Mit dem Jäger unterwegs in Feld und Wald

| Mo, 16. Jul. 2018

BURGDORF: Im Rahmen des Burgdorfer Ferienpasses trafen sich zwanzig Kinder im Burgdorfer Pleerwald und widmeten sich den Themen Natur und Jagd.

Die zwanzig wissbegierigen Kinder wurden an ihrem ersten Ferientag in der Hornusserhütte im Pleerwald Burgdorf von Jagdhornklängen begrüsst. Vier Jäger und eine Jägerin vom Jagd- und Wildschutzverein Region Burgdorf wollten den Kindern die Themen rund um Natur und Jagd auf spielerische und spannende Weise näherbringen. Aufgeregt und mit vielen Fragen wurden die Jungs und ein einziges Mädchen in Gruppen aufgeteilt und schon ging es los zu den verschiedenen Posten.
Als Erstes lud Fritz Iseli von der Burgergemeinde Burgdorf die Kinder ein, den Wald als Wohnzimmer und Küche der Wildtiere kennenzulernen. Gut möglich, dass die Kinder beim nächs­ten Waldspaziergang ihren Eltern von Kraut-, Strauch- und Baumschicht erzählen und Holunder, Pfaffenhütchen, Eiche und Co. erkennen. Der 9-jährige Lennie ist bereits zufrieden, wollte er doch genau etwas über Bäume und Pflanzen erfahren.
Ausgerüstet mit Feldstecher ging es weiter zur Waldbegehung: es wurde fachmännisch gespiegelt und lautlos gepirscht, schliesslich wollte man sich möglichst nah an Reh, Dachs, Marder (oder war es gar ein Wolf?) und Eichhörnchen anschleichen. Die Aufregung stieg, als bekannt wurde, dass jedes Kind auf einen Hochsitz klettern und mit dem auf einem Gewehr montierten Zielfernrohr ein mögliches Ziel anvisieren durfte.
Inzwischen fachsimpelten die aufgestellten jungen Grünröcke bereits ganz weidmännisch über Ricken, Hirschkuh und Marder. Andreas und Lina unterhalten sich eifrig über Rot- und Schwarzmilan, während Marvin mit seiner blauen Eichelhäher-Feder sichtlich zufrieden vom Hochsitz runterkraxelt.
Vor dem Mittagessen durften die Kinder mit auf einen fiktiven Jagdtag. Dass dieser bereits vor fünf Uhr morgens beginnt, schien vielen Langschläfern fast unglaublich. Neugierig wurde über die zahlreichen Utensilien aus dem Jagd­rucksack gesprochen: «Wozu dient diese Munition? Wie weit fliegt sie? Weshalb eine Pfanne? Wofür brauchst du dieses Seil? Was – und WC-Papier nimmst du auch noch mit?»
Zum Glück gab es am Aserfeuer eine Stärkung, die Cervelat mit Brot mundete den Kindern, bevor es am Nachmittag tierisch spannend weiterging. Die Kinder erfahren, wie der Specht seine Ameisen aus dem Haufen herausnimmt und weshalb er so schnell am Baum hämmern kann, oder dass die Schwanzfeder beim Milan «M-förmig» ist und anhand von welchem typischen Merkmal man den Gesang der Misteldrossel erkennt.
Zum Abschluss führte der grosse Münsterländer vor, wie er am langen Schweissriemen seinen Meister auf der Fährte zum erlegten Tier führt und mit einem Leckerbissen und Spielen belohnt wird. Die Kinder liessen es sich nicht nehmen, den schönen Jagdhund selber an der Leine bis zur Hütte zurückzuführen.
Zu Jagdhornklängen wurden die Kinder ihren Eltern übergeben und es kann gut sein, dass das eine oder andere Kind Freude an Natur, Wald und Wildtier gefunden hat.

Nadine Buri-Frank

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