An der Präsentation des Programms nahmen Medienschaffende und zum ersten Mal auch Abonnenten/-innen teil. Die Gäste trafen sich in der Casino-Theke, an dem Ort, wo vor und nach den Vorstellungen und während den Pausen getrunken und gemütlich geplaudert wird. Neu können die Gäste hier zudem kleine Snacks geniessen.
Der Betriebsleiter Peter Schläfli begrüsste die Gäste zum Auftakt der ersten ganzen Theatersaison nach dem Umbau. Er meinte, in Kürze seien auch die letzten Garantiearbeiten abgeschlossen und das Theater bereit für eine attraktive Saison. Es bestünde weiterhin die Möglichkeit, einen der Theaterstühle zu kaufen. Für nur 300 Franken wird auf einem der Sessel die Namensplakette des Sponsors oder der Sponsorin montiert.
Eine neue Dienstleistung stehe Menschen mit einer Höreinschränkung zur Verfügung. Eine sogenannte Hörassis­tenz kann an der Abendkasse bezogen werden.

Verschiedene Abos und zahlreiche weitere kulturelle Angebote
Die Verwaltungsleiterin Dina Zeder zeigte sich dankbar für die neue Mitarbeiterin Evelyne Schäppi, welche sie ab sofort im Büro unterstützt.
Das Abo A beinhaltet diverse bekannte Schauspiele. Der Aktualität wegen scheint das Stück «Der Weg ins Morgenland» von Dominique Ziegler besonders erwähnenswert. Es beschäftigt sich mit der aktuellen Frage, was Jugendliche dazu bewegt, sich für gewalttätige und radikale Ideen einzusetzen. Es handelt sich um die deutschsprachige Erstaufführung. Das heitere Stück «Sonny Boys» hingegen erlebte seine Uraufführung bereits 1972. Es wurde vom erfolgreichen Broadway-Autor Neil Simon geschrieben. Die letzte Aufführung der Casino-Saison behandelt die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz mit dem Titel «Nichts geschenkt!» Das Stück wird vom Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS) gespielt wie unter anderem auch das Schauspiel «Romeo und Julia» von William Shakespeare.
Das Abo B, Musiktheater, unterhält ebenfalls mit Aufführungen des TOBS. «La fille du Régiment» heisst die heitere Oper von Gaetano Donizetti. Als seine beste Oper bezeichnet Giuseppe Verdi «Giovanna d’Arco». Im Kontrast dazu steht der makabre Musical- Thriller «Sweeney Todd», der als Schweizer Erstaufführung auf die Bühne kommt. Stephen Sondheim erhielt dafür acht Tony Awards.
Das Kleinkunst-Abo-C führt bekannte Namen wie Simon Enzler oder Steff la Cheffe, welche im Trio auftritt. Die Lieder ihres aktuellen Albums «Härz Schritt Macherin» stehen im Mittelpunkt. In seinem Programm «Allein unter Schwarzen» erzählt Simon Pearce mit viel Witz und Ironie, was er als dunkelhäutiger Bayer erlebt.
Das Mischabonnement M bietet eine Ermässigung von rund zehn Prozent, wenn mindestens acht Vorstellungen gebucht werden.

Musikalische Vielfalt im Casino Theater
Mit Begeisterung sprach der Verantwortliche für das Booking, Christoph Müller, über die zahlreichen Konzerte in verschiedenen Stilrichtungen. Martina Linn, eine Frau aus den Bündner Bergen, spielt mit ihrer Band einen Mix aus Folk, Pop, Gospel und Rock. Hank Shizzoe, der beste Roots-Rock-Songwriter und Gitarrenstilist, der nicht aus den USA kommt, spielt mit seinem Quartett. Sechs tanzende Stimmen aus Südafrika betören mit ihrem Programm «Voices of Africa». Ein Kontrast dazu bietet das José Luis Montón Ensemble, welches die Welt des Flamencos im Blut hat. Begleitet werden die Instrumentalisten von der spanischen Tänzerin und Sängerin Isabel Amaya. Liebhaber/innen der Klezmer-Musik werden vom neuen Programm von «Kolsimcha» begeistert sein. Und dann gibts auch Aufführungen, bei denen allein die Stimme zählt. Die A-capella-Gruppe «The Real Group» bezaubert vorwiegend mit Eigenkompositionen, welche musikalisch zwischen Jazz, Pop und nordeuropäischer Chormusik anzusiedeln sind.

Kleinkunst von Kabarett bis Comedy
Auch unter dieser Sparte finden sich Kunstschaffende, welche sich in Burgdorf einen Namen gemacht haben. Schertenlaib und Jegerlehner pendeln in ihrem Programm zwischen höherem Blödsinn und der Tiefe des Raums. Emil Steinberger kommt mit einem neuen Programm für die ganze Familie auf die Bühne. «Hä…?» heisst der sechs­te Comedy-Zauber von Michel Gammenthaler und im Adventprogramm «Heiliger Bimbam» erheitern Martin O. und Helge Heynold mit Weihnachtsgeschichten und musikalischen Überraschungen.

Morgenvorstellungen für Schulklassen
1+1 Kopfsalat beispielsweise wird vom Figurentheater Lupine für Kinder der Basisstufe aufgeführt. Es erzählt eine Geschichte über Schnelle und Langsame. Für die Mittelstufe spielt das Théâtre de la Grenouille «Die wahre Geschichte von Regen und Sturm». Kinder werden durch diese Besuche berührt von der Theaterwelt und profitieren von speziellen Ermässigungen. Anmeldungen erfolgen über www.theaterlink.ch.
Wer den Mut findet, sich ins neue Casino-Theater-Programm zu vertiefen, kommt kaum mehr davon los. Monatlich stehen durchschnittlich fünf bis sechs kulturelle Leckerbissen auf dem Programm, für jeden Geschmack, für jedes Alter, für Männer, Frauen und Kinder.
In der Buchhandlung am Kronenplatz, im Quickline Shop an der Bahnhofstrasse und online unter www.theaterburgdorf.ch findet der Vorverkauf aller Vorstellungen statt.

Helen Käser