«Markt und Strassen sind verlassen, still erleuchtet jedes Haus, sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus.» Fast scheint es, als hätte Joseph von Eichendorff (1788 – 1857) sein Weihnachtsgedicht nach einem Spaziergang durch das weihnächtlich geschmückte Hettiswil geschrieben. Zahlreiche beleuchtete Fenster präsentieren sich Einwohnern und Passanten als kunstvoll gestaltete Vorboten auf das Weihnachtsfest. Mit LED-Licht funkelnde Samichlaus-Symbole, Rentiergespanne, warm leuchtende Lichtergirlanden an Hausdächern und Türrahmen laden zum Staunen und Sich-Freuen ein.
Vom Hettiswiler Schulhaus grüsst ein grosser, strahlender Stern, klein jedoch im Vergleich zu den drei überdimensionalen Sternen bei der «Chäsi». Christoph und Eliane Schmutz wollen mit diesen Sternen ein «Zeichen setzen in dieser dunklen Zeit», so Christoph Schmutz. Beim «Ofehüsi» an der «Styge» wird die Tradition gewahrt, mit Tannengrün und Kerzenlicht, liebevoll arrangiert von den «Ofehüsifroue».
Eine Märchenlandschaft schuf Doris Roth mit dem Sternenlichtspiel inmitten einer zauberhaften Winterlandschaft an Kobels Schopf. Engeli und Windlichter erfreuen die Hettiswiler und Passanten beim «Lindezytli». Handwerk, Heimatliebe und ein ganz besonderer Adventsfensterzauber erfreut bei Annemarie und Jakob Brunner.
Chalet, Sträucher und Wiesen und mittendrin die Nachbildung des Pochtenfalls im Berner Oberland sind Zeugnis von der Liebe zur Natur, von viel Fantasie und echtem Kunsthandwerk. In vielen Stunden Arbeit erstellte Jakob Brunner auf einem alten Postwägeli eine Erlebniswelt, die Jung und Alt gleichermassen fasziniert: eine traditionelle Krippe, die Himmelsleiter, Berge, das «Jerichopintli» sowie das Rauschen des Bergbachs zeigen Brunners Kreativität und Liebe zum Detail. Familie Brunner bedauert einzig, dass den Betrachtern dieses Kunstwerkes wegen den Coronaauflagen kein Glühwein mehr serviert werden darf.

Sylvia Mosimann