«Mister Solätte» übergibt das Szepter als Solätte-Präsident in neue Hände

  19.11.2018 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Jugend

Er ist fast ein Ur-Burgdorfer und man kennt und schätzt ihn weit über die Grenzen der Zähringerstadt hinaus: Beat U. Jakob. Zwölf Jahre lang hielt er die Fäden der Burgdorfer Solätte fest in seiner Hand. Umsichtig und mit viel «Gschpüri» leitete er die Geschicke des traditionellen Burgdorfer Kinder- und Blumenfestes, welches am 25. Juni 2018 bereits zum 286. Mal durchgeführt wurde.

Aufgewachsen in Oberburg, wurde Beat U. Jakob schon als Kind mit dem Solätte-Virus infiziert. Nun ist er seit über dreissig Jahren in Burgdorf zu Hause, und seine Begeisterung für die Solätte hat kein bisschen nachgelassen. Diese Leidenschaft für die Solätte teilen auch seine Ehefrau Doris und die beiden gemeinsamen Söhne Benjamin (28) und Tim (25).

Organisationstalent und grosses Engagement
…und dann kam der Moment, als Beat U. Jakob im Jahr 2001 als Mitglied der Primarschulkommission in den Solätte-­Ausschuss «rutschte». Seine Freude am Organisieren und sein grosses Engagement, für Kinder etwas Tolles auf die Beine zu stellen, zeichneten ihn aus, und dies blieb natürlich seinen Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss nicht verborgen. Nach zwei Jahren im Vorstand amtete er drei Jahre lang als Vizepräsident, bevor er dann im Jahr 2006 zum Präsidenten des Solennitäts-Ausschusses gewählt wurde. «Auf Lebzeiten», blickt er augenzwinkernd zurück, und dies war für ihn ein enormer Vertrauensbeweis.

Etwa 200 bis 300 Stunden Arbeit übers Jahr brachte die Aufgabe als Solätte-­Präsident mit sich. Zudem hat Beat U. Jakob während seiner zwölfjährigen Präsidialzeit rund 90 offizielle Sitzungen – und daneben noch unzählige weitere in verschiedenen Untergruppen – geleitet, wobei nur gerade eine länger als eineinviertel Stunden dauerte. Dies war für ihn ein wichtiges Credo: «Em Jakob syni Sitzige gö maximal e Füfviertelstund!». Das war Gebot – für ihn ebenso wie für seine Ausschuss-Mitglieder.

Neuerungen
Unter Wahrung der Tradition hat «Mister Solätte» etliche Neuerungen und Veränderungen von starren Strukturen in die Wege geleitet. Dazu gehören etwa die aktive Teilnahme des SAZ am Festumzug und bei den Tänzli auf der Schützenmatte, der Wegfall der Tell-Gruppe und der Zähringer-Gruppe am Umzug oder die erstmalige Umzugs-Teilnahme einer ausländischen Musikformation im Jahr 2018. Auch der Gratis-Heimbring-Dienst für Kinder und Jugendliche am Montagabend nach dem Feiern in der Oberstadt wurde auf seine Initiative hin organisiert. Das aktuelle Thema Abfall und Wegwerfgeschirr erläutert Jakob nicht näher. «Das wird sich einspielen», meint er zuversichtlich. Denn trotz Verbesserungsmöglichkeiten sei die Grunderfahrung positiv gewesen…

Viel Schönes und verschiedene «Knacknüsse»
Seine Würde als «Mister Solätte» bescherte Jakob nicht nur enorm viel Schönes, sondern auch manche Bürde. «Manchmal gab es Dinge, die ausserhalb meiner Kompetenz lagen. Die musste ich halt so akzeptieren, wie sie waren», erinnert er sich an verschiedene «Knacknüsse». Angesprochen auf diese intensive und lange Zeit sowie die unzähligen damit verbundenen Aufgaben, winkt er bescheiden ab. «Bei einem solchen Job muss man gute Leute und ein tolles Team um sich herum haben. Und das hatte ich während all meiner Jahre als Solätte-Präsi», hält er fest. Für das vorbildliche Teamwork und die überaus wertvolle Unterstützung, auf die er stets zählen durfte, windet er seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen ein blumig-blühendes (Solätte-)Kränzchen.

«Dieses effiziente und freundschaftliche Miteinander gehört für mich zu den schönsten Erfahrungen in meiner Präsi-Zeit», verrät er lächelnd und mit viel Wärme in der Stimme. Sein spezieller Dank gebührt Renate Scheidegger von der Bildungsdirektion, welche ihm durch ihr Assistieren und die umsichtige Mitarbeit hinter den Kulissen viel Arbeit abgenommen hat.

«Nichts ist beständiger als der Wandel»
«Nun geht eine rund 17-jährige, tiefe Beziehung auseinander», betonte Beat U. Jakob, als er nach den Sommerferien vom Solennitäts-Ausschuss als Präsident verabschiedet wurde. «Die Solätte – ein traditionsreiches Flaggschiff der Stadt Burgdorf – wird es auch ohne mich geben, und sicherlich nicht weniger gut organisiert», verabschiedete er sich von «seinem» Vorstand. Und er ist froh und dankbar, dass sich viele seiner Vorstandsmitglieder weiterhin für die Stadt und die Solätte engagieren.

Um unzählige schöne Erinnerungen, Erfahrungen, Begegnungen und Anekdoten reicher übergibt Beat U. Jakob nun seine Charge als Solätte-Präsident in neue Hände. In Jeannine Seiler-Keller hat er – so ist er überzeugt – eine würdige Nachfolgerin erhalten. Sie wird künftig dafür besorgt sein, dass die Solätte das bleibt, was sie seit 286 Jahren ist: ein weit über die Grenzen der Stadt hinaus beliebtes, fröhliches und zufriedenes Kinder- und Blumenfest.

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