Jenseits alter Denkweisen

  26.11.2020 Burgdorf, Foto, Jugend

Die Jungfreisinnigen (JF) Burgdorf-Emmental verpassten vor vier Jahren knapp einen Sitz im Stadtrat, dies soll sich nun mit den Gemeindewahlen 2020 für die Amtsdauer 2021 – 2024 ändern. Obwohl künftige politische Entscheide gerade das Leben der jüngeren Generationen am längsten betreffen, sind in der aktuellen Konstellation des Burgdorfer Gemeinde- und Stadtrats die Jungen noch wenig vertreten. Wie wichtig es aber ist, in politischen Angelegenheiten auch die jüngere Generation zu berücksichtigen, zeigt sich am Beispiel von Christa Markwalder: Von 1998 bis 2001 Präsidentin der JF Burgdorf-Emmental, zog sie 1999 in den Burgdorfer Stadtrat ein und begann damit ihre politische Karriere. Im Jahr 2002 wurde sie in den Grossen Rat des Kantons Bern, 2003 für die FDP Kanton Bern in den National­rat gewählt.

Neue Prozesse anstossen
Anlässlich eines «runden Tischs» trafen sich am vergangenen Freitag Nationalrätin Christa Markwalder, Gemeinderatskandidat Elias Maier, Start-up-Gründer Tim Pfister sowie Renato Schär, Stadtratskandidat und aktueller Präsident der JF Burgdorf-Emmental, in einem digitalen Zoom-Podium zum Thema «Covid-19: Wie finden wir in Burgdorf einen Weg aus der Krise?». Einerseits, so waren sich Maier und Schär einig, könnte dies durch Digitalisierung geschehen. Die Ideen seien da, es brauche aber einen Willen der regulatorischen Seite, damit diese umgesetzt werden könnten. Ideen forderte Markwalder auch, um das Problem der kurzfristig gedachten finanziellen Unterstützung der Unternehmen im Zusammenhang mit Corona beheben zu können: «Wir müssen uns fragen, wo es Möglichkeiten gibt, für Unternehmen ein besseres Umfeld zu schaffen und diese administrativ zu entlasten. Wie kann man sowohl den Unternehmen als auch den Angestellten ein Überleben und eine Perspektive zusichern?»

Krise bedeutet auch eine Chance
Maier stimmte Markwalders Denkanstoss zu, überhaupt sei die Sicherung der Arbeitsplätze bislang zu wenig beleuchtet worden. Indem man als Teil der Lösung «out of the box» denke, könnten in der Wirtschaft trotz der ausserordentlichen Lage Arbeitsplätze gesichert und mit innovativen Ideen sogar ausgebaut werden. Als bestes Beispiel hierfür gelte Tim Pfister. Der Mitgründer und CEO der «ender diagnostics ag» packte im März 2020 mit einer visionären Idee eine grosse Chance und entwickelte mit seinem Team zuverlässige und kostengünstige Schnelltests, die Virenketten frühzeitig erkennen. Die ender diagnostics ag erarbeitet momentan mit namhaften Partnern sichere Test-Konzepte für Flughäfen, Kreuzfahrtschiffe, Schulen und kulturelle oder Sport-Events. Am Ende des einstündigen Podiums war man sich einig: Burgdorf habe in den letzten Jahren von der Belebung profitiert, es sei wichtig, Lösungen jenseits alter Denkweisen zu entwickeln, um zur lokalen Wirtschaft Sorge zu tragen. mwb


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