Verdiente Ehrung für Heinz Egger

| Di, 12. Jun. 2012

BURGDORF: Der weitum bekannte Burgdorfer Maler Heinz Egger (Bild) hat seit Jahren die hiesige Kulturlandschaft mitgeprägt. Am sechsten Burgdorfer Kulturapéro wurde er nun für sein langjähriges und vielseitiges Schaffen geehrt. red

«Es ist ein besonderes Kulturapéro, weil wir dieses Mal einen Burgdorfer Künstler ehren dürfen», sagte Andrea Probst zur Eröffnung im gut gefüllten Casino Theater. Mit seinem Schaffen habe Heinz Egger die Burgdorfer Kulturlandschaft massgeblich geprägt, so der Verwaltungsratspräsident des Casino Theaters.
Heinz Egger gehört nicht nur zu den wichtigen Malern der Schweizer Gegenwartskunst, viel mehr hat er mit seinem langjährigen Engagement auch stets Kultur vermittelt – ob als Mitglied der Theaterkommission, Mitwirkender bei den Burgdorfer Bildhauersymposien oder als Vorstandsmitglied der Casino-Gesellschaft. Die Liste liesse sich problemlos erweitern.
Lobende Worte fand auch die Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch. «Ohne ihn wäre die Stadt ärmer», sagte sie und erinnerte sich zurück an ihre erste Begegnung mit Egger. Damals habe sie in der Buchhandlung zu arbeiten begonnen. Ihr wurde gesagt, dass man sich in Burgdorf mit Egger gut stellen müsse. Das habe sie sich im Hinterkopf behalten. Und als Egger schliesslich die Buchhandlung zum ersten Mal betrat, sei er liebevoll gewesen. Überhaupt sei er beinahe täglich vorbeigekommen, habe oft für Bücher gekämpft, die zwar keine Kassenschlager waren, aber trotzdem in Burgdorf aufliegen sollten. Alleine dadurch habe er Kultur vermittelt.

Leidenschaft für Literatur
Heinz Eggers Liebe zu Büchern spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit dem Autor Klaus Merz, für dessen Texte Egger häufig Illustrationen gestaltet. Die beiden Künstler verbindet eine langjährige Freundschaft. «Wir leben in der gleichen geistigen Umwelt», sagt Egger. Somit durfte Klaus Merz an der Ehrung natürlich nicht fehlen. Er las einen Text, der einst in Zusammenarbeit mit Heinz Egger entstanden ist. Die Lesung wurde dazu passend von einigen Bildern des Malers begleitet, welche auf die Leinwand projiziert wurden, wodurch zwischen Text und Bild ein eindrucksvolles Zusammenspiel entstand.
Nach der Lesung wurde das Licht im Saal abgedunkelt und für zwei Minuten ertönte die Musik einer Big Band. Es handelte sich um ein Stück von der Band, in der Egger in früheren Jahren gespielt hat. «Die Baritonaufnahme ist von mir», erklärte er mit einem Schmunzeln.

Erinnerungen
Als Egger im Jahr 1962 als Lehrer nach Burgdorf kam, gefiel ihm der biedermeierlich wirkende Ort. Egger erinnert sich zurück: «Politisch gab es damals eine starke Mitte und im Radio Beromünster wurde noch der Solättemarsch gespielt.»
Seit dieser Zeit sei viel geschehen und Burgdorf biete heute ein breites kul­turelles Angebot. Das Fundament dazu lieferten insbesondere die Vereine. Da werde getrommelt, gezupft, gesungen und auch geturnt. Darauf könne
man aufbauen. Das Theater beschreibt er schliesslich als Leuchtturm, als ein kulturelles Kompetenzzentrum. «Das Casino Theater dürfe nicht untergehen. Ich hoffe, es wird renoviert.»

Bastian Heiniger

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