Ein wahres Fest der «convivialité»

  14.03.2019 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Dieses Mal wird es besonders gemütlich am jährlichen französischsprachigen Musikfestival Berthoud Festival in Burgdorf. Ausnahmsweise werden dieses Jahr nur zwei (statt wie sonst drei) Tage gespielt, doch soll dafür der Austausch zwischen den Künstlern und Besuchern besonders gross sein.
«Dieses Jahr geht es mir am Berthoud Festival um ‹convivialité› (zu Deutsch: Geselligkeit, Zusammenleben)», erklärt Claude Braun vom Organisationsverein «1,2,3...chanson». «Ich möchte, dass ein reger Austausch zwischen den Menschen stattfindet, auch zwischen den Künstlern und Besuchern», hofft der Organisator. Besonders wichtig ist für ihn auch, dass sich das Berthoud Festival stets weiterentwickelt und bei jeder Ausgabe etwas Neues angeboten wird. Letztes Jahr wurde das Festival jeden Abend vom kanadischen Musiker-Duo Moran & Thomas Carbou eröffnet, die aber stets mit verschiedenen Stücken  überraschten. «Es wäre natürlich viel einfacher, jedes Jahr dasselbe zu machen, besonders wenn man weiss, dass man damit Erfolg hat. Das wäre mir aber zu langweilig, ich möchte immer wieder Neues machen und auch meinen eigenen Horizont erweitern», erklärt Claude Braun.
Besonderes bieten in diesem Jahr zum Beispiel der DJ-Abend am Samstag und das «Jam Apéro» am Sonntagnachmittag. Claude Braun möchte damit etwas ganz Bestimmtes erreichen: «Das Publikum hat bei anderen Konzerten, mal abgesehen vom Auftritt selbst, nicht viel mit den Künstlern zu tun. So ist es natürlich etwas ganz Spezielles, wenn man die Künstler persönlich treffen kann. Ich will eine Zeit für solchen Austausch schaffen.»

Das Programm
Der Samstag, 23. März 2019, beginnt um 20.00 Uhr mit der dreiköpfigen Schweizer Band Via Lù. Die drei jungen, musikalischen Frauen aus Bern begeistern mit französischen Chansons. Um 21.00 Uhr übernehmen Erick Manana und Jenny Fuhr. Der aus Madagaskar stammende Musiker war schon vor vielen Jahren in Burgdorf, tritt aber am Berthoud Festival mit seiner Partnerin und Violonistin Jenny Fuhr zum ersten Mal gemeinsam in der Schweiz auf. «Manana ist in Madagaskar sehr bekannt, und ich bin mir jetzt schon sicher, dass viele in der Schweiz wohnende Leute aus Madagaskar kommen werden», freut sich Claude Braun. Ausgeklungen wird der Samstagabend mit DJ Max. Dabei steht die Gemütlichkeit und das Zusammensein im Zentrum. Bei alten Platten mit französischen Klassikern sollen sich Festivalbesucher besser kennenlernen und sich auch mit den Künstlern austauschen können.
Der Sonntag, 24. März 2019, dreht sich ganz um die Akustikversion der Musik (ohne elektrisch verstärkte Instrumente). Der Festivaltag wird dabei direkt mit einem weiteren Highlight eingeläutet. Ab 16.00 Uhr be­­ginnt das «Jam Apéro». In einem offenen Rahmen kann spielen, wer will, und so soll auch der Übergang in das Konzert möglichst fliessend geschehen. Dies soll ebenfalls Gelegenheit zu einem regen Austausch und zur Geselligkeit bieten. Mehdi Cayenne aus Ontario übernimmt dann das erste Konzert um etwa 17.00 Uhr. Die Musik von Mehdi Cayenne ist wild, provokant und sogar etwas punkig. Ganz anders wird es danach um 18.00 Uhr mit Jehan. Der französische Musiker spielt klassische Chansons mit einer Gitarre: ein richtiger Troubadour.

Klein, aber fein
Vom Berthoud Festival 2018 schwärmt Claude Braun immer noch: «Die Energie am Festival letztes Jahr war einfach nur fantastisch. Wir waren zwar ausverkauft, doch wollen wir bewusst nicht grösser werden. Wir fühlen uns im Theater Z sehr wohl. Das Berthoud Festival ist keine Abfertigung wie andere Veranstaltungen, wir wollen möglichst einfach und ehrlich bleiben.»
Das Berthoud Festival, welches jährlich während der «Woche der französischen Sprache und der Frankofonie» stattfindet, ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Burgdorfer Kulturlebens. Wie der Organisator weiss, kommen die Besucher zum Teil von weit her, um das kleine Musikfestival zu erleben. Und dass es den Festivalgängern ebenso gut gefällt wie ihm selbst, merkt er immer wieder: So sind  etwa Besucher, welche letztes Jahr zum ersten Mal auf das Berthoud Festival aufmerksam wurden, von den ersten, welche sich Tickets für das Berthoud Festival 2019 reserviert haben. Für die Zukunft gibt sich Claude Braun positiv: «Ich finde es ist wichtig, dass man solche kleineren Festivals unterstützt. Viele ähnliche Veranstaltungen haben bereits aufgehört, aber ich hoffe, dass wir noch lange weitermachen können.»

David Kocher

Berthoud Festival, 23. und 24. März 2019, im Theater Z, Hohengasse 2.
Samstag, 23. März 2019: Via Lù, 20.00 Uhr. Erick Manana und Jenny Fuhr, 21.00 Uhr. DJ Max, 23.00 Uhr.
Sonntag, 24. März 2019: Jam Apéro: 16.00 Uhr. Mehdi Cayenne, 17.00 Uhr. Jehan: 18.00 Uhr.
www.berthoud-festival.ch.


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