Frühlingskonzert der Harmoniemusik

  13.05.2013 Aktuell, Burgdorf, Kultur

Obwohl das Wetter an jenem Sonntag seit Langem einmal wieder Sonne und Wärme verhiess, gelang es der Harmoniemusik Burgdorf mit der insgesamt rund vierzigköpfigen Formation, die Aula der Gsteighofschule Burgdorfs fast bis auf den letzten Platz zu füllen.

Unter dem Motto «Wie fade wäre das Leben ohne Farbe?» gelang es den uniformierten und engagierten Musikern, ihr Publikum auf eine Reise durch die Film- und Musikwelt zu schicken und sie auch das Wetter vergessen zu lassen.
«The Olympic spirit» war der passende Auftakt, um ihrem Dirigenten Dimitri Vasylyev eine Medaille zu verleihen für seine Dienste in der Harmoniemusik. John Williams komponierte den mitreissenden Song für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul und bis heute hat er nichts von seinem kraftvollen Ausdruck verloren.

Weiter ging es im Programm mit den «Golden Trumpets» zu «African Symphony», welches die Zuhörer mittels Schlagzeugeinsatz auf die Reise in den schwarzen Kontinent unter Einbezug der Farben Braun und Grün, für Erde und Pflanzenwelt, mitnahm und mit tosendem Applaus vom Publikum gewürdigt wurde.

Der Bezug zur Farbenwelt fiel bei «Over the Rainbow» nicht sehr schwer, das Stück ist viel gespielt und bekannt bei Alt und Jung, wobei die Solistin Debra Marti dem Song ihre eigene Note gab.

Vor der Pause wurde es noch ein wenig melancholisch mit «Black Granit», einer Hommage an die gefallenen Soldaten des Vietnamkrieges. Die Farbe Schwarz polarisiere denn auch, hiess es. Sie stehe einerseits für Eleganz und Kreativität, andererseits jedoch auch für Dunkelheit und Trauer. Man konnte denn auch den Marsch der Soldaten heraushören sowie die heraufziehende Gefahr oder auch Trauer und den kommenden Tod. Die zweite Hälfte des Sonntagnachmittags wurde mit einer weltweit bekannten und sehr beschwingten Komposition eingeleitet, dem «Oregon» von Jacob de Haan.

Man fühlte sich jetzt tatsächlich wie angekündigt durch eine faszinierende Landschaft Amerikas reisend versetzt. Ergänzt wurde das Bild von vorbeiziehenden Indianern und Cowboys. Wie auch in allen anderen Stücken schafft es die Filmmusik immer wieder durch einen dramatischen Aufbau, sein Publikum zu begeistern und mitzureissen oder aber Spannung zu erzeugen, bevor eine Ruhe eintritt. Das funktioniert auch, wenn man den Film nicht sieht, und wird bei der Titelmusik zum gleichnamigen James-Bond-Film «Goldfinger» besonders deutlich. Das Thema wirkt sehr dramatisch mit seinem explosiven Orchestersound, den tiefen Posaunen und  ausdrucksstarken Trompeten. John Barry, einer der erfolgreichsten Komponisten der Fimgeschichte, untermalte mehrere 007-Filme, wobei Goldfinger sicher einer der unvergesslichsten ist. Die Farbe Gold symbolisiert Zuversicht, aber auch Reichtum und passt somit gut zum Thema der James-Bond-Filme.

Seit Anfang des Jahres probt das Harmonieorchester für den Auftritt der Farben und mit «The Pink Panther Theme» und widmet diesen Teil des Auftritts einer Mischung der Farben Rot und Weiss, nämlich dem Rosarot, der Farbe der Liebe und Fürsorge. Lediglich vier Noten sind nötig und jeder erkennt sofort das Thema aus dem gleichnamigen Film.

Mit «The Little Rhapsody in Blue» von Broadway-Komponist George Gershwin wird dann die Farbe Blau, die Sehnsucht und Treue verspricht, jedoch auch beruhigend wirkt und für Konzentration sorgt, in den Mittelpunkt gestellt. Bereits 1924 wurde das Stück unter dem Titel «Ein Experiment in moderner Musik» uraufgeführt unter dem Aspekt, Jazz und Klassik zu verbinden. Bis heute ist es ein Meilenstein der Musikgeschichte geblieben.
Das Sonntagskonzert wurde traditionell mit einem Marsch von Kurt Weber beendet.

Ein weiteres Konzert finden am Samstag, 1. Juni 2013, 20.00 Uhr in der Aula Schulhaus Gsteighof in Burgdorf statt.

Sissi Emmerich


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