Zu ruhig war es auch auf dem Pferdehof am Mühlibach in Hettiswil: kein Lachen der reitbegeisterten Kinderschar, die Pferde­kutsche ergab sich dem Blüten- sowie dem Saharastaub und die Pensionspferde wurden von ihren Eigentümerinnen und Eigentümern gestriegelt und bewegt.

Doch seit diesem Montag ist wieder Betrieb auf dem Pferdehof. In kleinen Gruppen – im vorgeschriebenen Abstand – pflegen Alessia, Zoe und Jana (um nur einige zu nennen) die Pferde, die mit halbgeschlossenen Augen die Prozedur geniessen. Sueno und Charly, auf der anderen Seite des Zauns, scharren mit den Hufen, als wollten sie sagen: «Nimm mich doch auch raus.» Simone kontrolliert die Handgriffe der Mädchen, holt das «Schemeli», damit Nóee den Sattel auflegen kann und leistet Hilfestellung beim Zäumen. Sie habe nicht vergessen, wie es geht, meint Noée, die während des Lockdowns nur mit ihrer Schwester Jana zum Reiten kommen durfte und auf die anderen «Gspänli» weitestgehend verzichten musste.

Auf ihre erste Reitstunde nach der Zeit mit den strengen Massnahmen freuen sich die Mädchen sehr. Die Vierbeiner Charly, Samba, Firy, Emira, Leila und Pony Stormy genossen zwar die Frei­heiten auf der Weide, jetzt aber erhalten sie viele Extra-Streicheleinheiten bei den Vorbereitungen für den Ausritt. Und die, welche erst in der zweiten Runde «übers Land» dürfen, stehen sehnsüchtig wartend am Weidezaun. Salitos zeigt sich ungeduldig, der junge, temperamentvolle Wallach wartet nicht gerne. Und dann geht es los! Mit Helm, Rückenschutz und Maske, Distanz wahrend, freuen sich die jungen Amazonen Alessia und Zoé auf den «Spazier» mit Leila und Samba. Jana und Noée teilen sich den Spass, abwechselnd laufen und reiten sie mit Firy, dem Connemara-Pony, dessen stolze Besitzerinnen sie seit drei Monaten sind.

Sylvia Mosimann