Feinfühliges Konzert in der Kirche Oberburg

  12.12.2018 Aktuell, Oberburg, Kultur, Gesellschaft

Eine berührende Adventsfreude bereiteten die Kirchgemeinde Oberburg und das Forum für Lebensfragen dem Publikum mit dem Konzert in der Kirche Oberburg. Mit Fritz Rickli (Es-Cornet), Rolf Marschall (Trompete und Flügelhorn) sowie Tatjana Massalova-von Gunten (Orgel) spannten drei brillante Virtuosen den musikalischen Bogen von Barock bis in die Neuzeit.

Sie liessen kunstvolle Mosaike verschiedenster Stimmungsbilder entstehen: romantisch, empfindsam, melo­diös und liebenswert. Musik von Händel, Pachelbel, Lully, Manfredini, Glauser, Michel oder Tschaikowski erklang in feingliedrigen Sequenzen, als musikalische Experimente, in weihevollen Akkorden, und sie beglückte die Zuhörer durch den Reichtum an Einfällen.

Raffinierter Klangteppich
Die instrumentalen Darbietungen fas­zinierten in ihrem raffinierten Klangsinn, in ihrer Leidenschaftlichkeit des Ausdrucks und mit wechselnden Stimmungen.

Ob die Ouvertüre aus der «Wasser- oder Feuerwerksmusik» von Händel, die «Toccata» und «Meditation» von Max Glauser, das «Concerto» von Manfredini, das den Bezug zur russischen Heimat von Tatjana Massalova herstellte – die Melodien faszinierten das Publikum. Klanglich originell und bunt im Kolorit wurde Johannes Matthias Michels «Tango» empfunden, ein Musikstück aus vier Tänzen für «Pedal-Solo», bei dem sich kaum jemand das Lachen verkneifen konnte. Mit dem «Neapolitanischen Lied» von Pjotr Iljitsch Tschaikowski setzte das Trio noch das Tüpfelchen aufs «i». Die heitere Melodie zog ins Gemüt, ihr Reiz beruhte in dem nahezu tänzerischen Charakter, den überraschenden Variationen und im grossen Wiedererkennungswert.

Fetzig, religiös, jazzig in humoristischem Gebaren war «Just a Closer Walk with Thee», das Bekenntnis zu Gott von Patsy Cline. Das Stück bildete einen weiteren Höhepunkt und absoluten Kontrast zu den übrigen Darbietungen. Nach der Meditation in Schuberts «Du bist die Ruh» wurde es heimelig mit Jakob Ummels «Bärnbiet». Ihm folgte der Schlussakkord in der «Eurovisions-Melodie», die das Publikum aus der Versunkenheit holte. Als Reiseführer durch die Zeit und das Leben der Komponisten avancierte Andreas von Gunten, dem mit einem Extraapplaus gedankt wurde.

Sylvia Mosimann


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