Hilfe und Pflege im Alter - wer bezahlt das?

  07.11.2015 Aktuell, Wirtschaft, Gesellschaft

Dass dieses Thema von grossem Interesse ist, zeigte die Anwesenheit von sehr vielen Seniorinnen und Senioren jeden Alters am Herbstanlass der Regio­nalen Kommission für Altersfragen. Als Referenten zu diesem Thema konnten Katrin Bucher, die Geschäftsleiterin von Spitex Region Lueg, und Res Gygax, Gesamtleiter vom Wohn- und Pflegeheim St. Niklaus, welcher auch die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, gewonnen werden. Sie waren die Fachpersonen, die die Anwesenden informieren konnten, wer denn nun was bezahlt, wer Anspruch auf Ergänzungsleistungen (EL) oder auf Hilflosenentschädigung (HE) haben kann. Viele ältere Menschen tun sich sehr schwer damit, finanzielle Unterstützung zu beantragen. Es ist jedoch ganz wichtig zu wissen, dass die EL keine Fürsorgeleistung ist. Es ist eine monatliche Zusatzleistung der AHV / IV und es besteht dann ein Anspruch darauf, wenn das Renteneinkommen nicht ausreicht, die minimalen Lebenskosten zu Hause oder im Heim zu decken, wenn also die Ausgaben höher sind als die Einnahmen. Niemand sollte sich scheuen, bei der AHV-Zweigstelle der Wohngemeinde oder bei der Pro- Senectute-Beratungsstelle vorzusprechen und einen allfälligen Anspruch darauf berechnen lassen. Wer Hilflosenentschädigung beantragen will, muss ausweisen können, dass er den täglichen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist und Hilfe braucht. Die HE ist vermögensunabhängig, es zählt nur der Hilflosigkeitsgrad. Der Eintritt in ein Pflegeheim ist ein sehr grosser Schritt im Leben eines jeden Menschen und dabei spielen nicht nur die finanziellen Aspekte eine Rolle. Res Gygax zeigte auf, wie sich die Kosten bei einem Heimaufenthalt zusammensetzen.

Glücklicherweise gibt es die Spitex, mit deren Hilfeleistungen und möglichst altersgerechtem Wohnen alte Menschen noch sehr lange in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Katrin Bucher informierte über das vielseitige Angebot der Institu­tion. Nebst der allgemeinen täglichen Grundpflege unterstützt diese ihre Klienten in der Hauswirtschaft, sie macht Wundbehandlungen, sie verabreicht Medikamente, Injektionen, sie bietet engmaschige Pflege und Unterstützung bei Demenzkranken, sie bietet kompetente Beratungen in allen Belangen und vieles mehr. Ist man Klientin oder Klient der Spitex, steht diese während 24 Stunden täglich zur Verfügung und kommt in jeden noch so abgelegenen Winkel auf Besuch. Erst wenn schwerwiegende krankheitsbedingte Umstände es erfordern, wird der Eintritt in ein Pflegeheim nötig sein.  

Das Wohn- und Pflegeheim St. Niklaus steckt momentan mitten in einer grossen Bauphase. Der Heimleiter konnte bekannt geben, dass es ab 2017 nur noch Einerzimmer gibt. Zurzeit wird für ein Einerzimmer ein Zuschlag von Fr. 10.00 pro Tag erhoben. Beim anschliessenden Zvieri bot sich die Gelegenheit, sich mit brennenden Fragen direkt an die Fachpersonen zu wenden.

Rosmarie Stalder


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