«Zoogä-n-am Boogä» im «Kreuz» Höchstetten
24.10.2016 Aktuell, Höchstetten, Kultur, GesellschaftGanze zwei Stunden waren am vergangenen Freitag Saal und Restaurant Kreuz in Höchstetten das musikalische Mekka für Volksmusik. Publikumsmagnet war die Radio-SRF-Direktsendung «Zoogä-n-am Boogä». Als Organisatoren zeichneten die Komponistin und Sängerin Wally Schneider, Koppigen, und der «Tausendsassa» der Volksmusikszene Godi Betschart, Herzogenbuchsee, verantwortlich. In bekanntert und bewährter Manier moderierte Beat Tschümperlin, Urgestein der SRF Musikwelle, durch die «Sendung», die begeisterte.
Neben Wally Schneider vermochten die «Swiss Ländler Gamblers», das «Hobby Krainer Quintett», die Jodlergruppe «Grotteflueh», Ochlenberg, und die Formation «Schabernack» den Puls der Zuhörer zu beschleunigen; sie lockten textsichere «Freistil»-Mitsänger/innen im Publikum aus der Reserve. «Das isch nid nume vou bsetzt, das isch äs Gstungg», stellte ein älterer Gast fest, nachdem er einen Sitzplatz mit freier Bühnensicht ergattert hatte.
Schlager, Polka, Walzer, Jodel, Schottisch oder Dixie mixten sich im Wechsel zu einem musikalischen Feuerwerk, das gleich zu Beginn von den «Gamblers», Wally Schneider und den Giele von «Schabernack» gezündet wurde. Grosse Musizierfreude prägte die Darbietungen, Intensität und Leidenschaft die teilweise unkonventionellen Arrangements.
Abgestimmte Kollektivs
«Melodienschmiedin» Wally Schneider sang aus vollstem Herzen in die Herzen. Und «Schabernack» legten mit den bandeigenen Komponisten und Örgelern Christian Wyss und am Bass Christian Freiburghaus, Stefan Schwarz sowie Marcel Zumbrunn, Örgeli und Gesang, ein Zeugnis von grossem «handwerklichem Können» ab. Der Rhythmuswechsel gefiel dem Publikum. Sowohl in den Schlagermelodien als auch in den traditionellen Jodelliedern, in der Örgelimusik wie auch in den Neuarrangements bekannter Oldieklänge entstanden funkelnde Klangbilder, die Tradition und Moderne verbanden: stilistisch vielfältig und geschickt ineinander verwoben, weit entfernt von Mittelmässigkeit.
In Beat Tschümperlins kurzen Gesprächen mit Gemeindepräsident Hansruedi Kummer, mit Wally Schneider oder Godi Betschart erfuhr das Publikum, dass das grösste Ereignis für die 293 Einwohner das Eidg. Hornusserfest 2009 war, dass Wally Schneider und Godi Betschart ein eingespieltes Team bei «Musikreisen» für ihre Fans sind. Wally Schneider erhielt gar vom jüngsten anwesenden Fan – Elin (4½) – eine Rose als Anerkennung. Anerkennung verdienten aber auch «Kreuz»-Wirtin Marianne Schär und ihre herzliche, freundliche Crew, die in dem Gästegedränge auf zwei Etagen einen wahren Marathon absolvierten.
Sylvia Mosimann