Eine grossartige Ausstellung im Garnlager Lyssach

| Di, 12. Jun. 2018

LYSSACH: In einer beeindruckenden Ausstellung im Garnlager Lyssach zeigen Suzanne Wissa Wassef und ihr Ehemann Ikram Nosshi noch bis am 19. August Woll- und Baumwolltapisserien aus dem Ramses Wissa Wassef Art Center , Harrania, Ägypen. rst

Cornelia Zürcher, Mitglied des Kultur­ortes Garnlager Lyssach, freute sich, am vergangenen Sonntag zahlreiche interessierte Gäste von nah und fern an der Vernissage von Suzanne Wissa Wassef und deren Ehemann Ikram Nosshi aus Kairo zu begrüssen. Die beiden Künstler erzählten von der Entstehung und der Geschichte dieser wunderschönen Werke. Die sechzehn Woll- und zweiundzwanzig Baumwoll­tapisserien sind Kunstwerke von ganz besonderer Art und stammen aus dem Ramses Wissa Wassef Art Center, Harrania in Ägypten. 1952 gründete der ägyptische Architekt Ramses Wissa Wassef dort ein Kurszentrum, wo er einfache Dorfkinder ohne jegliche Bildung im Weben unterrichtete und sie dann ihre eigene Kunst entwickeln liess. Er war überzeugt, dass alle Kinder eine angeborene Kreativität haben, die sich jedoch durch das traditionelle Lernen und die Einmischung der Erwachsenen niemals so richtig entfalten könne. Nebst der Regel, dass es keine Vorlagen oder Vorzeichnungen geben darf, war ein weiterer Punkt, dass kein Erwachsener je Kritik üben darf an einem entstehenden Produkt eines Kindes. Seine Meinung, dass dies der Entwicklung hinderlich sein muss und die Kinder die Lust am Lernen verlieren könnten, ist nicht von der Hand zu weisen. Beherrschten sie das Weben, liess er sie aus ihrem eigenen Gefühl heraus Bilder kreieren, fuhr mit ihnen in die Natur oder ans Meer, um sie von dort inspirieren zu lassen. Den Kindern wurden vorgängig niemals Kunstwerke dieser Art gezeigt, sie wurden nie in Museen geführt, denn sie sollten nicht die Möglichkeit haben, Gesehenes zu kopieren oder in Versuchung geraten, die Ausdrucksformen anderer nachzuahmen. Mehr als 60 Jahre danach zeugen die beeindruckenden Tapisserien von der Richtigkeit der Theorien ihres Gründers.
Nach Ramses’ Tod 1974 führten seine Frau Sophie und die beiden Töchter Suzanne und Yoanna sein Werk fort. Suzanne beschloss, einen neue Webgruppe zu bilden. Sie selbst hatte schon mit acht Jahren mit Weben begonnen und machte die Erfahrung, dass, je mehr sie wob, desto freier sie sich am Webstuhl ausdrücken konnte. Sie steht stets in engem Kontakt mit den Weberinnen und begleitet die Entstehung der Tapisserien. Die ausgestellten Werke in Lyssach sind Werke jener Künstlerinnen und Künstler, die in den 70er-Jahren bei ihr im Alter von neun oder zehn Jahren das Weben gelernt hatten. Längst sind Werke in renommierten und bekannten Museen ausgestellt wie in Paris, London und New York. Suzanne Wissa Wassef und ihr Ehemann Ikram Nosshi sind für die Gesamtleitung des Ramses Wissa Wassef Art Center verantwortlich. Der Besuch dieser beeindruckenden Ausstellung kann nur empfohlen werden und die Kunstwerke sind allesamt käuflich. Rosmarie Stalder

Die Ausstellung im Garnlager Lyssach bleibt geöffnet bis 19. August 2018.
Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 10.00 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr, und Samstag und Sonntag, 13.30 bis 17.00 Uhr.
Geöffnet an folgenden Wochenenden:
16./17. Juni, 23./24. Juni, 30. Juni/1. Juli, 7./8. Juli, 11./12. August, 18./19. August 2018.
In den Sommerferien ist die Ausstellung an den folgenden Wochenenden und am Feiertag geschlossen: 14./15. Juli, 21./22. Juli,
28./29. Juli, 1. August, 4./5. August 2018.

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