform ausgebaut. Sortiment und Angebot werden massiv erhöht. Bis ins Jahr 2019 soll die Plattform 260 000 Produkte umfassen – 200 000 mehr als heute. Den Kunden stehen dann auch Spielwaren, Garten- und Do-it-Produkte, Beauty-Angebote, Uhren, Schmuck etc. zur Auswahl.

182 Interdiscount-Filialen
Vom zentralen Standort Jegenstorf aus werden täglich die über 180 Interdiscount-Filialen beliefert. Dank dem neuen Logistikzentrum sind bis Ende dieses Jahres über 100 000 neue Artikel aus der Heimelektronik in den Filialen und im Onlineshop sofort verfügbar. Bei Lagerartikeln gilt: bis 20.00 Uhr bestellen, am nächsten Tag nach Hause geliefert. Gesamthaft wird bereits jetzt jährlich ein Verkaufsvolumen von circa einer Milliarde Franken hier abgewickelt. Wichtig zu wissen sei, dass bei Interdiscount 40 Prozent der Onlinebestellungen in den Läden abgeholt würden, war von Pierre Wenger, Leiter Interdiscount / microspot.ch,
zu erfahren. «Das ist doch ein klarer und deutlicher Beweis, dass die Kombination von Onlineshop und Filialen zukunftsfähig ist.»

Grösster Arbeitgeber im Dorf
«Jegenstorf hat drei herausragende Gebäudekomplexe im Dorf: das Schloss, eine gotische Kirche und Interdiscount», so Gemeinderatspräsident Jürg Häberli in seiner Kurzansprache. 48 Jahre dauert die Zusammenarbeit mit Interdiscount bereits. Im Archiv habe er die Baubewilligung für das erste Gebäude von ihnen an der Bernstrasse entdeckt: datiert vom 23.1.1970. «Interdiscount hat unsere Bauverwaltung in den vergangenen 48 Jahren stark beschäftigt. Wir haben ein paar Meter Akten im Archiv», meinte er. Die Firma habe fast alle Jahre irgend­etwas gebaut, umgebaut, saniert und ausgebaut. Im Dorf ist Interdiscount der grösste Arbeitgeber. «Wir hoffen, dass dank dem neuen Logistikzentrum möglichst viele zusätzliche Arbeitsplätze entstehen und dass wir auch ein bisschen mehr Steuern einnehmen. Jegenstorf hat es nämlich nötig», schloss er.

Zunehmend ein Technologie­unternehmen
Joos Sutter, Vorsitzender der Geschäftsleitung Coop, eröffnete den Reigen der Reden. «Wir setzen mit dem neuen Logistikzentrum Orbit einen Meilenstein. Durch die Automatisierung von stationärer mit Onlinelogistik über den gleichen Kanal können wir eine unheimliche Effizienz erreichen», liess er verlauten. Pierre Wenger, Leiter Interdiscount / microspot.ch, überschrieb seinen Kurzvortrag mit den Worten «E-Commerce – unser Wachstumstreiber». «Dank der neuen Verteilzentrale können wir die Anzahl lagerhaltiger Artikel auf 30 000 steigern, was unseren Kunden Vorteile bringt», sagte er und ergänzte: «Wir bei Microspot und Interdiscount verstehen uns nicht nur als Handelsfirma, sondern zunehmend auch als Technologiefirma.» Onlinemarketing, Software-Entwicklung für Onlineshops und ERP-Systeme seien wichtige Treiber für weiteres Wachstum.

Zahlen und Fakten
Das neue Logistikzentrum fasziniert: Kleine Behälter mit verschiedenen Artikeln werden vom Wareneingang bis zum Warenausgang über 3,2 Kilo­meter Fördertechnik durch das 22 000 m2 grosse Gebäude transportiert. Die Produkte werden in 65 700 Behältern im Kleinteilelager aufbewahrt. Rote Shuttles sind für die Ein- und Auslagerung der Behälter zuständig. Mit dem neuen Logistikstandort Jegenstorf sollen die Bereiche Onlineshop, Logistik, aber auch IT, Marketing und Category Management personell aufgestockt werden. Die Gesamtkosten für das Logistikzentrum Orbit belaufen sich auf 80 Mio. Franken.

Barbara Schwarzwald