René Rindlisbacher ganz persönlich

| Fr, 27. Sep. 2019

KIRCHBERG: «S’Rindlisbachers» treten mit dem Comedy-Programm «Oh NEIN Papa!» am 23. Oktober 2019 im Saalbau Kirchberg auf. zvg

Bereits seit mehreren Jahrzehnten ist René Rindlisbacher ein massgebendes Gesicht in der Schweizer Comedy­szene. Nun ist er wieder auf Tour und besucht am 23. Oktober 2019 den Saalbau Kirchberg. Dabei steht er aber nicht alleine auf der Bühne, denn beim neuen Programm «Oh NEIN Papa!» dreht es sich nicht nur um ihn selbst und seine bekannten Figuren, sondern auch um seine Tochter Laura. Es ist eine Konfrontation zwischen Geschlechtern und Generationen, wenn die Tochter die Schwächen des Vaters aufdecken wird, dieser aber versucht, ihr Unterfangen im Keim zu ersticken. Im Interview gibt René Rindlisbacher einige Einblicke in die Welt auf und hinter der Bühne.

«D’REGION»: Wie viel vom Humor des Vaters steckt in Laura und warum steht die Tochter und nicht der Sohn auf der Bühne?
René Rindlisbacher: Laura und auch Nico sind mit meinem Humor aufgewachsen. Natürlich bleibt da einiges hängen. Sie interpretieren differenzierter, aber im Grunde genommen ist es typisch Rindlisbacher. Laura ist extrovertierter. Diese Eigenschaft ist Nico nicht so gegeben. Es war schon früh klar, dass Laura einmal auf der Bühne anzutreffen sein wird.

«D’REGION»: Sie sprechen vom typischen «Rindlisbacher-Humor». Wie sieht der aus?
René Rindlisbacher: Am ehesten cool, trocken und etwas frech. Bei diesem Programm müssen wir unterscheiden zwischen dem Rindlisbacher als Vater und seinen Bühnenfiguren. Der Vater überdreht etwas, weil wir den Vater-Tochter-Effekt erreichen möchten. Dort ist mein Humor wohl am authentischsten. Bühnenfiguren wie Alfonso sind beliebt, weil sie sich nicht ändern und der Zuschauer deshalb weiss, was auf ihn zukommt. Dort ist der Humor meistens etwas anders gelagert.

«D’REGION»: Kann sich Laura neben René entfalten oder ist die Gefahr da, dass sie neben ihm ein Mauerblümchendasein fristet?
René Rindlisbacher: Laura ist keineswegs nur Nebenkomikerin. Natürlich ist sie in einem Lernprozess, der noch andauert. Aber ihr Einstiegsniveau ist schon sehr hoch und sie beweist von Vorstellung zu Vorstellung, dass sie die an sie gestellten, hohen Erwartungen durchaus im Stande ist zu erfüllen.

«D’REGION»: Wie lange haben Sie an diesem neuen Programm gearbeitet?
René Rindlisbacher: Wir waren drei Mal eine Woche in Klausur und nebenbei haben wir beide noch an den Texten gearbeitet. Insgesamt etwa neun Monate.

«D’REGION»: Sie können sich einfach hinsetzen und schreiben?
René Rindlisbacher: Das ist mein insgesamt neuntes Programm, da ist einiges gegeben. Natürlich ist es am Anfang schwieriger in die Gänge zu kommen, aber wenn Idee und Figuren einmal etwas genauer definiert sind, dann geht es um die Texte. Das sind wie zwei verschiedene Komponenten. Und da ich weiss, was das Publikum in etwa von mir und der Konstellation erwartet, ist es etwas einfacher.

«D’REGION»: Schreibt Laura aktiv am Programm mit?
René Rindlisbacher: An einem nächsten bestimmt. Während des Schreibprozesses für «Oh NEIN Papa!» war sie noch berufstätig. Geschrieben habe ich es zusammen mit einem Freund, der schon mit Edelmais zusammengearbeitet hat. Aber Laura ist natürlich während der Tour mitverantwortlich, dass sich das Programm weiterentwickelt.  

«D’REGION»: Wie gross ist die Gefahr, sich über Frauenprobleme lustig zu machen, wenn man mit einer
Frau auf der Bühne steht?

René Rindlisbacher: Nicht wesentlich. Wir greifen eher das eine oder andere Problem auf, das Väter und Töchter betrifft. Auch übergreifende Generationprobleme kommen vor. Laura spielt eine Urologin, zu der René hingeht für seine Vasektomie. Eine tolle Geschichte, die natürlich besonders witzig ist, weil es (natürlich ungewollt) auch um Privates geht

«D’REGION»: Können sie so streiten, wie dies auch zu Hause geschieht?
René Rindlisbacher: Wir haben selten gestritten. Laura war als Kind, als Jugendliche und als junge Frau äusserst vernünftig. Es gab und gibt keinen unnötigen Streit bei uns. Sie weiss, was auf der Bühne Sache ist und ich weiss, dass ich nicht den Vater raushängen muss.

«D’REGION»: Hat es Sie nie gereizt, als politischer Kabarettist aufzu­treten?
René Rindlisbacher: Ich bin privat ein sehr politischer Mensch. Ich liebe die Auseinandersetzung und freue mich immer wieder, über Themen zu diskutieren, die sehr entfernt mit Humor zu tun haben. Dies aber auf der Bühne zu tun, war nie ein Thema für mich. Ich wollte immer den Unterhaltungs-Nerv der Leute treffen, ohne dass sich diese zuerst eine App runterladen müssen, um zu verstehen, was ich damit meine. Auch heute nach über 30 Jahren Bühne reizt es mich nicht. Abgesehen davon schafft es bis heute auch kein Komiker in der Schweiz, mit rein politischem Kabarett Säle zu füllen. zvg

Tickets im Vorverkauf unter www.ticketcorner.ch.

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