Invasive Neophyten sinnvoll bekämpfen

  17.08.2020 Bätterkinden, Bildung, Gesellschaft

Der Verein Natur- und Vogelschutz Bätterkinden beschäftigte sich vergangenen Samstag intensiv mit dem derzeit sehr aktuellen Thema der gebietsfremden Pflanzen. Diese invasiven Neophyten verdrängen die einheimische Fauna und Flora und können das Gleichgewicht der Natur durcheinanderbringen.
Neophyten ist die Bezeichnung für Pflanzen, die seit der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden und in der Folge verwildert sind. Wörtlich übersetzt bedeutet Neophyten «neue Pflanzen». In der Schweiz haben sich rund 550 Arten angesiedelt. Die Mehrheit dieser gebietsfremden Pflanzen ist gut in unsere Umwelt integriert und hat die heimische Flora bereichert (beispielsweise die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut). Einige wenige der neuen Pflanzen können sich invasiv verhalten. Diese Problempflanzen bezeichnet man als invasive Neophyten. Sie breiten sich stark aus und verdrängen die einheimische Flora. Bestimmte Pflanzen sind gefährlich für unsere Gesundheit, andere können zum Beispiel Bachufer destabilisieren oder Bauten schädigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein besonderes Augenmerk auf diese Pflanzen zu werfen und einen aktiven Beitrag zu deren Eindämmung zu leisten.

Tipps vom Fachmann
Walter Bühler, Landschaftsgärtner FA und Berufsbildner an der Gartenbauschule Oeschberg, vermittelte den Anwesenden den richtigen Umgang mit den zu bekämpfenden Pflanzen. Nebst dem Erkennen ist es wichtig, dass die Neophyten nicht nur fachgerecht entfernt, sondern auch korrekt entsorgt werden. Sie dürfen nicht kompostiert, sondern müssen der Verbrennung zugeführt werden, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern.
Nach der Theorie schritt man im Industrieareal Bätterkinden zur Tat. 17 Mitglieder des Vereins packten trotz grosser Hitze tatkräftig an und innerhalb von zwei Stunden waren 34 Abfallsäcke mit Pflanzenmaterial gefüllt. Im Fokus standen besonders das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) und die Gold­rute (Solidago canadensis).
Ein grosses Lob geht an den Organisator und die freiwilligen Teilnehmer/innen. Es war schön zu sehen, wie Privatpersonen engagiert zum Werkzeug greifen und so die unliebsamen Pflanzen in der Gemeinde bekämpfen.
Nicole Anliker


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