«Es hat einfach alles gepasst»

| Do, 01. Jul. 2021

KIRCHBERG: Pünktlich nach den Sommerferien ist der Neubau für die sechste Kindergartenklasse am Reinhardweg 7 betriebsfertig. zvg

Es duftet nach frischem Holz, als sich am vergangenen Freitag erst die Gäste und später zwei Klassen des nebenliegenden Kindergartens samt Betreuerinnen auf der Baustelle am Reinhardweg treffen. Am Provisorium  aus dem – laut den Worten von Petra Elsässer, Gemeinderätin Ressort Liegenschaften – wahrscheinlich infolge der nachhaltigen Bauweise ein langlebiges Dauerprojekt werden wird, arbeiten noch zahlreiche Handwerker mit Hochdruck.

Sehr sportlich unterwegs
Petra Elsässer gibt einen Überblick über den Raumbedarf für die kontinuierlich wachsende Zahl der Kinder­gartenkinder in Kirchberg und die Platznot in der Gemeinde. Sie spricht vom «Dilemma des Gemeinderates, der noch vor der Bewilligung des Kantons für eine weitere Kindergartenklasse bereits das jetzt fast fertige Provisorium in Auftrag gegeben hat». Und von der Mithilfe der Firma Herzog Bau und Holzbau AG in Stettlen, die bereits Anfang Jahr die nötigen Mengen Holz für das Projekt geordert hat, sodass die andernorts vielfach beklagte Material­knappheit umgangen worden ist.
«Alle Beteiligten standen mit Hochdruck hinter dem Projekt», erinnert sie sich. «Wir waren sehr sportlich – das heisst unheimlich schnell – unterwegs. Es gab keine Einsprachen, alles lief unproblematisch.» Ursprünglich war ein Metallcontainer angedacht, wovon man schnell Abstand genommen hat. «Die Firma Herzog überzeugte mit ihrem Projekt, dessen Fassade sägeroh mit Deckleistenschalung erstellt worden ist. Und das mit Schweizer Holz beziehungsweise einem Teil aus Berner Waldbeständen», führt sie aus.

Nur drei Monate
«Der gesamte Neubau, in dem derzeit noch am Innenausbau gearbeitet wird, hat nur drei Monate gedauert, ist nach neuesten Normen und als erster Kirchberger Kindergarten hindernisfrei erstellt worden», präzisiert Thomas Haas, Bauleiter von Herzog Bau und Holzbau AG. Er weist auf die Vorzüge dieses Gebäudes gegenüber den sonst üblichen Container-Provisorien hin, die vielfach in Osteuropa erstellt und dann im Westen als nicht nachhaltige Räume installiert werden. «Die Firma Herzog kann mittlerweile preislich mit solchen Projekten mithalten und entwickelt sich immer mehr zu einer Spezialfirma für Kindergartenanlagen.» Er verweist auf zwölf hölzerne Kindergarteneinheiten in Ostermundigen. Auch in Burgdorf wird demnächst eine solche Anlage errichtet.
Die Gesamtkosten für dieses Kindergartenprojekt in Kirchberg belaufen sich laut Petra Elsässer auf 530 000 Franken und die nötige Budget­disziplin kann beziehungsweise muss eingehalten werden. «Es ist ein Vorreiterprojekt und sollte wegen seiner Nachhaltigkeit weitherum Schule machen. Falls das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr vom Kindergarten benötigt würde, könnten die Räumlichkeiten als Büros, Schulzimmer oder für andere Bedürfnisse genutzt werden, sind also wirklich nachhaltig.»
Dann marschieren Hand in Hand zwei Kindergartenklassen mit ihren Betreuerinnen auf den Hof vor der Baustelle und hören gespannt zu, was ihnen Petra Elsässer über ihr zukünftiges Daheim berichtet. Anschliessend erkunden die Kleinen die Baustelle und äussern Wünsche, welche Spielsachen sie beim Einzug nach den Sommerferien gerne vorfinden würden. Dann werden Weggli und Schoggi­stängeli verteilt. Am Nachmittag ist im Rahmen eines traditionellen «Für­abe-chlopfe» das Aufrichtfest mit den Handwerkern vorgesehen.

Gerti Binz

 

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