In Zürich zu Besuch bei der FIFA und im Zoo

Mo, 10. Apr. 2017

REGION: Die Fussballveteranen der Sektion Oberaargau-Emmental trafen sich im Rahmen eines gemeinsamen Ausfluges in der Stadt Zürich. Auf dem Programm stand einerseits eine Besichtigung des «Home of FIFA» in Zürichberg sowie ein fröhlicher Zoobesuch. hml

52 Interessierte folgten der Einladung der Fussballveteranen, Sektion Oberaargau-Emmental, zu einem Ausflug nach Zürich, wo am Zürichberg die Besichtigung des Home of FIFA und ein Zoobesuch auf dem Programm standen. Einige erreichten Zürich mit öffentlichem Verkehr – wie der Zentralpräsident der Veteranenvereinigung des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) Hansruedi Jakober – oder mit dem Auto. Die meisten liessen sich von Walter Lüthi, Koppigen, mit dem Car chauffieren. Sie stiegen in Burgdorf, Kirchberg, Koppigen und Langenthal zu.
Peter Bachmann, Burgdorf, Präsident der Sektion Oberaargau-Emmental der Fussballveteranen, freute sich über das rege Interesse am attraktiven Ganztagesausflug. FIFA-Tourleiter Emanuel Femminis empfing die erwartungsfrohen Gäste im Eingangsbereich des am 29. Mai 2007 offiziell eröffneten FIFA-Gebäudes, dem luxuriösen und aussergewöhnlichen Bauwerk für rund 400 Mitarbeitende. Femminis machte die zum Teil mit ihren Gattinnen erschienenen Fussballveteranen vorerst auf die Originalbälle der Fussballweltmeisterschaften von 1930 (Uruguay) bis 2014 (Brasilien) aufmerksam. Dann ging es weiter ins imposante Auditorium, wo der Insider viel Interessantes über den Weltfussballverband FIFA und das Home of FIFA verriet. Dieses habe – inklusive Land – 240 Millionen Franken gekostet. Die FIFA habe das 44 000 Quadratmeter grosse Areal im September 2003 von der Grossbank Credit Suisse (CS) erworben, die dort ein Sport- und Freizeitzentrum betrieb. Die Dimensionen des mit Metallnetz versehenen Hauptgebäudes: Länge 134 Meter, Breite 41 Meter, Höhe 12 Meter. Architektin war die Zürcherin Tilla Theus. Weil das Gebäude nur zwei Stockwerke hoch sein durfte, ist es im Gelände versenkt. Tageslicht gibt’s – welch architektonische Leistung – gleich für alle sechs Untergeschosse.

Die FIFA kurz vorgestellt
Emanuel Femminis stellte die FIFA vor, die 1904 in Paris gegründet wurde und dort vorerst ihren Sitz hatte, ehe sie diesen der Stabilität und Neutralität wegen 1932 nach Zürich verlegte. Aktuell gehören der FIFA 211 Mitgliedsverbände an. Diese sind in 6 Konföderationen aufgeteilt: Süd­amerika (10), Asien (46), Europa (55), Afrika (54), Nord- und Mittelamerika sowie Karibik (35) sowie Ozeanien (11). «Klar ist, dass die europäische UEFA nicht die gleichen Interessen vertritt wie etwa Ozeanien», so Femminis, der begründete, weshalb die FIFA die Geldreserven seit 2007 (643 Millionen Franken) bis 2014 (1,5 Milliarden Franken) erhöht hat: «Was wäre, wenn die WM 2018 in Russland nicht stattfinden könnte – Politik, Ukraine? Die FIFA will gegen unvorhergesehene Ereignisse gewappnet sein.» Der Berner Oberländer mit der offiziellen Berufsbezeichnung «Corporate Communications» verriet, dass sich die FIFA und das Olympische Komitee gegenseitig austauschen – auch bezüglich Kosten für Projekte und deren Nachhaltigkeit. «Das darf nie wieder geschehen», kommentierte er die 43 Milliarden Franken für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi (Russland) – grösstenteils ohne Nachhaltigkeit verbaut. «Das Finalspiel der FIFA-WM 2022 in Katar findet am 21. Dezember statt», beantwortete Femminis die Frage eines Fussballveteranen.
«Viele Leute denken beim Begriff FIFA an viel Geld und Korruption», gab Emanuel Femminis zu, der nun versuchte, ein anderes, positiveres  Bild zu vermitteln. Die FIFA sei um Transparenz bemüht. So verriet der Tourleiter das Jahresgehalt des Schweizer FIFA-Präsidenten Gianni Infantino (1,5 Millionen Franken) und jenes der senegalesischen FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura (1,3 Millionen Franken). Dass das Home of FIFA ein Prunkbau ist, stellten die staunenden Gäste auf dem Rundgang durch das Gebäude fest, das sich harmonisch in die parkartige Umgebung einfügt. Überall hochwertige Materia­lien aus der ganzen Welt – so Marmor aus Brasilien im Foyer mit Empfang und Onyx-Stein aus Afghanistan im Meditationsraum, wo – für den Fall der Fälle – gar ein Pfeil Richtung Mekka zeigt. «Hier wird lobbyiert», so Gastgeber Emanuel Femminis zur grosszügigen Lounge. Eindrücklich der Konferenzsaal mit grünem Tisch im Zentrum – einem Minifussballfeld – und mitten drin einem Ball auf dem Anstosspunkt.
Durch die Parklandschaft mit Pflanzen und Bäumen aus allen Kontinenten ging es weiter zum angrenzenden Zürcher Zoo. Hier stärkten sich die Fussballveteranen im Restaurant Masoala erst einmal mit einem feinen Mittagessen, um danach individuell den diversen Tieren einen Besuch abzustatten. Das taten an diesem sonnigen Nachmittag auch auffallend viele Eltern und Grosseltern mit ihren Kindern und Enkelkindern, die sie teils im Buggy umherkurvten. «Auf zum Elefantenpark!», hiess jetzt die Devise der ehemaligen Fussballer. Diese wurden nicht enttäuscht, gab es doch hier das am 25. Februar 2017 geborene Elefantenbaby Ruwani zu bestaunen. Der Name stammt aus Sri Lanka und bedeutet «wie ein Edelstein, sehr wertvoll».
Unterwegs vom einen Tiergehege zum anderen gab es in luftiger Höhe Storchennester zu entdecken – mit Inhalt. Furchterregend die riesige Paraguay-­Anakonda im Wasserbecken. «Ein Ungeheuer», kommentierte jemand. Tatsächlich ist diese Schlange alles andere als ein Kuscheltier. Sympathischer war – nur unweit entfernt – der Anblick der Pinguine, die zuweilen auch akustisch auf sich aufmerksam machten. Die flugunfähigen See­vögel sorgten für zahlreiche erfreute «Jööh»-Effekte – bei den Kindern ebenso wie bei den gestandenen Fussballveteranen.

Hans Mathys

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