Burgdorfer am SWISS MEN'S AWARD 2021

| Mo, 21. Jun. 2021

BURGDORF: Der 30-jährige Denis Kläfiger ist einer von zwanzig Männern, die um den Titel «Mister Right» kämpfen. In einem Interview verrät er Persönliches und lässt hinter die Kulissen von SWISS MEN'S AWARD blicken. hkb

Der Name des 30-jährigen Mannes wurde bis vor einem Jahr eher im politischen Kontext genannt. Als engagierter Politiker leitete er die BDP Kanton Luzern. Das Amt des Präsidenten hat er niedergelegt. Seine Schauspielausbildung an der Filmacademy für Film und Theater in Wien liess sich nicht mit diesem Amt vereinbaren. Nun lebt er während des Unterrichts in Wien. Seine Semesterferien verbringt er in Burgdorf, wo seine Familie seit Kurzem wohnt. Hier verdient der gelernte Kaufmann als Food-Verkäufer bei Coop während den Semesterferien seinen Lebensunterhalt. Daneben stellt sich der Schauspielstudent den Herausforderungen, die der Swiss Men’s Award 2021 (SM) mit sich bringt.

«Be YOURself» heisst das diesjährige Motto des Swiss Men’s Award 2021
Gesucht wurden keine perfekten Männer, sondern Charaktere mit Stärken, Schwächen, Ecken und Kanten, welche möglichst authentisch auftreten. Nationalität, Hautfarbe, Sexualität, Zivilstand, Alter oder Körpermasse spielten keine Rolle.
In einem Gespräch äusserte sich Denis Kläfiger über Persönliches und erzählte, was vor und hinter den Kulissen geschah und weiter zu erwarten ist.

«D’REGION»: Warum entschieden Sie sich, am Swiss Men’s Award (SM) teilzunehmen? Und wie haben Kollegen und Ihr Lebenspartner darauf reagiert?
Denis Kläfiger: Der SM findet erst zum dritten Mal statt. Diese Challenge (englisch für «Herausforderung») entspricht dem Zeitgeist, weil sie zeigt, wie unterschiedlich Männer sind. Beim Wettbewerb bietet sich jedem die Möglichkeit, mitzumachen. Das hat mich überzeugt, hier am richtigen Ort zu sein. Mein Freundeskreis und meine Dozentinnen und Dozenten von der Filmacademy unterstützten diesen Entscheid.

«D’REGION»: Was versprechen Sie sich davon? Gehört das zum Schauspieler oder ehemaligen Politiker, der öffentliche Auftritte braucht?
Denis Kläfiger: Als Politiker habe ich mich an öffentliche Auftritte gewöhnt. Zu meinem Traumberuf, der Schauspielerei, gehören diese ebenfalls. Die Bühne ist meine Passion. Ich mache das mit Herzblut und aus Überzeugung. Wenn der SM mir zu Kontakten mit einflussreichen Menschen aus der Medien-, Theater- und Filmwelt verhelfen würde, wäre das ein angenehmer Nebeneffekt.

«D’REGION»: Eine Frage zu Ihrem Steckbrief: Ihre Hobbys sind Gärtnern und Kochen. Haben Sie noch Zeit dafür?
Denis Kläfiger: Ich lebe mit meinem Partner in einer kleinen Dachwohnung ausserhalb des Wiener Stadtzentrums im Grünen. Dazu gehört eine grosse Dachterrasse, auf der ich in Hochbeeten Gemüse und Kräuter und in Töpfen Obstbäume ziehe. Hier ist meine Oase, meine Ruhezone, wo ich mich über das Wachstum der Pflanzen und die Vielfalt an Insekten freue. Ich koche leidenschaftlich gerne zusammen mit Freunden. Wir treffen uns regelmässig für Spielabende, die mit feinem Essen umrahmt werden.

«D’REGION»: Kennen Sie Versager­ängste?
Denis Kläfiger: Wer kennt die nicht? Die gehören zum Beruf. Wenn sie auftreten, versuche ich, mental abzuschalten. Im Tanzunterricht war ich verkrampft, hatte wenig Selbstvertrauen. Nun schaffe ich es schon recht gut, meinen Kopf auszuschalten und den Rhythmus zu spüren. Doch das fällt mir nicht immer leicht, weil ich gerne die Kontrolle behalte. Daran arbeite ich.

