«Schweizer KMU im lokalen und globalen Wettbewerb»

Mi, 14. Nov. 2018

BURGDORF: Die Unico Treuhand AG Burgdorf wartete an ihrem diesjährigen Forum mit Betriebsökonom Mario Brühlmann als Referent auf. Mehr als 100 Kunden folgten der Einladung. ra 

Mario Brühlmann, Betriebsökonom FH/Executive MBA, Buchautor, Gründer der Swiss Consulting Group SCG AG und der Swiss Create Business Academy, ist international anerkannter Experte in der Entwicklung von Führungspersönlichkeiten und fundierter Kenner der Erfolgsfaktoren für KMU und Non-Profit-Organisationen. Die Unico Treuhand AG, Treuhand und Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Wirtschaftsberatung, mit Sitz an der Dammstrasse 58 in Burgdorf und am Dorfmattweg 8a in Münsingen, konnte an ihrem «Unico-Treuhand-Forum 2018» in der Markthalle in Burgdorf mehr als hundert Kunden und Geschäftspartner begrüssen.

Ein Sechser im Lotto
«In der Schweiz geboren zu sein, ist wie ein Sechser im Lotto», brachte es Referent Mario Brühlmann auf den Punkt. Das werde einem besonders bewusst, wenn man weltweit tätig sei. «Die 350 000 KMU in der Schweiz generieren über 90 Prozent der Arbeitsplätze. Wir sind die Nummer 1 in verschiedenen Bereichen auf der ganzen Welt.» Gründe dafür seien auch die genialen Rahmenbedingungen für KMU. «Ist uns bewusst, wie viel wir haben und welche Vorteile im Zusammenhang mit der Globalisierung?», so seine Frage ans Publikum. Wer so erfolgreich sei, der habe die Tendenz, müssig zu werden, sich auszuruhen. In seinem Referat brachte Brühlmann immer wieder Vietnam ins Spiel. In den letzten Jahren sind dort allein durch ein Projekt von ihm über 1000 Firmen entstanden.

Geschwindigkeit
«Es ist genial, wie wir in der Schweiz unsere KMU entwickelt haben», so Brühlmann. Über Hunderte von Jahren. Ganz systematisch. Schritt für Schritt. Mit hoher Qualität. «In Vietnam haben sie die genau gleiche Qualität», eröffnete er den Anwesenden und brachte Industrie 4.0 ins Gespräch. Dabei gehe es um das Zusammenspiel von Menschen und Technik. Die Digitalisierung gehe Schritte, wovon viele noch nicht abzuschätzen seien. Künstliche Intelligenz brachte er als weiteres Schlagwort ein. «Haben wir in 20, 30 Jahren noch Rahmenbedingungen, um wettbewerbsfähig zu sein?» Es gelte, sich global zu vernetzen. Nebst der Geschwindigkeit sei dies ein entscheidender Punkt. In Vietnam seien in nur 1,5 Jahren 5500 Mitarbeitende angestellt worden, um an der Produktion des ersten eigenen Autos mit 250 000 Fahrzeugen pro Jahr mitzuarbeiten.

Das andere Denken
Manager von GM und BMW wurden eingekauft, das Rad nicht neu erfunden in Vietnam. Den Mitarbeitenden werden die dreifachen Löhne der üblichen bezahlt. Dank Produktionssteigerung ist dies möglich. «Haben wir Schweizer die Fähigkeit, uns weltweit zu vernetzen? Können wir die Sprachen? Verstehen wir andere Kulturen?» Mit ebendiesen Fragen versuchte Brühlmann, die Gäste aus ihrem gewohnten Denken herauszuholen. Wenn die Schweiz heute die Nr. 1 der Welt sei, bedeute das noch lange nicht, dass sie es auch in der nächsten Generation noch sei. Warum nicht nach Vietnam gehen und ein eigenes «Budeli» aufbauen? Warum nicht noch Chinesisch lernen? Warum sich begrenzen? Klein zu sein, sei schön, aber auch gefährlich. Konkurrenzfähig zu sein werde in Zukunft noch viel wichtiger. Und das betreffe auch die KMU.

Einfachheit
«Einfachheit ist ein weiteres Kriterium neben Geschwindigkeit», so Brühlmann. Nur wenn etwas einfach sei, funktioniere es auch. Es gelte, komplexe Inhalte so zu vereinfachen, dass sie für jedermann verständlich seien. Und ganz wichtig sei «Kaizen» – kontinuierliche Veränderung und Verbesserung. «In kürzester Zeit bringen Sie Ihre Firma damit auf Vordermann, weil es lustbetont ist.» – Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie mehr arbeiten (Konfuzius). Diese Lebensweisheit hat Uli Niederhausers Leben geprägt. Beruf und Berufung hätten bei ihm immer übereingestimmt. Er und Victor Bregger, Seniorpartner, wurden für ihr fast 30-jähriges Engagement beim Aufbau und der Entwicklung der Unico Treuhand zur regional grössten Treuhandunternehmung von den Nachfolgern Christina Eggenberg, Michel Nyffenegger und Beat Hausmann gebührend gefeiert. Die zwei Herren werden auch nach der ordentlichen Pensionierung im 2018 in reduziertem Pensum bei der Unico tätig sein.

Barbara Schwarzwald
 

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