Revision der Ortsplanung

  10.09.2018 Aefligen, Aktuell, Kirchberg, Foto, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft, Region, Vereine, Politik, Lyssach, Alchenflüh, Alchenstorf, Rüdtligen-Alchenflüh

Im Jahr 2013 stimmte die Schweizer Bevölkerung einer Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) zu. Ziel dieser Revision ist eine Siedlungsentwicklung nach innen, die die Zersiedelung der Landschaft stoppt und das Kulturland schont. Dies soll erreicht werden, indem zu grosse Bauzonen verkleinert und bestehende Baulandreserven besser genutzt werden. Gleichzeitig wird ein Wachstum der Gemeinden angestrebt, so sollen durch die Verdichtung des Dorfkerns oder die Erschliessung von Baulücken in den kommenden Jahren auch ländliche Gemeinden wachsen. Die letzte Revision des RPG führte die Gemeinde Aefligen im Jahr 2008 aus. Aufgrund gesetzlicher Anpassungen und neuer Bedürfnisse der Gemeinde behandelt diese momentan eine erneute Revision.

Vorausschauendes Raumentwicklungs­konzept
Anlässlich dieser Revision wurde eine Spezialkommission, bestehend aus Gemeinderatspräsident Urs Frank, Peter Hofer, Patrick Galli, Christian Hofer, Jonas Lang und Gemeindeschreiberin Marianne Roos, gegründet. Mit Raumplaner Benedikt Roessler der georegio ag in Burgdorf als fachkompetenten Berater konnte das Projekt Ortsplanung Mitte des letzten Jahres starten. In einem ersten Schritt wurde ein Raumentwicklungskonzept erarbeitet, welches Aefligens Ziele der nächsten Jahrzehnte bestimmt. Dieses legt die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde fest unter der Berücksichtigung der Benutzungsmöglichkeiten und -einschränkungen an verschiedenen Standorten der Gemeinde. Den Handlungsspielraum der Sonderkommission begründete dabei der Kantonale Richtplan 2016.

Agglomerationsgürtel und Entwicklungsachse
Mit der Definition Aefligens als Bestandteil des Agglomerationsgürtels und der Entwicklungsachse geht der Kanton von einem Wachstum von acht Prozent der aktuellen Einwohnerzahl von 1106 Einwohner aus. Mit bestehenden Baureserven von 2,2 Hektaren hat Aefligen keinen Bedarf nach zusätzlichen Bauzonen, jedoch besteht Bedarf nach einem Innenentwicklungsprogramm. So sollen bereits bestehende Gebäude besser genutzt werden, auch durch die Überprüfung und Anpassung des Baureglements. Mit dem Ziel einer besseren Nutzung des bestehenden Bauvolumens wurden fünf Grundstücke eingezont, eine Umzonung der Wohnzone in die Dorfzone soll die Nutzungsart dieser Grundstücke erweitern und eine Begegnungszone schaffen.

Kommunikation als Schlüsselelement
Nach einer ersten Ausarbeitung des Konzepts wurde die Bevölkerung im Januar 2018 an einer Informationsveranstaltung aufgeklärt. Stets im Zentrum der Ortsplanung stand der nahe Kontakt mit den Grundeigentümern, mit denen neue Nutzungsmöglichkeiten und auch zukünftige Veränderungen besprochen wurden. Indem Workshops mit direkt Betroffenen und Vereinen durchgeführt wurden, konnte eine Grundlage für die Ausarbeitung und Umsetzung des Entwicklungskonzepts erreicht werden. Die Unterlagen liegen auf der Gemeindeverwaltung auf und sind unter www.aefligen.ch abrufbar. Seit dem 27. August 2018 läuft ein öffentliches Mitwirkungsverfahren, welches am 28. September 2018 enden wird. Mitwirkende haben die Möglichkeit, ihre Anliegen in Form einer schriftlichen Eingabe an die Gemeindeverwaltung zu adressieren. Nach Ablauf der Mitwirkung werden die Eingaben in einem Mitwirkungsbericht zusammengefasst und beantwortet. Über Anpassungen entscheidet der Gemeinderat an der Gemeinderatssitzung vom 23. Oktober 2018.

Abstimmung im Sommer 2019
Die Revisionsunterlagen werden danach dem Kanton zur Überprüfung eingereicht, worauf eine Publikation in den Amtsblättern die Möglichkeit für schriftliche Einsprachen öffnet. Schliesslich ist der Kanton für die Genehmigung der Aefliger Ortsplanungsrevision zuständig. «Läuft alles wie geplant, soll die Aefliger Bevölkerung im Sommer 2019 über die Ortsplanung abstimmen können», so Gemeinderatspräsident Urs Frank. «Durch die Gespräche mit den rund 20 betroffenen Parteien konnte bereits stark auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingegangen werden. Denn unser Dorf soll seinen ländlichen Charakter behalten können. Wir befürworten ein moderates Wachstum, aber unter der Bedingung der Beibehaltung des ländlichen Charakters.» Am Informationsanlass von vergangener Woche ergaben sich kaum Fragen und Diskussionen. Ob alles geklärt werden konnte, wird sich nach Ende der Mitwirkungsfrist zeigen. mwb


www.aefligen.ch.


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