«D’REGION»: Haben Sie als Sohn eines Schweizers und einer Brasilianerin bereits Erfahrungen mit Rassismus gemacht?
Denis Kläfiger: Ich erinnere mich vor allem an Lehrpersonen, die mich kaum unterstützten, weil für sie klar war, dass ein Junge mit dunkler Haut die Realschule besuchen wird. Wir sind dann umgezogen und seither kann ich mich nicht mehr über Rassismus beklagen.

«D’REGION»: Haben Sie Erfahrungen mit homophoben Menschen gemacht?
Denis Kläfiger: Ja, diskriminierende Situationen kenne ich. Doch seit ich offen zu meiner Homosexualität stehe, werde ich so akzeptiert und spüre keine negativen Ressentiments. Ansons­ten würde ich mich klar zur Wehr setzen.

«D’REGION»: Sie sagen: «Ich war weder als Politiker 08/15, noch bin ich es als Mensch. Langweilig wird es mit mir garantiert nie.» Was macht Sie so speziell?
Denis Kläfiger: Ich gehöre in keine Schublade: Als BDP-Politiker habe ich stets die Anliegen von links und rechts geprüft und entschieden, was für mich stimmt. Ich bin halb Brasilianer und leide unter der Hitze. Ich hasse Joggen, liebe aber Bogenschiessen und das Trainieren im Fitnesscenter. Dafür bin ich eine Null im Mannschaftssport.
 
«D’REGION»: Wann wurden die 40 Teilnehmenden der SM reduziert auf 20?
Denis Kläfiger: Im Februar und März fanden zwei Castings statt, an denen Gespräche mit uns geführt und Shootings gemacht wurden. Danach schieden zwanzig der insgesamt vierzig Kandidaten aus.
 
«D’REGION»: Im April erlebten die Verbliebenen ein gemeinsames Wochenende zur Vorbereitung und Teambildung. Werden Konkurrenten ein Team?
Denis Kläfiger: Wir kamen dort vor allem in den Genuss verschiedener Trainings in den Bereichen Auftreten, Medien, Persönlichkeit, Fotoshootings und vieles mehr. Wir sind Schüler mit demselben Ziel, was uns verbindet. Der Umgang war freundschaftlich und die Kontakte vielseitig, weil jeder Kandidat aus einem anderen Umfeld kommt und andere Lebenserfahrungen mit sich bringt. Ich freue mich auf die nächste Challenge, wo ich alle wiedersehe.

«D’REGION»: Sie haben bereits eine Challenge hinter sich. Wie verlief diese?
Denis Kläfiger: Die erste Challenge setzte sich aus zwei Teilen zusammen. Beim ersten, einem Sporttest, schnitt ich nicht besonders gut ab, da ich während dem Lockdown kaum trainiert habe. Beim zweiten Teil gings vor allem um Präsentationen, die ich vom Schauspielunterricht her kenne. Da habe ich gut abgeschnitten. Wir wissen jedoch nie im Voraus, was auf uns zukommt.

«D’REGION»: Wie gehts weiter? Scheiden jedes Mal einige Kandidaten aus?
Denis Kläfiger: Monatlich folgen weitere Challenges, bei denen wir jeweils von einem promintenten Coach unterstützt werden. Unsere Leistungen werden mit Punkten benotet. Die 12 Kandidaten mit den höchsten Punktzahlen bestreiten am 2. Oktober 2021 das Finale. Die gewonnenen Punkte sind dort hinfällig. Jeder beginnt bei null und wird von einer Jury neu beurteilt. Derjenige mit der höchsten Punktzahl gewinnt den Titel «Mister Right». Wenn es die Situation zulässt, wird der Anlass öffentlich und hoffentlich mit viel Publikum stattfinden.

«D’REGION»: Herzlichen Dank für das offene Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Projekten!
Helen Käser

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