Alles auf die Karte «Spass» setzte der Jodlerklub Lyssach unter der Leitung von Michael Kummer mit einem Konzert und Theater in der Mehrzweckhalle Lyssach. Bis auf den letzten Notplatz war die Halle besetzt mit einem erwartungsvollen Publikum aus allen Altersgruppen.
Die musikalische Einstimmung gelang auf Anhieb, Lieder von Hannes Fuhrer, Paul Schreiber, Ueli Moor und Ueli Zahnd waren «Seelenschleifer». Komponist Franz Stadelmann war gar persönlich anwesend. Die Uraufführung von «Mir Lyssacher Jodler», witzig performt und komponiert von Chormitglied Simon Bianchi, begeisterte. Zusammen mit Janine Sommer und Stefan Müller gab er auch gleich sein Debüt als Chorleiter. Der herzliche Applaus brachte die grosse Anerkennung des Publikums zum Ausdruck. Diese erfuhr auch Neumitglied Anita Beer.
Stimmungsvolle, berührende, mal sanfte, mal fröhliche Melodien zeigten Verwurzelung in musikalischer Tradition. Sie haben auch im 21. Jahrhundert nicht an Charme verloren und bisher vielen neuartigen musikalischen Trends widerstanden. Die modulähnliche Choreografie Musik – Theater – Musik gefiel dem Publikum, das von Moderator Mathias Rueger durchs Programm geführt wurde. Textsicher streichelten Melodien von der «Chilbi im Dorf», «Chum zu mir», «Mi Jugendzyt», «E Momänt voll Sunneschiin» und der «Chrimbodejutz» die Gemüter der Anwesenden und im Publikum war leises Mitsummen hörbar.

Theater «Ä Silberstreife»
Der Zweiakter «Ä Silberstreife» von Hanna Frey erwies sich als Schwank, Posse oder Komödie voller kraftvollem Humor in klarer Handlungsführung. Unter der Regie von Adrian Grossenbacher faszinierten die neun vereins­eigenen Protagonisten etwa hundert Minuten lang das Publikum. Meisterlich in der Sprachbehandlung spielte das Geschehen bezaubernd nah am Leben. Die Theatercrew zeichnete Menschliches mit höchster Präzision und bissig-scharfer Beobachtungsgabe fantasievoll-spannend. Spontanes Lachen des Publikums unterbrach immer wieder das Bühnengeschehen. Liebevoller Spott, heitere Ironie, bunte Situationskomik und das Spiel mit Gefühlen luden ein zum Zurücklehnen, fesselten in perlenden Dialogen und wirkungsvollen Pointen.
Rosmarie Sommer, Rahel Schneider, Philipp Böhlen, Felix Kanziger, Melanie Imbach, Elisabeth Schär, Daniel Mellenberger, Ursula Rohr und Chris­tian Flückiger waren Garanten des Erfolgs für den Jodlerklub, der den tosenden Schlussapplaus gerne mit ihnen teilte.
Etwas für Leib und Seele war dieser Jodlerabend, darüber waren sich die Gäste aus Gerzensee und Trubschachen einig, die den Abend mit der Tanzmusik «Hasepfäffer» ausklingen liessen.

Sylvia Mosimann

Weitere Aufführungen:
Freitag, 28. Februar 2020, 20.00 Uhr und Samstag, 29. Februar 2020, 20.00 Uhr in der Mehrzweckhalle Lyssach. www.jk-lyssach.ch.