Ueli der Pächter in Heimiswil

| Di, 19. Aug. 2014
DarstellerInnen des Mundartstücks "Ueli der Pächter"

HEIMISWIL: Die Landjugi Heimiswil spielte «Ueli der Pächter» von Jeremias Gotthelf als Mundartstück. Die Heubühne in der Junkholzweid wurde zu einer autenthischen Kulisse umfunktionert. Die Darsteller ernteten viel Applaus für ihre Leistung. hkb

Zwischen Burgdorf und Heimiswil führen enge Strassen immer höher in die Hügel des Emmentals, bis zur Junkholzweid auf den idyllischen Bauernhof der Familie Steffen. Über einen Fussweg, vorbei an Blumenstauden und dem mächtigen Bauernhof, gelangten die Theatergäste in ein Festzelt und weiter über die Auffahrt zur Heubühne. Eine eindrückliche Theaterkulisse versetzte das Publikum in die Zeit zurück, als Uli der Pächter auf der «Glungge» sein Glück versuchte.

Der Roman «Uli der Pächter» von Jeremias Gotthelf wurde 1849 veröffentlicht. Als Schweizer Heimatfilm erschien dieses Zeitdokument im Jahr 1955 als Fortsetzung des Films «Uli der Knecht» unter der Regie von Franz Schnyder. Die Landjugi Heimiswil spielte die gleichnamige Geschichte als heiteres Mundartstück von Dorothea Wyss.

Die Darsteller/innen spielten ihre Rollen mit grossem Können unter der Regie von Kurt Moser vor ausverkauften Rängen. Von einer imposanten Holzkanzel führte ein Erzähler durch die Geschichte.

Das Einst ins Heute adaptiert
Das Führen eines Bauerhofes war schon in der Vergangenheit eine Frage der Existenz für eine ganze Familie. Der Pachtzins und die Lohnkosten bedeuteten Fixkosten, bei denen der Pächter gerne sparen wollte. Aus dem ehrlichen und menschenfreundlichen Bauern Uli wurde ein geiziger Landwirt, der mit günstigen Arbeitskräften Geld einsparen wollte. Er wurde belogen und betrogen von Angestellten, dem Wirt und dem Müller. Selber fing auch Uli damit an, Menschen auszunutzen und zu betrügen. Mit seiner Gattin Vreneli hätte er eine starke Frau an seiner Seite gehabt, doch schluss­end­lich traf immer der Mann die wichtigen Entscheidungen.

Die Situation spitzte sich zu, bis der Hof zur Versteigerung angeboten wurde. Der neue Besitzer, Hagelhans, besuchte seinen ersteigerten Hof und klärte ein lange gehütetes Geheimnis auf. Er, Hagelhans, sei der unbekannte Vater des unehelich geborenen Vreneli. Somit würde seine Tochter später diesen Hof erben.
Mit kräftigem Applaus würdigte das Publikum die grossartige Leistung der Laienschauspieler, die in zeitgemässen Kleidern und mit ehrwürdigen Requisiten ein Theater boten, das jeden und jede für einige Stunden in eine andere Zeit versetzte.

Die Landjugi Heimiswil hat eine langjährige Tradition. Regelmässig treffen sich dort junge Erwachsene aus verschiedenen Berufssparten und mit unterschiedlichen Interessen. Der Verein ist regional, national und international vernetzt. Das Theater «Uli der Pächter» ist nur eine ihrer zahlreichen Aktivitäten.

Helen Käser

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