Osternachtfeuer in Utzenstorf

| Fr, 09. Apr. 2021
Osternachtfeuer vor der reformierten Kirche Utzenstorf

UTZENSTORF: Bereits zum zweiten Mal sind grössere Oster-Feiern nicht möglich gewesen. In Utzenstorf hat die reformierte Kirchgemeinde mit dem Osternachtsfeuer vor einem Jahr eine Alternative gefunden von welcher es dieses Jahr eine Fortsetzung gab. awu

Bereits zum zweiten Mal sind grössere Osterfeiern leider nicht möglich gewesen. In Utzenstorf hat die reformierte Kirchgemeinde mit dem Osternachtsfeuer vor einem Jahr eine Alternative gefunden, von welcher es dieses Jahr eine Fortsetzung gab. Dabei wurde am Ostersamstag ein Feuer entzündet, welches bis nach dem Ostergottesdienst brennen sollte und natürlich von verschiedenen Freiwilligen bewacht wurde.  
Das Osternachtsfeuer wurde um 18 Uhr vor der Kirche entzündet. Vorgängig hatten sich Familien und Einzelpersonen gemeldet um, das Feuer abwechslungsweise zu bewachen. Natürlich hatte die Bewachung des Feuers für KUW-Schülerinnen und -Schüler den Vorteil, dass dies an die erforderlichen Gottesdienstbesuche angerechnet wurde. Pfarrerin Livia Karpati, welche kurzfristig für den erkrankten Adrian Baumgartner einsprang, stellte den Jugendlichen und Familien zudem ein paar Fragen zu Ostern. Was ist anno dazumal in der Osternacht vor dem Grab Jesu passiert? Wie gingen die Soldaten, die Rädelsführer, aber auch die Anhänger von Jesus mit der Situation um und was erlebten sie bei der Bewachung des Grabes? Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt und konnte dann aufgrund des beginnenden Sabbats nicht einbalsamiert und beerdigt werden. Zum besseren Verständnis des Sabbats hier ein kleiner Exkurs: Der Sabbat ist der heilige Tag der Juden, welcher am Freitagabend bei Sonnenuntergang beginnt. Am Sabbat durften sie nur ganz wenige Tätigkeiten ausüben, vor allem aber nicht arbeiten. Das heisst Tote mussten vor dem Sabbat beigesetzt und dafür vorher gewaschen und einbalsamiert werden. Wenn die Zeit vor der Grablegung nicht mehr ausreichte, wie es bei Jesus der Fall war, musste diese Tätigkeit warten, bis der Sabbat am Samstagabend bei Sonnenuntergang vorbei war. Da man damals jedoch nur kleine (Öl-)Lampen hatte, musste dies schlussendlich bis zum Anbruch des Tages warten, sprich am Sonntagmorgen. Deshalb legten die Anhänger von Jesus seinen Leichnam am Karfreitag in eine Höhle, verschlossen diese mit einem grossen Stein und bewachten das Grab bis Sonntagmorgen.
Vor der reformierten Kirche Utzenstorf begann am Ostersonntag um 6 Uhr morgens der Gottesdienst mit dem Entzünden der Osterkerze und dem Einzug in die Kirche. Neben einer kurzen Liturgie und den oben erwähnten Gedanken aus den Aufgaben der KUW-Schülerinnen und -Schüler und Familien sorgten Hans Hirsbrunner an der Orgel und Helene von Allmen mit der Geige für festliche Klänge. Abgeschlossen wurde der Gottesdienst mit einem Abendmahl, welches selbstverständlich ganz coronakonform gefeiert wurde.

Alexandra Weber

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